Adolph Martin Schlesinger an Anton Diabelli in Wien
Berlin, Montag, 10. April 1826

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Herrn Diabelli & Co in Wien

Von dem mit Ihrem Geehrten vom 18t Januar a. c. gesandten Cirkular habe ich gehörige Anmerkung genommen, und ist es mir angenehm, aus dem Inhalte desselben zu vernehmen, daß Sie in der Folge jeden Anlaß zu Mißhelligkeiten sorgfältig vermeiden, und aufs Neu in direkter Geschäftsverbindung treten wollen. – Ich meinerseits biete hierzu mit Vergnügen die Hand, und werde alles thun, ein freundschaftliches und gegenseitig nützliches Verhältniß zwischen uns bestehen zu lassen. Nur ist dazu nöthig, 1., daß von nun an Keiner dem Andern etwas nachdrucke, 2., daß Sie von den mir früher nachgedruckten Werken Nichts außer Wien, und Nichts nach Leipzig senden. Sodann soll es mir Vergnügen machen mit Ihnen zu arbeiten, und auch für Ihren Verlag bestens zu verwenden. Damit keiner von uns in seinem Debit genirt wird, so setzen wir fest 3., daß wir gegenseitg uns 1 Ex. Novit. zusenden und ferner bestellen was Jeder nach seinem Locale vom Andern gebraucht, 4., in jeder Ostermesse wird abgerechnet, und der Saldo wird nach Abzug von 50 % Rabatt baar berichtigt. Auf diese Weise stehe ich mit allen meinen Correspondenten auch mit d H. Steiner & Co dorten in Verbindung, mit welchen Allen ich seit einer großen Reihe von Jahren zur gegenseitigen Zufriedenheit arbeite. C. M v Weber’s Oberon, welche Oper der Componist in diesem Monath in London selbst aufführt erscheint im May im vollst. Klavier-Auszuge vom Komponisten in meinem Verlage, eben so wie mehrere Arrangements. Bei den meisten deutschen Fürsten sind auf diese Oper von Herrn v. Weber Privilegie[n] gegen den Nachdruck nachgesucht, und zum Theil bereits erhalten worden. Melden Sie mir Ihren Bedarf damit Sie die Exemplare so frühzeitig als möglich zugesendet erhalten.

Indessen erwarte ich Ihre feste Erklärung auf obgenannte Bedingungen, und erbitte solche in Ihrem Schreiben schriftlich wiederholt; sodann gehen wir ganz in Ordnung. – Was unsere alte Rechnung anbetrifft, so stimmt der von Ihnen eingesandte unvollständige Auszug nicht mit unseren Büchern, weshalb ich Ihnen angelegen den richtigen Abschluß überreiche, nach welchem Ihnen ein Guthaben von rth 33 – 14ggr netto oder 50 " 23 trifft, für welchen Betrag Ihre Bestellung aus meinem alten Verlage erwartend bin, die nach Empfang sogleich exedirt werden soll. Ich liebe es prompt abzuschließen und mögte daher diese alte Rechnung sobald als möglich regulirt sehen, bevor eine neue angefangen wird. – Nicht zweifelnd, daß Sie die vorstehend genannten billigen Bedingungen zu einer neu zu eröffenenden Geschäftsverbindung unter schriftlicher Wiederholung derselben genehmigen, füge ich meinen Novazettel bei, und sehe Ihren neuen Aufträge entgegen; dagegen erbitte ich mir über Leipzig Ihr vorllständiges Verzeichniß und Novazettel, um auch Ihnen meine Aufträge auf Ihren Verlag mittheilen zu können. Achtungsvoll zeichnet. –

Apparat

Zusammenfassung

freut sich über die Einigung bzgl. Nachdrucken, macht ihm Vorschläge, die er unterschrieben zurück wünscht; erwähnt, dass der KlA von Webers Oberon im Mai erscheine, zs. mit etlichen Arrangements, bittet um Angabe des Bedars; legt Nova-Zettel bei

Incipit

Von dem mit Ihrem Geehrten vom 18t Januar

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Entwurf: Erzhausen (D), Archiv des Verlags Robert Lienau (D-ERZrl)
    Signatur: Kopierbuch Schlesinger 1826–1833, S. 17–19

    Quellenbeschreibung

    • ohne Unterschrift

Textkonstitution

  • „meisten“unsichere Lesung
  • „auf“unsichere Lesung

Einzelstellenerläuterung

  • a. c.Abk. von „anni currentis“.

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