an Triole.
Endlich nach langem Harren ein Brief von dir. ich mag keine Vorwürfe
wiederhohlen, denn du wirst aus unserm lezten General Schreiben
jezt schon sehen wie wir um dich besorgt waren. Es ist durchaus
nothwendig, daß du auf so wichtige Briefe, als der worinn die St:Statuten
warenDie Statuten des Harmonischen Vereins in Brief an Johann Gänsbacher vom 7. Dezember 1810 umgehend antworten must, und wäre es auch nichts als die Anzeige des Empfangs. nun
zur Beantwortung deines Briefes. was du vom Anfang deines Briefes von unsrer Sache
sprichst, verstehe ich nicht recht, meinst du unsre projektirte Musik: ZeitungCarl Maria und Gottfried Weber planten die
Herausgabe einer Zeitung für die musicalische Welt, vgl. Brief an Johann Gänsbacher vom 7. Dezember 1810. oder den
V:Verein bey den Worten – „unser Projekt betreffend habe ich mit
einigen von weitem gesprochen, man glaubt daß die Sache mit zu vielen
Schwierigkeiten verbunden wäre um es lange fortzusezzen
pp“ das
verstehe ich nicht, – aber so viel bin ich überzeugt daß nichts
uns aufhalten, oder trennen kann.
– durch Treitschke und Kanne mittelbar
durch dich zu wirken, bin ich sehr wohl zufrieden, aber
unmittelbar Sie zu uns zu ziehen, verwerfe ich durchaus,
besonders nach denen Ansichten die du selbst davon aufstellst, und auch weil ich selbst
und Giusto in directe Correspondenz z:
B: mit Castelli der das Theater JournalGemeint ist vermutlich das Wiener-Hof-Theater-Journal, das seit
1804 erschien und von Ignaz Franz Castelli herausgegeben wurde; Castelli gab in dieser Zeit
außerdem die Thalia. Ein Abendblatt heraus, vgl. Kom. Brief an Gottfried Weber vom 20. Februar 1811.
herausgiebt treten werden. deine Notiz über die Vestalin steht
in der Eleganten Z: vom 31t Januar, unter dem Namen Trias und aus
deinem lezten Brief mache ich einen
kleinen Auszug ins MorgenblattVgl. TB 20. April und Brief an Johann Friedrich Freiherr von Cottendorf Cotta vom 20. April 1811; Webers Briefauszug ist im Morgenblatt nicht nachweisbar., die Eisenstadter Präsente und neue Bestellung
betreffend. deine 6 Lieder bey Kühnel, und die 4 Händ: Variation, sind durch mich und Philodikaios im
Morgenblatt und der Musik: Z: angezeigtDie kurze
ungezeichnete Anzeige der Lieder im Morgenblatt (= Rezension) stammt von
Meyerbeer, wie aus Brief an Gänsbacher vom 27. Februar 1811 hervorgeht (im
Redaktionsexemplar des Morgenblatts, Marbach DLA, Hss. Slg. Cotta, ist Weber als
Honorarempfänger angegeben); vgl. dazu auch Brief an Gottfried Weber vom 30. Januar 1811 und Brief an Johann Friedrich Freiherr von Cottendorf Cotta vom 20. April 1811. Webers Rezension der Klavier-Variationen in der
AMZ vgl. Sechs Variationen für Klavier zu 4 Händen
von Johann Gänsbacher. Beide Werke sind bereits in der Zeitung für die elegante Welt, Jg.
10, Nr. 77 (17. April 1810), Sp. 614–615 kurz angezeigt.
. der erste Ton ist
gestochen und das Klavier
quartett
Der erste Ton (JV 58) und das
Quartett für Violine, Viola, Violoncello und Klavier B-Dur (JV 76), beide bei Simrock
gestochen; Weber erhielt die Exemplare laut TB am 7. Januar in Darmstadt; vgl. Brief an Gottfried Weber vom 8. Januar 1811..
Schikke deine Briefe an mich, alle an
Giusto, durch den bekomme ich Sie am schnellsten, und so ist er auch immer von dem nothwendigen unterrichtet. Schreibe hübsch
viel über den KunstZustand in Prag, damit wir es benuzzen können.
Ewig dein treuster Bruder
Melos.
Ende Februar 1811.
C.Centrum 3t Merz 1811
Lieber Bruder, Dank Dir für deine 2 BriefNicht ermittelt v. 6 und 23 Febr. den Brief an die bewuste SängerinMöglicherweise Luise Frank???? habe ich abgegeben an ihren Vater,
sie ist auf Urlaub verreiset, übrigens erst vor kurzem wieder hier auf neue 4 – 6 jahre
engagirt worden.
Von Alpha wird
ehrstens eine Prager Notiz in der Eleg.In der Zeitung für die elegante Welt erschien in Jg. 11, Nr.
55 (18. März 1811), Sp. 439–440 eine ungezeichnete Notiz über die Aufführungen von
Spontinis Vestalin in Prag, die das Datum des oben erwähnten Gänsbacherschen Briefes
(23. Februar) trägt (vgl. Korrespondenz-Nachrichten Aus Prag). u von Triole eine Wiener
im Archiv f. Litt u KunstGemeint ist wohl K. W. Reinholds Hamburger
Archiv für Litteratur, Kunst und Politik, das aber nicht, wie von Weber angenommen, im Jahr
1811 weiter erschien (vgl. Brief an Gottfried Weber vom 27. Februar 1811). Auch in den
Privilegirten gemeinnützigen Unterhaltungs-Blättern ist jedoch eine entsprechende Notiz
(vermutlich zu Spontinis Vestalin) nicht zu finden. erscheinen.
Leb wohl lieber, ein ander Mal mehr; dies sey
nur ein GeschäftsBrief u folglich nur ein Skelett. Schike mir nur fleißig intereßante Notizen über vorstehendes, auch wenn es nicht gerade musicalisch ist. durch diese Varietät empfiehlt man sich den Redactoren.
Wenn die Herrn Kanne und Treitschke nur für
dortige inländische Blätter schreiben, so sind sie uns nur zu Deinen Gunsten Brauchbar,
u da wir sie nicht kennen u folgl. nicht auf sie influiren können – nichts für uns. Gelegentlich schike deinen Beytrag zur KaßeMitgliedsbeitrag nach § 5 der Satzung des Harmonischen Vereins,
vgl. Brief an Johann Gänsbacher vom 7. Dezember 1810.
Leb wohl
August Burruddussussussu, Sive Seraphine von BloksbergZur Verwendung des Pseudonyms Seraphine von Bloksberg vgl. Brief an Seraphine von Bloksberg vom 8. Januar 1811..