2, Manchester Square, W.
14 März 1870
Sehr geehrter Herr
Ich beeile mich, Ihnen auf Ihre freundliche Anfrage die Arie Roschana’s betreffend zu antworten,
daß ich dazu die erste Cavatine d. Eglantine (vor
dem Duett mit Euryanthe − Ja mein Leid ist unermessen)
benützt habeBetrifft Benedicts
Einrichtung des Oberon in italienischer Fassung mit
Rezitativen, erstmal aufgeführt im Her Majesty’s Theatre in London (Premiere: 3. Juli 1860)..
Was die fehlenden Rec. betrifft so kann ich Ihnen leider keine Auskunft darüber geben da mein
Original Manuskript bei dem Brande des Theaters of Her
Majesty (Ende 1867) zu Grunde gieng. Es ist warscheinlich − da die
vollständige Aufführung der Oper fast 4 Stunden
erforderteVgl. The Times, Nr. 23663 (4. Juli 1860), S. 9: the performance did not
terminate till nearly 1 o’clock
(Beginn war 20.00 Uhr). − daß ich
dieselben
abkürzte − und der Kopist die
ausgestrichnen Stellen wegließ − aber jedes Wort der
italienischen Bearbeitung war von mir komponirt − und für die von meinem Nachfolger
Arditi später gemachten Schnitte bin ich
natürlich nicht verantwortlich. Wenn ich nicht irre wurde das erste von Ihnen
erwähnte Rec. Potente rè als die Handlung aufhaltend schon zu meiner Zeit weggelassen
und Puck erfüllte den Befehl Oberon’s
ohne Commentare.
Dasselbe im Rec. Gia sette volteIm Druck volto − aber die von Ihnen erwähnte
Abkürzung im 4t
Akte − Più
non
cercar ist mir unerklärlich, weil
Roshana’s Rec. den Chor in Adur vorbereitet.
Achtungsvoll ergebenst
Ihr J v. Benedict