## Title: Carl Christian Boenisch an Carl Maria von Weber in Dresden. Breslau, Dienstag, 1. April 1823 ## Author: Boenisch, Carl Christian ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A042031 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ An Ihro Freyherrliche Gnaden Den gnädigen H: Baron Carl Maria v: Weber Königl: Sächsischen Capell-Meister zu Dresden. Breslau den 1ten Aprill 1823. erhalten Dresden d. 9t Aprill 1823. diese unverschämte Foderung die ich schon einmal bezahlt habe laut Belegen, durch H: Dr: Engelhart beantworten laßen. vWeber. Gnädiger H: Baron. Da ich vor einer Reihe von Jahren, als Ihro Gn: noch in Breßlau am Theater waren die Ehre hatte, vor Ihro G: zu arbeiten, so bliebe bei Dero Abgange eine Rechnung für Schneiderarbeit, stehen, Ihro G: versprachen mir baldigst zu bezahlen, und es mir zu schicken, nahmen auch die Uniform, bestehend in Rok, West, Hosen vor Dero H: Papa auf sich, und gaben mir Dero Hand darauf, es als Ihr Eignes zu betrachten, was ich dem gnädigen Herrn Papa verfertiget habe; — In den Jahren habe ich einmahl an Ihro G: geschrieben, aber keine Antwort erhalten. — Jezt erneure ich meinen Gesuch mit der Bitte, mir bestimmte Antwort, oder Geld zu schicken, den ich bin jezt durch Krankheitsverhältniße, und Betrug, sehr in Verlegenheit, hoffe also, das Sie Ihres als Cavallier und Edeldenkender menschenfreundlicher Herr, mir gegebenes Versprechen, werden eingedenk seyn, und Ihr Ehrenwort mit Bezahlung der Schuldrechnung an mich, lösen; besonders da Ihro Gn: in guten Verhältnißen sind, und auch durch die Freyschütz Oper viel Geld erhalten haben, ich | will nicht hoffen; das Ihro Gnaden Dero Ehrenwort werden durch Nichtzahlung schänden, sonst wäre ich ja genötigt, mir gerichtliche Hülfe zu suchen, und mit Zeugen zu beweisen, das Ihro G: mir schuldig sind, welches ich ungerne thun würde, und auf Ihro Gnaden ein schlechtes Licht würde werfen; bitte also nochmals um befriedigende Antwort, Der ich mit der größten Hochachtung verbleibe Ew: Hochfreiherrl: Gnaden unterthänigster Diener Carl Christian Bœnisch Bürgerlicher Schneider-Meister in Breslau. Die Addresse an mich, machen Ihro Gnade also: An Carl Chr: Boenisch Bürgerl: Schneider-Meister abzugeben, bey dem H: Freytag vornehmen Bürger- und Silberarbeiter, wohnhaft auf der äußern Nicolaigaße, neben der Barbara Kirche, im eignen Hause in Breßlau. N: B: Hier folgt auf gegenüberstehender Seite Dero Schneiderrechnung | Nota. Den gnädigen Herren Baron v: Weber. H: Papa, und H: Sohn. folgende Kleidungs-Stücke angefertiget: rh. sp. xr. Dem gn: H: Papa Einen blauen tuchnen Militær Oberrok umgewendet; Arbeitslohn2. — — 18 große, 6 kleine versilberte Knöpfe — 26. 3 feines rothes Tuch zu Aufschläge und Kragen— 10. — Seide, feine Halbseide zu Knopflöchern, Steiffleinwand.— 12. — und Ein paar Hosen ausgebeßert — 5. — Eine neue Uniform, bestehend in Rok, West Hosen, gemacht3. 6. — 18 große, 12 kleine fein versilbert Uniform-Knöpfe. 1. 28. 6. Parchen zum Rokärmelfutter, weiße Leinwand zu Taschen. — 20. — Rohseide, feine Halbseide zu Knopflöchern, Steiffleinwand— 15. — Für die silberne Schleife und Franchen aufnehen— 15. — Parchen in West und Hosen 1. 18. — Zu West und Hosen, Seide, Halbseide, Steiffleinwand — 12. — Aus der Krügelsteinschen Gold und Silber-Manufactur.#lb# Zur Uniform verbraucht, 3 Lahntreßen3. 6. — und 3 5/6 loth silbernen Franchen3. 18. 9. Breslau den 22ten Märtz 1806. Ihro Freyherrl: Gnaden dem jungen H: Carl Maria v: Weber. Ein paar parchne wattirte Unterhosen gemacht — 15. — Parchen, und breites feines Bindeband1. 20. — Die weiße Watte— 12. — den 20ten May. 1806. den 1ten Junius. Drey Gillets gemacht. à 18 sp. 1. 24. — Ein Stük extra feinen weißen englischen Pins 1. 20. — Zwei Stück dito, à St: 45 sp.3. — — weiße Leinwand und Knöpferei in Ein 20 sp: zu dreien2. — — zwei alte Gillets umgearbeitet— 15. — Einen grauen Rok ausgebeßert — 5. — Leinwand und Seide dazu— 8. — Summa in preuß Courant Rth:31. 11. 6 xr. Carl Chr: Bœnisch. Bürgerl: Schneider-Meister.