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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)
1 DBl. (4 b. S. einschl. Adr.)
PSt.: a) DRESDEN | 1. Jun. 26 b) F P O | JU - 12 | 1826
Siegelspur
Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe
Übertragung folgt den ER der WeGA
Von einen weiten weiten Spaziergang nach Hause
kommend, und recht froh und heiter über den herlichen Abend,
fand ich Deinen lieben No 29 vom 19t
May. Ich habe mich überwunden gestern Abend nicht
darauf zu antworten, denn er hat mich gar so wehmüthig gemacht. Du arme arme wie
weh es mir thut wenn ich Dich in solcher Stimung weiß! Ich denke
mir dann immer daß Du Dich recht schwach fühlst —. Du lieber
Gott! laß doch ja das Sorgen um das leidige Geld. lieber Alter gräme
dich ja nicht wenn Conzert und BeneficeFreischütz-Vorstellung zu Webers Benefiz kam nicht zustande.reich und glüklich. Ich habe gestern noch bis 10 Uhr einsam im Garten
geseßen und für den ruhiger ins Bettel gegangen. Heute nun leset mahl und suche und suche nach etwas Erfreulichen damit mein, villeicht feierlich. Nun ich will mich dadurch aber nicht verführen laßen
und es auch werden, villeicht ist nun schon wieder Alles beßer und der nächste Brief ist wieder freundlicher.
Das tröstliche Versicherung, es wäre aber auch gar nicht gut gethan, Du must mit Geist und Körper Ruhe haben. Brille wegen Deine ausdruksvollen Augen nicht sehen zu
könnenAllgemeine Theaterzeitung und Unterhaltungsblatt für Freunde der Kunst, Literatur und des geselligen Lebens (= Wiener Theater-Zeitung), Jg. 19, Nr. 43 (11. April 1826), S. 175; darin heißt es zu Webers Dirigat am 8. März 1826 u. a.: M. v. Weber ist von mittlerer Gestalt, äußerst dünn und hat eine düstere Gesichtsfarbe. Seine scharfen und geistvollen Züge scheinen mehr das Gepräge eines tiefen Denkers, als einer feurigen Einbildungskraft zu haben; die Augengläser, die er trug, verhinderten den Ausdruck seiner Augen gehörig zu beobachten.
sonderbare Art von Oper gesehen, die Mundwinkel etwas spöttisch gezogen habest, wollen sie bemerkt habenZeitung für die elegante Welt vom 17. April 1826.der dadurch berühmt. Wer
sollte wohl denken das der vergötterte recht
armer Mann ist? ach es ist gar so betrübt das zu
wißen. Ernst starb vor 5 Tagen;
Der nächste Monat wird mir nun recht lang vorkomen
besonderst wenn ich Dich abgereist weiß, man glaubt dann alles
schon überstanden — nun das härteste ist es auch wohl. Ehe Dein
gestricher aller
Angst überhoben (bis auf die Reise) aber da ich nun weiß wie
viel Werth mein guter Mann auf die Einnahmen setzt, so werde ich nun mit Zittern die nächsten Briefe erbrechen —. Das Wetter ist jetzt hier warm und schön. Die Blüte ist vorbey, hat aber durch die
Kälte sehr gelitten so das wir wenig Obst bekomen werden. Uibrigens sind aber sogar die Bauren zufrieden. Die trefflich zu Fuß. wohl, und ganz
glüklich in Erwartung seiner Familie. Ich und die Kinder baden fleisig und es bekomt uns
sehr gut. Du wirst wohl auch im Hause
baden mein Alter, es ist doch bequemer. Die Brunnencur werden wir zusamen anfangen. Ich freue mich recht darauf mit Dir allein herum zu schlendern ach Gott! wäre es nur schon so weit — noch lange
lange 6 Wochen!! Friede. nun ist alles
berichtet. Grüße wir Herrn herzlich in meinen Nahmen für alle Sorgfalt die er für Dich hat. Wenn er einmal bey uns komt — na er soll sehen! —. oche