Version 4.9.1 vom 5. Februar 2024
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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)
das Erste was Webers Ruf begründete; dann lange Erörterung über den Geburtstag Webers und ihren eigenen; Max kommt Ostern auf das Polytechnische Institut; freut sich über die Besuchsankündigung von ihm und Ida, auch Lichtenstein will kommen; möchte aber den genauen Termin vorher wissen
masch. Übertragung nach dem verschollenen Original (Nr. 10 des Konvoluts)
7 S.
Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
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Tausend Tausend Dank, Alles, den innigsten, wärmsten Dank. Doppelte Freude empfand ich diesmal beim Empfang Ihres Briefs, denn lassen Sie mich es nur gestehen, ich fing schon an recht bösen Zweifeln, und hässlichen Gedanken Raum zu geben. Wie beschämt musste ich mich daher fühlen als ich sah, dass Sie, während ich Ihnen im Herzen recht weh gethan, Sie nur darauf dachten mir eine recht heilige wehmüthige Freude zu bereiten. — Ich habe mein misstrauisches Gemüth aber auch recht tüchtig ausgescholten und es hat versprochen nie mehr solch böse Streiche zu machen. Ueberhaupt habe grade ich ja gar nicht das Recht über saumselige Schreiber zu klagen, denn wer bedarf denn in dieser Hinsicht mehr der Nachsicht als eben ich? Ja stünden die Briefe gleich alle so auf dem Papier wie ich sie in Gedanken schreibe, so würden weder Sie noch meine andern Freunde sich beklagen können; aber ich kann Ihnen nicht sagen wie das Mechanische bey der Sache mir zuwieder ist, und wie vertriesslich es mich macht, wenn ich meine Gedanken und Gefühle
Dass Sie durch zu viele Arbeit abgehalten waren uns ein Lebenszeichen zu geben, ist mir in doppelter Hinsicht gar nicht recht. Ich habe nehmlich bey einem so jungen kräftigen Manne gegen die Arbeit nichts, nur das geisttödtende Stundengeben, in solcher Masse, will mir nicht gefallen. Wie schade ist es bey einen so lebensvollen Manne, wenn er seine schönste Zeit so hingeben muss; wie ermüdet an Geist und Körper komen sie dann an die wichtigeren Arbeiten, und wie anstrengend und aufreibend ist eine dan nothwändig, gewaltsame Aufregung —. Ich kann es Ihnen nicht genug aus tiefster Seele zurufen "Schonen Sie Ihre Gesundheit mein junger Freund! ohne sie giebt es keine Freude auf dieser Welt.weiter. Nur selten gedeiht der schaffende Künstler, bey solchen Frohndienst. Da nun aber einmal das viele Geld im Hause ist, und man fürchten muss, es mögte bald kein Behältniss geben all die Schätze zu bewahren, so habe ich mich schnell daran gemacht in alle Eille einen solchen Geldsack zu fertigen, und wenn all die guten Wünsche erfüllt werden die ich hinein gehäkelt habe, so wird es sicher ein Fortunatus Säckel seinPhantasus.
Dass der Polterabend schön war kann ich mir denken, gebe nur Gott dass im ganzen Leben bey Euch kein anderes Gepolter laut wird Preciosa-Anklängen vgl. das
Haltet ja treu und fest aneinander meine Lieben, und lasst nicht allzu schnell vom Strudel des Lebens den schönen Blüthenstaub der ersten heiligen Liebe verwehen. Ich, meine Theuren, habe ganz das Glück einer guten Ehe empfunden, und fühle es jetzt nur zu schmerzlich dass dieses Glück durch nichts zu ersetzen ist und dass mit einen Verlust wie der Meinige ein tiefer Schatten auf das ganze Leben niedersinkt — — —
Aber wie, mein Freund, Sie können denken dass Ihr jugendlich schöner Enthusiasmuss für So ausgesprochen, so gefühlt ist ja jede Aeusserung meinem Herzen wohlthuend, und macht Sie das immer werther. Nein, nein Sie wunderbarer Zweifler, entziehen sie mir die Sprache Ihres Herzens nicht, und fahren Sie fort die frischen Blüthen Ihrer jugendlichen Liebe auf des
Für sie schike ich hier etwas Anderes mit, denn was sollten Sie eigendlich mit dem Das Erste was Webers Ruf begründete, lege ich in Ihre HändeD-B, 55 MS 207) an D-B, Weberiana Cl. I, Nr. 12a); vgl. das Familiengemälde von
Ueber die verschiedenen Angaben von
Von meiner frühsten Kindheit an wurde mein Geburtstag den 18. Dezember gefeiert und als ich und denken Sie sich mein Staunen, meine Freude, auch er ist nicht den 18. Dezember sondern den 19. Nov. geboren. Nun was sagen Sie dazu? klingt das nicht fabelhaft? — — ja ja! er war für mich geboren!!! Versöhnen Sie sich immer mit den 19. mein Freund, ich lasse mir ihn nun nicht wieder nehmen.
Nun noch etwas von den Kindern. recht gross und stark geworden und Sie werden ihn kaum wieder erkennen. Ich schrieb Ihnen schon, dass er 71 Zoll misst und jetzt ist er wieder bedeutend gewachsen. Ja Sie werden das Kind als jungen Mann wiederfinden. Zu Ostern kommt er auf das Polytechnische Institut. Eben jetzt ist er daran seine Prüfungs-Arbeiten zu machen, so bald die beendet sind wird er Ihnen schreiben. zu viel Stunden, denn wenn er 7 Stunden in der Schule gesessen hat, ist's mit dem Klavier nicht viel mehr, so dass ich finde er kommt jetzt wenig vorwärts. er meinte "ja wenn ich nur nicht so viel Märsche in die Schule machen müsste so sollte der gute Jähns wohl ein haben, so aber muss er warten bis die Tage ein bischen länger werden, dass ich früher aufstehn kann. Aber böse mögten Sie ja nicht auf den armen Schelm sein.
Doch nun zur Hauptsache. Ist es denn wirklich wahr lieben Freunde dass Ihr diesen Sommer sicher kommen wollt? Familiengemälde von