## Title: Caroline von Weber an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin. Dresden, Donnerstag, 23. September 1847 ## Author: Weber, Caroline von ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A046275 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Mein guter Jähns. Ich ersuche Sie beykomenden Brief den Herrn Schlesinger zu übergeben und bitte zugleich ihm zu sagen dass der Revers dahin solle geändert werden dass der Punkt welcher ihm nicht genehm war wegbleiben soll. Da im Uebrigen nichts enthalten ist was nicht zwischen uns verabredet wurde, so wird Herr Schlesinger sich wohl nun nicht weigern denselben zu unterschreiben wenigstens würde diese Weigerung höchst sonderbar erscheinen. Ich habe versprochen diesen Revers dem Gesuch um das Privilegium der Opern beyzufügen um der Sache einigen Nachtruck zu geben und bitte Sie mir ihn sofort zu überschicken und sodann auch Herrn Schlesinger meine gerichtliche Erklärung zu übergeben nebst den Brief welchen ich ihnen kurz nach Ihrer Abreise schickte und dessen Abgabe ich dann unnöthig fand als ich Herrn Schlesinger zum zweitenmal schrieb, und seine Rückkunft sich so sehr verzögert hatte. Haben Sie auch die Güte lieber Freund, dafür zu sorgen dass Herr Schlesinger die Jahreszahl bis zu welcher Zeit um das Privilegium nachgesucht werden soll in dem Revers ausfüllt, aber wenden Sie alles an, ihn von einer übertriebenen Forderung abzuhalten denn sonst riskieren wir das Misslingen der ganzen Sache. Mir kann am Ende weniger daran liegen als ihm, denn ich behalte gern die übrigen Opern für die 400 Thaler, aber er soll nicht sagen können dass ich nicht alles gethan habe ihm zu seinem Recht zu verhelfen, und somit ist es meine Pflicht ihn zu warnen da man ohnehin einen ausländischen Verleger das Privilegium nicht gern giebt, und mich schon mehremal angegangen hat mit einen Sächsischen zu unterhandlen. Sagen Sie es ihm ja recht freundschaftlich denn ich habe warlich nur seinen Vortheil dabey im Auge. Aber nochmals guter Jähns bitte ich die Documente nur gegen den unterschriebenen Revers zu übergeben in welchen § 3 wegbleiben darf. Ich habe auch Herrn Schlesinger gebeten die Partitur des Feyschützen in Ihrer Obhuth zu lassen damit Sie nicht etwa Schaden leidet und Ihnen desshalb, wenn Sie es übernehmen, die Corektur zu übertragen. Sie wissen welche Absicht ich noch damit habe und ich muss Sorge tragen dass sie ganz in dem jetzigen Zustant bleibt. Herzlich grüsse ich Ihre liebe Frau und die Kinder und bitte mich lieb zu behalten. Caroline v. Weber.