WeGA, Briefe, Digitale Edition Carl Graf von Brühl an Carl Maria von Weber in Dresden (Entwurfs-Diktat) <lb/>Berlin, Mittwoch, 24. Mai 1820 Brühl, Carl Graf von Veit, Joachim Übertragung Joachim Veit

Version 4.9.1 vom 5. Februar 2024

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Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)

die Eröffnung des Schauspielhauses könne nicht vor Mitte Oktober geschehen; bittet Weber, seine Reise um diese Zeit zu planen; bestätigt den Empfang der Chorpartitur zum Freischütz durch Hellwig und bittet um Änderung des Titels in: Freischütz, da dieser wegen der Bekanntheit des Märchens von Apel und Laun empfehlenswerter sei; glaubt, dass Musik zu Preciosa, die er bald zu haben wünsche, schwer und bedeutend sei, und drückt seine Hochachtung aus Da die Eröffnung des neuen Schauspielhauses nicht D Berlin Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Handschriftenabteilung Kgl. Schauspiele Berlin, Nachl. 230

1 DBl. (3 b. S.)

Entwurf-Diktat m. e. Korr. u. e. U.

linke Spalte der Rectoseite vom Text-Kopisten: mund ud abgesendet L.

linke Spalte der Rectoseite Registraturvermerk von anderer Hand: z. R. den 27ten May 1820

tV: Georg Schünemann, Carl Maria von Weber. Der Freischütz. Nachbildung der Eigenschrift ..., Berlin 1942, S. 57 (nur Zitate) tV: Julius Kapp, Carl Maria von Weber. Eine Biographie, 15. Aufl. Berlin 1944, Abb. S. 18 (Faksimile Bl. 3r)

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe

Übertragung folgt den ER der WeGA

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Brühl, Carl Graf von Berlin 24. Mai 1820 Weber, Carl Maria von Dresden German Obsoletes Element tei:textClass entfernt Korr.Lesung EB/FZ, nach etlichen Korr. u. Durchsicht von Frank Ziegler status auf approved gesetzt Text eingegeben und Auszeichnungen gesetzt Faksimiles verlinkt ID und @keys gegen nicht-sprechende ersetzt. Initiale Transformation aus askSam DB Briefe1
An den Kl Sächsℓ Kapellmstr Hrn Maria v. Weber Hochwohlgebℓ

Da die Eröffnung des neuen Schauspielhauses nicht vor Mitte oder Ende October d. J. geschehen kann, indem zwar mehr die innere Einrichtung, nicht aber die äußeren Bildhauer Stuckwerkzuarbeiten früher beendet werden, so ersuche ich Sie, mein theuerster Hr Kapellmeister werther H vWeber Ihre Reise hieher um diese Zeit festzusetzen, da ich hoffen darf, daß nicht wieder unvorhergesehene Hindernisse keinen längeren Aufschub verursachen werdensollen.

Durch Hrn. Musicdirector Hellwig habe ich die mir übersendeten Chorstimmen nebst Chorpartitur der Jägersbraut richtig erhalten und danke Ihnen recht sehr dafür. Nun erlauben Sie mir bei dieser Gelegenheit eine kleine wohlmeinende Bemerkung.

Der Titel dieser Oper scheint mir und meheren Kunstverständigen nicht so recht passend und dem Inhalt entsprechend als der in dem GespensterBuche von Apel und Laun gebrauchte Titel, Freyschütz. Es wär deshalb ganz außerordentlich wünschenswerth, daß Sie deshalb mit H Kind Verfasser gefällige Rücksprache nähmen und ihn zur Wahl des vorgeschlagenen Titels bestimmen möchten eines andern, wozu ich etwa vorschlagen möchte, bestimmten bestimmen möchte, Das Mährchen, aus dem das Sujet genommen, ist ja doch bekannt genug, und eben darum der letztere Titel unstreitig zweckmäßiger und romantischer.

Daß die Musik zu Praetiosa Preciosa schwer und bedeutend ist, glaube ich Ihnen, mein geehrtester er Freund Herr Kapellmeister recht gern; allein welche Aufgabe kann Ihrem hohen Talente wohl zu schwer seyn? ich wußte auch wem ich diese Aufgabe gemacht. Ein neuer Kunstgenuß steht dem Publikum dadurch bevor, und der Wunsch recht bald zum Besitz von desselbenWortbeginn überschrieben aus dis zu gelangen, ist mein herzlicher Wunsch.

Ihre allgemein geschätzte und gewiß von Niemand mehr als mir selbst anerkannte Thätigkeit, mit welcher Sie die deutsche Oper befördern vermehrt die öffentliche Achtung, deren Sie sich schon ohnehin mit vollem Recht rühmen dürfen, um so mehr, als die Mittel, in deren Besitz Sie sich befinden, so beschränkt und unbedeutend sind! —

Herzlich freue ich mich schon im Voraus auf Ihre persönliche Gegenwart in Berlin, und verbleibe bis dahin, wie immer, mit aufrichtiger Hochschätzung und Freundschaft eigenhändig: Brühl Berlin d: 24 May 1820