## Title: Helmina von Chézy an Moritz Gottlieb Saphir in Berlin. Wien, Sonntag, 16. Juli 1826 ## Author: Chézy, Helmina von ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A046470 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ à Moncieur Sapphir Taubenstraße No 36. Berlin. Sie erinnern Sich vielleicht noch, Herr Saphir, als Sie zum Letztenmal vor Ihrer Abreise in meiner Loge a. d. W. mich zu begrüßen kamen, daß Sie mich ersuchten „Ihnen Lieder zu schicken, weil Sie zur Verbesserung Ihrer Umstände einen Almanach herausgeben wollten.“ Ich versprach es Ihnen, wie ich denn nie eine Gütigkeit solcher Art jemanden leicht verweigere, u das sehr freundlich, Sie wollten sich die Lieder holen, ich erlaubte das, seitdem habe ich Sie nicht wiedergesehen u Sie haben nichts herausgegeben als ein Journal, in welchem Sie meine Sachen falsch abdrucken lassen u über mich schimpfen. so wie im Morgenblatt über die Euryanthe. Ehe ich nun zu dem schreite, was mir | in solchem Fall obliegt / Ich kenne die Blätter erst seit wenigen Tagen, wo Semler sie mir gebracht / verlange ich daß Sie mir schriftlich erklären aus welchem Grunde Sie meine Verse verstümmeln, so wie meinen Namen falsch u auf spottende Weise setzen? Z. B. Madame Klenkin im Mgnbltt? u. s. w. u aus welchem Grunde Sie über eine Frau schimpfen, die Sie niemals beleidigt hat? Ich erwarte Ihre Antwort mit nächster Post. Helmina von Chezy geb. v. Klencke Wien d. 16 Julius 1826 Adresse Heugasse a. d. Wieden No 126.