## Title: Friedrich Wilhelm Jähns an Ernst Pasqué in Darmstadt. Berlin, Sonntag, 17. März 1861 ## Author: Jähns, Friedrich Wilhelm ## Version: 4.10.0 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A042988 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Sehr geehrter Herr. Mit Vergnügen habe ich Ihre neuliche gefällige Zusendung empfangen und danke Ihnen ganz ergebenst. Obgleich meine Hauptwünsche von Ihnen nicht berücksichtigt werden konnten so haben mir mache der mir gesendeten Namen doch Freude gemacht und ich bin Ihnen aufrichtig verbunden. Ich mache jetzt ein ganz genaues Fach-Verzeichniß meiner Sammlung doch werde ich wohl ein Paar Jahre gebrauchen, ehe ich es fertig habe, da ich es sehr genau und speziell und auch hübsch aussehend mache, weil ich das Letztere immer so mit Dingen thue, die ich zu meinem Vergnügen treibe. – Dabei wird | sich denn auch wohl noch manche Doublette finden, die Interesse für Sie hat; zuvörderst sende ich Ihnen einen Ludwig Devrient mit, dessen Herkunft Sie auf seiner Rückseite mitgetheilt finden. Sehr bedaure ich daß ich Ihnen eine Pièce ohne Unterschrift senden muß; doch gehören L. Devrients zu den allergrößten Seltenheiten und auch auf den beikommenden lege ich einen großen Werth, so sehr zu wünschen ist, daß es etwas Besseres wäre. Devrient ist seit Jahren nicht vorgekommen, | denn er hat höchst wenig geschrieben. Wenn Sie das Blatt gebrauchen können, so bitte mir zu melden, was Sie mir etwas dafür bieten könnten. Nur etwas Recht Gutes würde ich dafür in Tausch nehmen, da das Stück noch einen besonderen Werth für mich hat. – Die Versprochene, ich meine Anna Amalie, werde ich nachträglich noch mit bestem Danke in Empfang nehmen. Sickingen u. Catharine haben Sie nicht mehr doublett? So verstand ich. – ? – Um Ihre mir gemeldeten Schätze | beneide ich Sie. Haben ich Ihnen von den Meinigen erzählt? Von meiner Euryanthe z.B.? – Wenn ich an Darmstadt vorüber komme, was hoffentlich in diesem Sommer geschieht, so bitte ich um die Erlaubniß, Sie, sehr geehrter Herr, besuchen zu dürfen? Und nun empfehle ich mich hochachtungsvoll als Ihr sehr ergebener F.W.Jähns B. 17. März 61. (NS:) Wünschen Sie, im Falle Sie auf den Devrient reflektiren, die rückseitige Bleistift-Notiz von mir mit Tinte ausgeführt, so bitte ich die Piece mir zurückzusehnden, wo dies sodann von mir geschehen wird. Jedoch wollte ich nicht vorgreifen.