## Title: Friedrich Wilhelm Jähns an August Whistling (Verlag C. F. Peters) in Leipzig. Berlin, Dienstag, 20. und Mittwoch, 21. August 1867 ## Author: Jähns, Friedrich Wilhelm ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A043270 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Berlin 20./21. Aug [18]67 Sehr geehrter Herr u Freund Als ich neulich Ihre Güte wegen verschiedener musikalischer Fragen in Anspruch nahm, glaubte ich nicht, Ihnen schon wieder beschwerlich fallen zu müssen. Zuvörderst betrifft‘s die bei Ihnen ausgeführten Correcturen in meinem Liederheft Ihres Verlages für Baß, letzte Nummer, Des dur. Die Correctur gegen das Ende bleibt so, wie ich sie machte, die zu Anfang des Liedes sehe ich mich aber doch veranlaßt noch anders zu gestalten. Sie stellt sich nun wie folgt: Notenbeispiel Sodann 2tens noch eine Frage in Bezug auf die vielbesprochenen Weberschen Walzer. Kühnel erwarb sie also bekanntlich von Weber. Warum steht auf der alten Querformatigen Ausgabe nicht dessen Firma (Name, Kühnel), warum Bureau de Musique, Peters? Ist die mit Peters versehene Ausgabe etwa schon eine 2te Ausgabe gewesen? Dann trug die 1te also den Namen Kühnel und ich kenne sie nicht. Oder waren Kühnel und Peters 1814 schon associirt und die Firma B. d. M:Peters galt für Kühnel nicht? Und doch ist mir, als hätte ich Verlagsartikel mit der Firma: „Kühnel“ gesehen? – – Ich bedarf eines richtigen Einblickes in diese Verhältnisse. Würden Sie mir mit einem Paar Worte diese Räthsel lösen?! – 3tens nannten Sie mir bei meinem neulichen Besuche den Mann, an den Weber‘s Sohn durch Rich: Pohl eine Anzahl Carl Maria‘scher Manuscripte, käuflich überlassen habe, ich glaube, der Name dieses Mannes war Böhme wenn ich nicht irre. – Gern wüßte ich bestimt Namen u. Wohnung dieses Mannes, um mich an ihn zu wenden, damit er mir wenigstens die Titel der jetzt wohl nicht mehr in seinen Händen befindlichen Sachen nennen möchte, wenn er es könnte. Vielleicht hat er auch noch etwas davon, vielleicht kennt er die jetzigen Besitzer, was mir für meine Arbeit alles sehr nöthig zu wissen. Verzeihen Sie meine Unbescheidenheit, Sie immer auf‘s Neue mit Fragen zu behelligen! Ich schäme mich nachgrade derselben. Daß ich zu Gegendiensten jederzeit mit innigster Freude bereit bin, wissen Sie, wie Sie des herzlichsten Dankes gewiß sind Ihres Sie hoch verehrenden F. W. Jähns Berlin: Krausenstr. 62. Die Einlage an Charles Voss in der Kistnerschen Handlung gütigst abgeben lassen zu wollen bittet noch F. W. J.