Liebster Freund,
Ihren lieben Brief nebst Taschenbuch[W. B. Beckers Taschenbuch für das gesellige Vergnügen auf das Jahr 1821](http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/10655545/ft/bsb11045052?page=7), hg. von Friedrich Kind, bei Göschen, Leipzig sowie Carl Gerold, Wien erhielt ich richtig. Es ist wieder gar
hübsch ausgestattet, und wird nichts von seinem eigensinnigen Rival zu fürchten
haben, der nun, wie ich sehe, sogar mit dem
Privilegio an der Stirne prangt. Die Menschen sind doch sonderbare Geschöpfe! –
Hier sende ich Ihnen auch so eine Art Taschenbuch, näml. mein
Commers und Liederbuch in der 2ten vermehrten und verbeßerten Auflage
Allgemeines Commers- und Liederbuch: enthaltend ältere und neue Burschenlieder, Trinklieder, Volkslieder, Vaterlandsgesänge, Kriegs- und Turnlieder; mit dreistimmig ausgesetzten Melodieen, hg. von Albert Methfessel, Rudolstadt: Hof-Buchhandlung u. Kunsthandlung, 1820..
Ich hoffe, daß man es in seiner jetzigen Gestalt nur noch um so wärmer empfangen
werde, da es wirklich unläugbare Vorzüge vor der 1ten Aufl. hat. – Deshalb kann ich Sie auch
mit gutem Gewißen ersuchen, in der Abendzeitung, sobald es thunlich, eine
freundliche Anzeige darin zu machen oder doch zu veranlaßen. Freund Hell wird hoffentlich nicht dagegen seyn. Ich
wünsche diese Anzeige eben so sehr meinetwegen, als wegen des Verlegers, der es
sich nicht wenig hat kosten laßen, die Ausgabe recht
freundlich darzureichen – kurz ich rechne bestimmt auf Ihre Zusage, und erbiete
mich im Voraus zu allen Gegengefälligkeiten. – Meinen dortigen Freunden,
bes. M. Weber bitte ich mich recht
angelegentlich zu empfehlen. Den Ihrigen meine besonders herzlichen
Empfehlungen.
Laßen Sie mir recht bald etwas von sich hören, da mir Ihre
Briefe jederzeit einen wahren Genuß bereiten, und behalten Sie in treuem Herzen
Ihren
alten Freund
AMethfeßel
Ich lege eine Buchhändleranzeige bei, zur Erleichterung der Uibersicht,
weshalb ich auch die Vorrede empfehle.