Deinen Brief vom 9t huj: erhielt ich den 14t und den vom 11t den 18t weil ich 4 Tage auf dem Land warVgl. Tagebuch 15.-18. Juli 1811. ich eile zu Beantwortung beyder. Was
hätte ich darum gegeben wenn ich mit Euch hätte in Darmstadt seyn können, und besonders
mit dir über die Musik raisonirenGemeint sind die Aufführungen von Georg Joseph Voglers
Samori in Darmstadt am 30. Juni und 7. Juni, vgl. auch Brief an Gottfried Weber vom 30. Januar 1811 und vom 8. Juli 1811. denn ich hätte Sie nach meinen seit der Zeit als
ich sie gehörtWeber hatte die Wiener Uraufführung von Voglers
Samori am 17. Mai 1804 im Theater an der Wien erlebt, vgl. Brief an Thaddäus Susan vom 12. Juni 1804. habe gesammelten Erfahrungen gar zu gern wieder gehört. Es freut mich besonders daß es gut gieng, denn ich hatte wirklich einige
Furcht vor den Musikanten, die alle den alten Papa nicht recht leiden können. deine Notiz vom Bad: Magazin, habe in einer neuen Sauçe ins GesellschaftsBlatt pp gegeben, und verbreite es nach Kräften.
Was die HymnenKlären!! betrifft soll es wohl nicht schwehr werden die 12 Carolin zusammen zu bringen.
ich gebe einen, und der Baron Poisl /: den du per ○Symbol für Rundschreiben/Zirkulare kennst :/ auch einen; daßdas ist was ich vor der
Hand weis. dem Gänsbacher werde ich es schreiben so bald ich
einmal eine Antwort von ihm habe. der Lorbeer' Kranz auf dem
Teller ist recht ledern – was soll man dazu sagen? –
das weis man nicht. – – – –
Daß Philok: so fleißig
wirktVon Meyerbeer war am 16. Juli 1811 im Morgenblatt für
gebildete Stände die Rezension der 6 Lieder Gänsbachers erschienen (vgl. Schriften); besondere Tätigkeiten für den Verein sind aber in dieser Zeit sonst nicht
erwähnt., freut mich sehr, und billige ich sehr die Werke die du übernommenKeine Hinweise, wenn es dir
recht ist will BöklinsFragmenteFranz Friedrich Siegmund August Böcklin von Böcklinsau,
Fragmente zur höhern Musik, und für aesthetische Tonliebhaber, Freiburg und Konstanz
1811. Laut Tagebuch hat Weber diese Schrift am 22. Juli in München erworben und sich halb todt
darüber gelacht
. Nach Brief an Gottfried Weber vom 2. August 1811 zu schließen, hat Weber auch eine
Rezension verfaßt, die allerdings im TB nicht verzeichnet ist und bislang auch nicht ermittelt
werden konnte (vgl. auch Brief an Gottfried Weber vom 16. August 1811 und vom 14. Seotember 1811 ). Eine ungezeichnete Rezension war zuvor in der AmZ, Jg. 13, Nr. 22
(29. Mai 1811), Sp. 365–371 erschienen. vornehmen, da es als künftigen Schreiber einer
Äffetethik vor mein Forum gehört. Die Data über das Baiersche Musik
Lexicon
Felix Joseph Lipowsky, Baierisches Musik-Lexikon,
München: Jakob Giel, 1811. Aus mehreren Briefen an Gottfried Weber (vgl. Brief an Gottfried Weber vom 2. August 1811, vom 16. August 1811 und 14. September 1811 ) geht jedoch hervor, daß sich Weber mit der Übersendung der Daten Zeit ließ. In den
erhaltenen Briefen ist die Übersendung von Daten zu Lipowsky dann nicht mehr erwähnt.
sollst du binnen 14 Tagen erhalten. deinen Nahmen zu unterschreiben
finde ich sehr in der Ordnung, da ich weis daß du immer in einem Tone und mit einer Ruhe
schreiben wirst, die das was man sagt mit dem Stempel der Wahrheit bezeichnet. ich werde
es eben so machen, und habe es ja auch schon meist gethan. Die Recension des Lexic: steht glaub ich im May
der M: Z:Eine Rezension von Lipowskys Lexikon erschien in
der AmZ erst in Jg. 13, Nr. 42 (17. Oktober 1811), Sp. 697–704 (ungez.). Weber bezieht sich
hier auf eine Ankündigung des Werkes in einem Bericht aus München, vgl. AMZ, Jg. 13, Nr.
20 (15. Mai 1811), Sp. 343–345. Weitere Rezensionen erschienen in: Zeitung für die elegante
Welt, Jg. 11, Nr. 87 (2. Mai 1811), Sp. 694–695 (gez.: D.) und Baierische National-Zeitung,
Nr. 119 (20. Mai 1811), S. 479–480 (ungez.).. der Vorschlag die ○Symbol für Rundschreiben/Zirkulare mit Buchstaben
zu bezeichnen ist gut, Ihr mit Buchst: ich mit Ziff:
Der Haßan ist in Stuttgart gegebenDie Aufführung des Abu Hassan (JV 106) fand am 10.
Juli 1811 statt, vgl. Schwäbische Chronik, 10. Juli 1811, S. 281 und Theaterzettel,
Quelle: Stuttgart LB., und hat wie mir Berger schreibt, nicht gefallen; meinetwegen, es freut
mich zwar nicht, aber es schlägt mich auch nicht nieder. Wie kann aber auch nach einer
Farçe wie Don RanudoAugust von Kotzebues Don Ranudo de Colibrados, Lustspiel in 4
Akten, nach Holberg frei bearbeitet, wurde vor Webers Abu Hassan gegeben, vgl. Theaterzettel zur Stuttgarter Erstaufführung des Abu Hassan am 10. Juli 1811,
Quelle: Stuttgart LB., das feine muntere Sujet des Abu H: gefallen? — —
Jetzt zu deinem 2t Briefe.
Es ist doch wirklich unbegreifflich daß du ein noch größerer Ochs sein sollst als ich. ich glaubte ja daß
der Brief von deßen BeylagenBrief an Gottfried vom 8. Juli 1811 du sprachst, von Sternberg
an Ahl gewesen sey, denn so etwas blos mündlich zu verhandeln komt
mir sehr sonderbar vor. doch geht heute noch ein Brief dahin ab mit allen Fragen und
Umständen belastet. Wie gewöhnlich glaube ich nichts, hoffe ich nichts, Fürchte ich nichts, das
Resultat erfährst du versteht sich sogleich. vor der Hand gebe ich aber den Plan zu
meiner Schweizer Reise nicht auf, und hoffe noch immer d: 4 oder 5t August hier
abzureisen, und besonders auch dem großen Musikfeste in SchaffhausenMusikfest der Schweizerischen Musikgesellschaft in
Schaffhausen vom 21. bis 23. August 1811, vgl. dazu die folgenden Briefe u. Brief an Gottfried vom 30. August 1811; eine Ankündigung dieses Musikfestes war kurz zuvor erschienen in:
AmZ, Jg. 13, Nr. 26 (26. Juni 1811), Sp. 447–448. beyzuwohnen. wenn
von meinen Bekannten in Mannheim jemand connexionen nach der
Schweiz hat, so laße dir doch einige EmpfehlungsBriefeIm Tagebuch fehlen entsprechende Hinweise. für mich geben und schikke mir
sie. Aber bald. du weist man kann solches Zeug nie zu viel haben.
Daß in Wisbaden es eine neue Schöpfung giebt
ist mir lieb, denn erstlich bin ich das organisiren schon
gewohnt, und zweitens ist es etwas angenehmes der Schöpfer von etwas ordentlichem zu
werden, auch hoffe ich daß es nicht schwer halten wird da der Sommer in Wisbaden die
Hauptsache ist, im Winter Urlaub zu bekommen. Nun, wir werden ja sehen. Grüße und danke
Ahl in meinem Nahmen bestens.
Wenn jezt die Stephanie wollte,
so könnte Sie mich wohl engagiren, denn der damals angeführte GrundVgl. hierzu Brief an Johann Gänsbacher vom 7. Dezember 1810, wird doch wohl nicht mehr statt
finden. Ich werde mich aber sehr hüthen davon selbst zu reden, oder darum zu bitten,
aber durch Penzels köntest du einmal nur so hinhorchen
laßen.
Ich habe noch rasend viel zu thun, und
besonders nimmt mir der Kreislauf von Visiten den ich aufs neue
beginnen muß, ungeheuer viele Zeit weg, Zudemweist du daß man ohnedieß manche Arbeiten
bis auf den lezten Augenblik liegen läßt.
Ich bin begierig auf die Antworten der
Br:Brüder auf mein ○Vgl. Tagebuch, 3. Juli 1811. ich gehe um Danzi herumWeber erwog, Franz Danzi in den Harmonischen Verein
aufzunehmen., vgl. Fragment eines Cirkulars von Carl Maria von Weber
München, vom Ende Juni/Anfang Juli 1811 .,
wie ein spähender Teufel.
von Beer habe ich
lange nichts gehört. Ich schreibe hier manche Rezension vom TheaterWeber rezensierte bis zu seiner Reise in die Schweiz
folgende Werke: Nicolas Isouard, Cendrillon, opéra-féerie in 3 Akten (Weber-Schriften);
Simon Mayr, Ginevra, dramma serio eroico in 2 Akten (Weber-Schriften); Luigi Cherubini,
Der Wasserträger, opéra in 3 Akten (Weber-Schriften); Etienne Nicolas Méhul, Joseph in
Ägypten, opéra en prose in 3 Akten (Weber-Schriften), Carl Neuner, Der Dichter Geßner, Oper
in 1 Akt (Weber-Schriften); Nicolas Dalayrac, Makdonald (= Léhéman ou la tour de Neustadt),
opéra in 3 Akten (Weber-Schriften); Bernhard Anselm Weber, Deodata, heroisches Schauspiel
mit Gesang in 4 Akten (Weber-Schriften).; alles nur um mir
die Redact:Die erwähnten Aufsätze gingen an den Herausgeber des Kritischen
Anzeigers, Balthasar Speth, und an Jacob Ignaz Sendtner als Redakteur des
Gesellschaftsblatts für gebildete Stände. geneigt zu machen, auch liefere ich Corespondenz NachrichtenVgl. TB 15. Juli 1811, sowie Gesellschaftsblatt für
gebildete Stände, Nr. 56 (17. Juli 1811), Sp. 455–456 mit Nachrichten aus Stuttgart, Bamberg
und Darmstadt; vgl. Brief an Gottfried vom 8. Juli 1811 und Weber-Schriften pp
Antworte nur umgehend gleich wieder, weil es
immer 11 Tage braucht ehe so ein Brief Wechsel vor sich geht. mit Nächstem hoffe ich dir
den Tag meiner Abreise bestimmter schreiben zu können, und wo du
dann deine Briefe hinschikken sollst.
Grüße mir alle Herzlichst. Ewig dein Treuster.
M: d: 19t July 1811.
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