WeGA, Briefe, Digitale Edition Carl Maria von Weber an Philipp Jungh in Prag <lb/>Hradek, Montag, 12. Juni 1815 Weber, Carl Maria von Veit, Joachim Übertragung Eveline Bartlitz Joachim Veit

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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)

Reisebericht 8./9. Juni 1815: von Prag über Pilsen, Klattau nach Hradek; teilt mit, dass er Ende der Woche nach München weiterreisen werde Meinem Versprechen gemäß statte ich dir treuen Rapport Textwiedergabe nach Erstdruck In Privatbesitz 1846 im Besitz von Dr. Ferdinand von Wolfahrt, Wien Nachtrag zu Carl Maria von Weber's Briefen. Schreiben an den Herrn Dr. Med. Philipp Jungh in Prag Allgemeine Wiener Musik-Zeitung 6 124 15. Oktober 1846 498

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe

Übertragung folgt den ER der WeGA

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Lieber Bruder!

Meinem Versprechen gemäß statte ich dir treuen Rapport von meiner Reise ab, die bisher ziemlich glücklich war. Ich fuhr den 8. Früh um 1 Uhr aus Prag ab, und langte Mittags um 1 Uhr in Pilsen an, wo ich nach langem Aufenthalt wegen einer kleinen Wagenreparatur, und Unterschreibung des Passes, um 2 Uhr noch ein paar Minuten gewann, zu deiner Schwägerin zu gehen, und ihr das anvertraute Päcklein gesund zu übergeben. Sie grüßt Mutter, Schwester und dich herzlich, ist wohl, und mit ihrem Manne bessert es sich zusehends. Um ½ 7 Uhr kam ich in Klattau an, und mußte hier auf Pferde warten, bekam auch dann einen ganz des Weges unkundigen Kutscher und fuhr deßhalb bis 1 Uhr Nachts nach Hradek, wo ich meine Wirthin nicht aus dem Schlafe stören wollte, und im Wagen blieb bis 6 Uhr. Ich bin also doch in 21 Stunden 22 Meilen gefahren. Mit großer Herzlichkeit und Freude wurde ich empfangen, und erhalte seitdem stündlich die schönsten Beweise von der zartesten Aufmerksamkeit und Güte. Täglich machen wir einen andern Ausflug in die schöne Gegend und genießen sie und das schöne Wetter. Um desto schmerzlicher ist es mir alle diese Güte nicht mit der dankbaren Gegenfreundlichkeit erwiedern zu können, die ich so gerne zeigen möchte. Meine Stimmung ist sehr trübe, und ich war noch nicht im Stande, das geringste zu arbeiten.

Mein einziges ist ein ziemlich fleißiges Spielen.

Ende dieser Woche verlasse ich diesen ruhigen Friedenssitz und gehe nach München ins Gewirre; vielleicht gibt mir dieß mehr Ruhe.

Hoffentlich kann ich nun schon der guten Fanni und dir gratulirenFranziska Jungh befand sich kurz vor der Entbindung, vgl. Nachschrift zum Brief an Gänsbacher vom 11. August 1815. Das ganze Haus grüßt Euch herzlichst, so wie dein treuer Weber die Mutter, Frau, Mann und Kinder in Gedanken umarmt.

Kannst du einen freien Augenblick finden, so schreibe nach München deinem unveränderlich treuen Freunde Weber mp. Hradek den 12. Juni 1815.