Hochgeborener Herr Graf!
Verehrtester Freund!An den Grafen Brühl.
Nicht nur, danur weil ich es meiner Pflicht gemäß halte, sondern hauptsächlich auch, da ich auf DeroselbenE. Hochgebohren gütiges FürwortVorwort u. thätige Verwendung hoffe – u. darum bitte – zeige ich Ihnen an, daß ich gestern Sr. Majestät dem König die PartiturPart. meiner Cantate übersendet, u. zugleich um die Erlaubniß gebeten habe, nach Berlin kommen u. sie am Jahrestag der Schlacht, d. 18t Juni 1816, im Saale des großen Opernhauses zum Besten der in der Schlacht invalid gewordenergewordenen Krieger selbst aufführen zu dürfen.
Da Ew. Hochgeboren mir über meine früher, in ähnlicher Beziehung gethaene AnfrageAnfragen keine weitere Antwort gegeben haben, so glaubte ich Ihnen die Sache lästig, u. wollte nicht gerne weiterzum 2t male darum bittend gerne weiter zudringlich erscheinen. Nun aber bitte ich, da das Ganzedie Sache gewiß in Ihre Hände kommt, um die gütige Vorsorge und warme Theilnahme, die Sie so sehr allem Streben zum Guten widmen.
Von Kunstneuigkeiten giebt es nicht viel bei uns. Hr. u. Mad. Fries /: geborene Spitzeder :/ aus Nürnberg haben 12 Gastrollen gegeben u. sehrrecht gefallen, ohne jedoch eben Sensation zu machenVgl. den Prager Spielplan zum 15., 18., 21., 23., 26., 28., 30. März sowie 1. und 4. April 1816..
Von neuen Stücken hat der Vielwisser
, /: zu dem Herr Bayer einen passenden Schluß gemacht hat :/
u. besonders Das Gut Sternberg
von Fr. von Weißenthurn, sehr gefallenZu den Prager Erstaufführungen (7. März bzw. 3. April 1816) vgl. den Prager Spielplan.. Letztes ist auch eins der bessern neuern Lustspiele.
Schließlich erlauben Sie mir noch meinen beßten Dank für die Aufführung der Silvana im Opernhause auszusprechenAm 4. Januar 1816 hatte die elfte und vorerst letzte Aufführung der Silvana (nach der EA am 10. Juli 1812) an den Königlichen Schauspielen in Berlin stattgefunden.. Ich habe mit Freuden darin Ihre freundschaftlichen Gesinnungen erkannt, die ich durch spätere, gediegenere Arbeiten zu rechtfertigen hoffe.und ich hoffe sie durch spätere gedigenere Arbeiten zu rechtfertigen. Erlauben Sie Mit den Gefühlen der herzlichsten u. innigsten Hochachtung habe ich die Ehre mich zu nennennenne ich mich
Ew. HochgeborenH.
ergebensten Freund u. Diener
C. M. von Weber.
Prag, den 9. April 1816.