Version 4.9.1 vom 5. Februar 2024
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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)
1 DBl. (4 b. S. einschl. Adr.)
Siegelloch
auf der Adressenseite am unteren Rand von F. W. Jähns in Tinte: Carl Maria von Weber an seine Braut. Eigenhändig.
Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe
Übertragung folgt den ER der WeGA
Quelle der Übertragung: Original
Wie geht es dir? was machst du, bist du brav, heiter, Gesund, nicht
schwarzgalligt?pp pp so hätte ich
freilich alle Tage Millionen Fragen zu thun.
Ich lebe sehr zerstreut, und doch eben nicht sehr kurzweilig, das liegt aber wohl
mehr an mir als an den Menschen die wirklich von allen Seiten sich bemühen, und
wetteifern mich zu unterhalten und Beweise von Achtung zu geben. Aber freilich
einen pp findet man nicht überall; obwohl es hier Dichter
giebt wie Sand am Meer. Vielleicht findet sich dann da doch mit der Zeit irgend
einer heraus der mir zusagt. daß ich in meinem Hause auch noch nicht ganz in
Ordnung bin, trägt auch viel dazu bei, daß ich mich noch nicht recht
bequem fühle. ich habe noch nicht einmal ein FortepianoSchreibtisch nur noch ganz unvollständig, und du weißt was das bei mir
sagen will, da er meine eigentliche Werkstatt ist, und der Ort, an dem ich einen
großen Theil meines Lebens zubringe. Quartier bleibeeine
Zeit wo mir ganz wohl sein wird, nehmlich die wo
ich mich in meine stille Häuslichkeit, in die Arme meiner geliebten
Es ist doch abscheulich daß ich keine Stunde für mich allein haben kann,
und so sehr von Besuchen überlauffen werde. Jezt soll mich aber gewiß Niemand stören.
Heute bei Tisch habe ich deinen lieben t
Jan: und 1t
Februar No:
25. erhalten. Ich kann dir nicht helfen lieber
Muks, ich muß zanken, sehr
zanken, recht ernstlich
zanken. Ist das Recht, so ganz muthlos und
trübe zu sein, wegen nitznuzzigen Kazbalgereien? du weist daß ich nichts halb thue, und dieses unendlich haße. Warum
glaubst du also ich erzähle dir nur halb. Hab
ich dir es nicht gleich von Anfang an deutlich genug gemacht, so geschah das in
der Zerstreuung und in dem Wirbel in den mich damals der Andrang von so
vielerley Geschäften versezte, aber nicht aus einer elenden Schonung, die keine ist, wenn man den Andern sich mit Zweifeln
quälen läßt. Wie oft habe ich gesagt daß die schlimmste Gewißheit nicht so arg
ist, als dieses schwankende Erwarten und Errathen. Und du kannst glauben daß ich
vor dir ein Geheimniß haben könnte, oder nicht geradezu alles sagte wie es ist.
Nein Lina, ich bin seit langer Zeit, recht unzufrieden mit dir, und macht mir
dieses, nicht aber die hiesige Geschichte,
Kummer. Wenn du so fort fährst wirst du es allerdings dahin bringen daß ich dir
nichts mehr schreibe, wenn du durch deine
Phantasie alles gleich so zu Riesenbildern machst. Statt daß es mir bis jezt
Wohlthat war, dir jede Kleinigkeit erzählen zu können, die du aber ganz ruhig
hinnehmen sollst, wie ich sie hinnehme, und noch
geschwinder in Ordnung bringe als sie entstanden sind. und wenn ich auch bei dir
etwas darüber klage, so geschieht dieß nur um mir Luft zu machen bei dem
einzigen Wesen, von dem ich weiß daß es an jeder Kleinigkeit die mich betrifft
Theil nimmt. diese Ruhe
gewinnen sollst, ist was ich so sehnlichst für unser beiderseitiges Wohl
wünsche. Klagen wir beide zugleich, so hilft
keines des andern Leiden tragen, sondern vergrößert sie, und der wahre Zwek und
Erfolg der schönen Liebe und Vereinigung zweyer Seelen wird verfehlt. – Doch nun
genug gebrummt, und nun auch dankbar anerkannt wie brav mein Muks übrigens ist,
und wofür ich ihm segnend meine Hände auf das liebe Haupt lege und + + + mache
mit einem aus dem Herzen kommenden Kuße. Hundert und zwölf Gulden?
Das begreiffe ich nicht. Nun der Abschluß wird mir es schon deutlicher
machen
nichts in der Welt zu fürchten
hat, wenn man tadellos seinen Weg geht, und dieses sich immer aufs herrlichste
belohnt. Fahre ferner so fort braver hüte
dich dabei den Stein auf Andere zu werfen, das
geht dich nichts an, und darfst du deinem Mäulchen schon etwas verwehren.
Auch sind nicht alle Sachen so arg als die Welt sie gerne macht, denke daran, und sei nachsichtsvoll, billig und
wohlwollend gegen deine Neben Menschen.
hier betrifft, so wiederhole ich dir, daß du
ruhig sein darfst, wenigstens so weit meine Einsicht geht. die ganze Stadt ist entzükt von der Vorstellung des
Abend-Zeitung vom 12. Februar 1817.
Gestern Abend dachte ich viel nach
Silvana mit
bald ein Liebling des Publikums gewordensei.
t Abends hat seine Wirkung nicht
verfehlt Joseph.
Gesund bin ich Gottlob auch recht sehr, und fehlt mir nitz als Muks und die Million –
du weist schon. – Mit deinen dummen einfältigen
Das ist ja eine alte, abgemachte Sache, daß du d: 1t
Aprill aufsagst, und zu Ende deines Kontraktes
bestimmt von nicht verhungern, drum laß uns sparen, denn mit Geld ist alles zu
machen, und braucht man es nicht, so ist schnell eingekauft.
Ich schikke dir hier den f W: W: und es in Gut Geld umgesezt auch zu BallabeneDr:gerirt,
weil es dir vielleicht nicht recht gewesen wäre das Geld selbst zu erheben, was
Heute hat ich zu viel mit dir zu zanken, und die
Post geht. auch an meine gute Mama Qualowsky
Nun Geschwind sich
t Mittag BassiCasino Ball.
d: 1t
Febr: Mit Besuchen überlaufen. dann 12 Uhr Verpflichtung mehrer Orchester Mitgliedert Marschall v: RaknitzMorlachisAbend-Zeitung vom 10. Februar 1817.Grande Polonaise Es-Duraccomp: pp d: 2 t Besuche.
um 11 Uhr in die
wird Geld kosten, aber Aufsehen machen, spreche ich mit
Millionen Grüße von SchmidlsBassi Burmeister Hellwig pp.