Dresden, 25. April 1817.
Ew. Hochgeboren
verehrtem Schreiben vom 18. huj. zufolge habe ich das Vergnügen,
Hochdenenselben die zu dem Trauerspiel Yngurd
notwendige Musik nebst der passenden Ouvertüre zu übersenden. Sie hat hier ihre Wirkung
nicht verfehlt und wird es hoffentlich in Berlin mit der noch stärkeren Besetzung auch
tun. Indem ich die Zahl der Hörner, Fagotte usw. beisetzte, wollte ich damit nur das
Verhältnis bestimmen, und sie können zur größeren Wirkung füglich verdoppelt und
verdreifacht werden. Die Klappen-Flügel-Hörner habe ich nicht speziell benutzt, da Sie
wohl die Güte hatten, mir den Skala zu senden, aber ohne Bemerkung, in welchem Ton sie
stehenZur ursprünglich geplanten Benutzung der in Berlin neu angeschafften Klappen-Flügel-Hörner vgl. den Kommentar zum Brief vom 16. Februar 1817..
Ganz passende Entre-Acts dazu zu schreiben fehlte es mir an Zeit und
– Lust. Ich wünsche Herrn Musikfeind Müllners Yngurd
ein langes
Leben auf der deutschen Bühne. – – – Die erste Vorstellung
dauerte hier von 6 bis beinahe ½ 11 UhrZur Dresdner Erstaufführung vgl. den Bericht in der Abend-Zeitung vom 18. bis 24. April 1817.. Immer genug. Das Publikum hielt ruhig und
aufmerksam aus, beklatschte auch manche Kraft- und Wahnsinnsstellen.
Die Darstellung geschah mit großem Fleiß und Lust und war wirklich gelungen zu nennen.
Die Bestimmung des Honorars überlasse ich gänzlich Ew. Hochgeboren.
Genehmigen
Sie die Gefühle der herzlichsten Hochachtung und freundschaftlichen Verehrung, mit
welchen ich zu sein die Ehre habe des hochgeborenen Herrn Grafen ergebenster
C. M. von Weber.