WeGA, Briefe, Digitale Edition Carl Maria von Weber an Friedrich Rochlitz in Leipzig <lb/>Hosterwitz, Freitag, 14. August 1818 Weber, Carl Maria von Veit, Joachim Übertragung Eveline Bartlitz Joachim Veit

Version 4.9.1 vom 5. Februar 2024

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Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)

dankt Rochlitz für Besprechung seiner Lieder und Balladen op. 47; berichtet über Arbeit an Jubelkantate u. geplantes Hoffest; erwähnt Scritturen-Angebot Morlacchis, Debut der Mlle. Funk u. Kantatenaufführung, sowie Problem des Drucks der Kantate In Arbeit bis über die Ohren vergraben D Berlin Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung Weberiana Cl. II A c, 14

1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)

PSt: DRESDEN|14 Aug 18

Neben der Datumangabe am unteren linken Rand des Briefblattes von F. W. Jähns (Blei): Hosterwitz

1863/64 erworben über Wilhelm Künzel

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe

Übertragung folgt den ER der WeGA

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Weber, Carl Maria von Hosterwitz 14. August 1818 Rochlitz, Johann Friedrich Leipzig German Obsoletes Element tei:textClass entfernt Kleinigkeiten ergänzt (u. a. Jähns-Zusatz) Status geändert Ergänzungen Werkauszeichnungen korrigiert Werke ausgezeichnet ID und @keys gegen nicht-sprechende ersetzt. Königin und König ausgezeichnet, kleine Veränderungen in der Struktur Erste Korrektur der Personenauszeichnungen Personen, soweit wie möglich, ausgezeichnet Brieftext eingefügt und Personen ausgezeichnet Initiale Transformation aus askSam DB Briefe1
S: Wohlgebohren dem Herrn Hofrath Fried: Rochlitz zu Leipzig
Mein herzlieber Freund!

In Arbeit bis über die Ohren vergraben, eile ich Ihnen mit Herzlichkeit über für die Anzeige meiner Balladen pp zu dankenAmZ, Jg. 20, Nr. 31 (5. August 1818), Sp. 557–559.. sie ist mit so viel Einsicht, Tiefe und Ergreiffen der Sache gemacht, und mit so wohlwollendem Ernst daß sie mir viele Freude gemacht hat. Ich fühle auch die Wahrheit des gerügten, ob ich aber deßhalb meinen Weg ändern oder nach dieser Ansicht hin und wieder ebnen  kann, weis ich nicht, und das kann nur die Folge beweisen. daß ich immer mehr nach Klarheit und Rundung strebe bin ich mir wahrhaft bewußt und glaube es auch in meinen Arbeiten fortschreitend erweisen zu können. So möge denn der Himmel das übrige thun und die Frucht nach und nach reifen, der eine andre Form zu geben ich nicht für erlaubt halten würde.

Haben Sie meinen Brief vom 24t July nebst dem Aufsaz über Feßka erhalten? ich ließ ihn unter Adresse der Redaction der M. Z. abgehen.

Noch habe ich eine mir wichtige Anfrage zu thun, ich arbeite an einer Kantate zur Jubelfeyer unsers Monarchen. Wahrscheinlichst ist in Leipzig für ähnliches gesorgt, ist dieß aber nicht, wollten Sie vielleicht meine aufführen?Zur Aufführung der Jubel-Kantate in Leipzig am 19. Oktober 1818 vgl. die Presseberichte. ich gebe sie mit der ganzen Capelle in der Frauenkirche zum besten der ArmenDie Aufführung fand am 23. September 1818 in der Neustädter Kirche statt., wozu auch Morlachi auf meine Auffoderung eine lateinische Ode comp: Zuerst sollte sie zu einem dem König zu gebenden Feste sein, nun aber bey der ewigen Unentschloßenheit der Behörden, ist ein Hoffest daraus geworden, wozu ich noch etwas schreiben soll, was aber etwas und nichts sagen darf, da man es nicht wagt bey der wirklich außerordentlichen Bescheidenheit unsres verehrten Königs ihm selbst nur durch das gerechteste Preisen zu nahe zu treten. Auch im Theater giebt es Etwas wozu ich noch Chöre liefern muß – Sie sehen daß Tag und Nacht für mich jezt zu kurz sind. H: Morlachi wollte mir einige Scritturen nach Mayland und Venedig ablaßenVgl. den Tagebucheintrag vom 24. Juli 1818.. ich dankte aber – – – Mlle Funk hat gesungen. Schöne Stimme, wollen erst noch sehen was weiterF. Funk hatte sich zwei Jahre zur weiteren Gesangs- und Sprachausbildung in Rom aufgehalten und war u. a. in Rom und Neapel aufgetreten; vgl. u. a. den Bericht im Dramaturgischen Wochenblatt vom 26. Oktober 1816 sowie die Hinweise in der AmZ, Jg. 18, Nr. 23 (5. Juni 1816), Sp. 388, Jg. 19, Nr. 19 (7. Mai 1817), Sp. 323 und Jg. 20, Nr. 16 (22. April 1818), Sp. 287. Zu ihrem erneuten Debüt in Dresden nach der Rückkehr aus Italien (10. September 1818) vgl. die Notiz in der Abend-Zeitung vom 23. September 1818. – d: 3t August führte ich eine von mir comp: Kantate Ihrer Maj: der Königin zur Ueberraschung auf, welches sehr ausgezeichnet aufgenommen wurde, und selbst der König mir sehr viel gütiges darüber sagte. Die JubelCantate hatte ich Peters zum Stich angetragen, der ist nun aber leider nicht in Leipzig, und Zeit ist keine zu verliehren. was soll ich thun? einem Berliner Verleger kann man doch dieß nicht geben, auch welche Schande für die Sächsischen.

Meine gute Lina grüßt mit mir alle herzlichst. der Himmel erhalte Sie froh beisammen im schönen Konnewitz, im schönen Hosterwitz ist sehr geplagt Ihr treuer unveränderlicher Freund Weber d: 14t August 1818.