An den durchlauchtigen LandGrafen Carl v. Hessen zu Schlesswig.
Ich kann mir die Freude nicht versagen meinem durchlauchtigen Pathen und Wohlthäter die nahe Erfüllung eines meiner liebsten Wünsche im Voraus zu melden, und im Voraus um huldreiche Aufnahme seines
dankbaren Pathen zu bitten. S: Majestät mein allergnädigster König haben mir nehmlich
einen Urlaub bewilligt den zu Wiederherstellung meiner
Gesundheit bewilligt, den ich nicht beßer anwenden kann, als wenn ich durch ihn das Glük
genieße das Antliz des edelsten Fürsten schauen, und seine wohlthätige Hand dankbar
küßen zu dürfen. Zu Ende dieses Monats trete ich meine Reise über Hanover Bremen und Hamburg an, und hoffe Anfangs September mich E: Durchlaucht zu Füßen legen zu können. Von da gedenke ich
nach Kopenhagen zu gehen, und lebe der freudigen Hoffnung, daß Ew: Durchlaucht Gnade mich
dorthin durch
Höchst Ihr
Ew
allgeltendes Fürwort beklükken würde. Wie vollkomen wäre mein Glük wenn
mein guter verewigter Vater es mit mir genießen könnte, Ein Glük das ich vor 20 Jahren
als Kind, an seiner Seite, nicht in seinem vollen Umfange zu würdigen wusteDie Webers besuchten 1802 auf ihrer Reise durch Mittel- und Norddeutschland auch Schleswig, worauf ein Albumblatt des dortigen Instrumentenmachers Jürgensen hindeutet. Der damalige Besuch bei Carl von Hessen ist lediglich durch diese Briefpassage dokumentiert.. doch was
ist hieniedenvollkomen, und wenn der Himmel mir einige Prüfungen auferlegte und durch
sie mich läuterte kann ich
nun
desto
hoffender nach jenseits, und beruhigt in dem Bewußtsein
meines reinen Strebens auf mein jetziges Verhältniß blikken.
Möge Gott die Segnungen erfüllen die ich für
E. Durchlaucht wiederholt von ihm erflehe, und E. Durchlaucht auch zuweilen freundlich gedenken
E: Durchlaucht
Meines Gnädigsten Fürsten und Pathen
ewig treu dankbar
C. M. vWeber
Dr: d: 13t July 1820.