WeGA, Briefe, Digitale Edition Carl Maria von Weber an Friedrich Ludwig Schmidt in Hamburg <lb/>Dresden, Sonntag, 4. März 1821 Weber, Carl Maria von Veit, Joachim Übertragung Joachim Veit

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Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)

bietet der Hamburger Theaterdirektion den Freischütz an; benennt das Honorar für Partitur und Buch mit 20 Fried.d'or; klagt über die für die deutsche Oper bedenklichen Theaterverhältnisse in Dresden Da nun die Eröffnung des Schauspielhauses in Berlin

D; Hamburg; Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky; Nachlass Fr. L. Schmidt, Bl. 507

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe

Übertragung folgt den ER der WeGA

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Herrn Director Schmidt Wohlgebohren zu Hamburg durch EinschlußLaut Tagebuch vom 4. März 1821 Einschluss in das Schreiben an den Bruder Fritz von Weber.
Wohlgebohrner Herr!Sehr verehrter H: Direktor!

Da nun die Eröffnung des Schauspielhauses in Berlin, und mit ihr die Aufführung meines Freyschützen, auf den Monat May festgesezt istDie Uraufführung von Webers Freischütz fand erst am 18. Juni 1821 in Berlin statt, das Schauspielhaus wurde dagegen bereits am 26. Mai 1821 mit Goethes Iphigenie auf Tauris und dem Ballett Die Rosenfee offiziell eingeweiht; vgl. Brief von Weber an Lichtenstein vom 26. März 1821 und Der Gesellschafter, Jg. 5, Nr. 78 (16. Mai 1821), S. 368., so muß mir daran gelegen sein, meine Oper verbreitet zu wißen. Ich gebe mir also hiemit die Ehre sie der geehrten Theaterdirektion zu Hamburg zum Gebrauch für ihre Bühne anzubieten. um den Ankauf zu erleichtern bestimme ich das gewiß sehr mäßige Honorar von zwanzig Fried. dor in Golde für die Mittheilung der Partitur und des Buchs.

Haben Sie die Güte, verehrter Herr und Freund, mir baldigst wißen zu laßen, ob sie Ihnen dafür genehm istEs blieb später bei der genannten Summe, vgl. Brief von Weber an Schmidt vom 8. Oktober 1821..

Mit Vergnügen gedenke ich meines lieben HamburgsWeber hatte sich zuletzt vom 6. bis 10. September und 16. bis 25. Oktober 1820 in Hamburg aufgehalten., und hege sehr den Wunsch es einmal auf längere Zeit zu besuchen. Vielleicht bringt mir die Zeit, mehr Freyheit von eigentlichen DienstGeschäften; denn es könnte wohl so weit komen, daß ich selbst die Auflösung unsrer deutschen Oper wünschen und veranlaßen müßteZu Webers Einschätzung vgl. auch Brief von Weber an Heinrichshofen vom 15. Januar 1821.. –

Es ist fast gewiß daß wir Gerstäkker verliehrenZum Abgang von Friedrich Gerstäcker vgl. Kom. Brief von Weber an Heinrichshofen vom 15. Januar 1821.. für uns, in der Stellung der Dinge hier, ein unersezlicher Verlust. Es gehen überhaupt in der BühnenWelt allerley Katastrophen vor. das Weimarsche Theater zersplittert fast ganz, Lorzings, Unzelmanns pp gehen abFriedrich und Beate Lortzing blieben in Weimar, dagegen gaben Karl Wolfgang und Antonie Unzelmann am 17. März 1821 ihre Abschiedsvorstellung; vgl. Adolf Bartels, Chronik des Weimarischen Hoftheaters 1817–1907, Weimar 1908 und AmZ, Jg. 23, Nr. 22 (29. Mai 1821), Sp. 387–390.. dagegen wollen Deßau und Gotha neue Bühnen gründenIn Dessau erhielt das Hoftheater am 2. April 1821 durch Friedrich Schneiders Ernennung zum Hofkapellmeister neue Impulse (vgl. MGG, Bd. 2, Sp. 1158), auch wenn weiterhin reisende Gesellschaften (1820/21 Romberg, 1821/22 und 1822/23 Gerstel) das Hoftheater nur in der Wintersaison (in der Regel von November/Dezember bis April) bespielten. In Gotha scheiterte der Versuch der Etablierung eines neuen Hoftheaters nach nur einer Winter-Spielzeit (1. Oktober 1821 bis 31. März 1822). Das dortige Theater auf der Steinmühle wurde zu diesem Zweck 1821 umgebaut; vgl. Journal für Literatur, Kunst, Luxus und Mode, Bd. 38, Nr. 3 (März 1823), S. 144..

Erlauben Sie mir die Bitte, Ihren Direktor Herzfeld achtungsvollst von mir zu grüßen, und genehmigen Sie die Ausdrükke der wahrhaft herzlichen und vollkommnen Achtung, mit welcher ich zu sein die Ehre habe. Ew. Wohlgebohren ganz ergebener Carl Maria von Weber. Dresden d: 4t März 1821