## Title: Carl Maria von Weber an Caroline von Weber in Schandau. Dresden, Mittwoch, 25. – Freitag, 27. Juli 1821 (Nr. 2) ## Author: Weber, Carl Maria von ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A041758 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ No: 2. d: 25t Morgens. Es ist doch ein dummes Ding wenn man so allein ist. man kann gar nichts mit einander absprechen und das Geschreibe ist so weitläufig. das habe ich gestern recht empfunden, meine geliebte Mukkin wie ich beiliegendes von Gerstäkker empfieng. Es ist ein recht bös Ding, und ich bin mir eigentlich nicht klug genug. ich werde meine Antwort so stellen daß es nicht ganz von der Hand gewiesen ist, und ich erfahre was sie mir eigentlich bieten können. werde auch heute wieder dem Geh: R: davon sprechen. Die Sache hat mich ganz unruhig gemacht gestern Abend. Lust dazu habe ich eigentlich gar nicht. wer kann wißen wie es dort aussieht. — nun, man muß es abwarten. Bei uns geht alles seinen Schlendrian. Kind ist sehr munter und grüßt dich herzlichst. eben so Nostizens wo ich gestern Nachmittag war, wegen dem Pianoforte. sie haben es gekauft, nach und nach zu bezahlen. ja nun. meintwegen. ich kann mir denken was der treffliche Mann in seinem Stande für Lasten zu tragen hat. Stelle dir vor der alte Gern in Berlin hat sich von seiner Frau getrennt. sie hat sein Haus verlaßen. geschieden sind sie noch nicht. ja ja das dikke Buberl — —. Hoffentlich hast du in diesem Augenblikk schon deine Sachen, und Morgen fängst du an zu trinken. Gestern Früh regnete es entsezlich, der Nachmittag wurde aber herrlich. damit tröste ich mich daß du jeden Augenblik benuzzen kannst. Nun gehe ich ein bißel zu den Pintos und dann in die Kirche. ade derweilen. 10000 Bußen. d: 27t Freytags. Lauter Überraschungen. kaum kam ich Vorgestern aus der Kirche so lauerte der Tenorist Moltke aus Weimar auf mich. ich behielt ihn bei Tische. /: wo ich grade wies immer geht, wenn ein Fremder [kommt] eher wenig hatte, wir wurden aber doch satt :/ gieng dann in die Vesper und schikte ihn zum Geh: Rath. nach der Kirche hatte ich die ganze Kapelle versamelt wegen der Konzert Geschichte, und sprach nun bis 7 Uhr. Alles kam aufs schönste und ruhigste in Ordnung. dann gieng ich die guten Rochlizens zu sehen, die dich nun schon umarmt haben, und später war ich mit Kind beim Chiapponi. Gestern Morgen Lection pp gearbeitet. viel gestört. wer komt um 2 Uhr? H: Rökel mit Mlle: Kainz und Mutter. wieder zum Geh: Rath. werden hier singen. künftige Woche. die K: soll außerordentlich brav geworden sein. — eben haben sie mich gestört und du kannst fast zanken daß du heute so wenig von mir kriegst. aber der Brief nach Kaßel hat mir den ganzen Morgen genommen. und Gestern Abend gieng ich aufs Baad Baden. im Rükweg erwischte mich ein Gewitter, und ich mußte eine geraume Zeit mich zu Küster in sein neues Haus flüchten. Erst Gestern Abend um 9 Uhr bekam ich deinen lieben No: 2. Gott sey Dank daß du so munter bist, und das auch das Wetter gut zu bleiben scheint. die Gewitter kann man nicht rechnen. Wegen dem | werde ich Hedenus fragen, und mein nächster Brief dir Auskunft geben. Die Schuhe sollen auch bestellt werden. habe es gleich gedacht daß die feinen zu nichts helfen. Adolph und Klara ist heute nicht. Mad: Unzelmann ist krank, dafür ist Morg Heute und Sonntag Donauweibchen. dann singt die Kainz, dann Adolph und Kla: das ist recht traurig, mein geliebtes Herz. Früher hatte ich so viele Zeit, und nun da ich sie gerne haben möchte. — Geduld — das alte Wort, in dem ich schon so viel Gelegenheit hatte mich zu üben. am Ende wirds aber immer gut. und so hoffe ich zu Gott auch auf deine Gesundheit. Der Mutter werde ich allerdings im August das verlangte schikken. Hier hast du allerley zu lesen. Und nun behüte dich Gott + + + habe noch viel zu besorgen. Grüße alle bestens, und spare nicht. hörst du? laß dir ja nichts abgehen. ich mache es auch so, und die Kristel sorgt sehr brav. Millionen Bußen von deinem ewig treuen Carl.