Dresden, den 3t. Xbr 1821.
Hochgeborner Herr Graf!
Hochgeehrter Herr!
Mein Freyschütz soll — Allerhöchstem Willen gemäß — nun auch hier gegeben werdenDer Freischütz hatte am 26. Januar 1822 Premiere in Dresden. Bereits am 13. November 1821 vermerkte Weber den Empfang von 60 # Honorar und die Copiaturkosten für Lauterbach im Tagebuch. Die als Nr. 26 im Ausgabenbuch vermerkte Partitur ist verloren. Zur Dresdner Aufführung des Freischütz vgl. auch Aufführungsbesprechung Dresden, Hoftheater: Der Freischütz
von Carl Maria von Weber, mit allgemeinen Bemerkungen (März 1822).. Hr. Gehr. Rath von Könneritz haben mir also aufgetragen, Hochdieselben ergebenst zu bitten, uns eine Eule u. den rothen Todtenkopf des Samiel, wo er im Felsen erscheintVgl. Webers Bemerkungen zur szenischen Umsetzung des Freischütz — nach den Mustern der Berliner Bühne gütigst machen zu lassen; u. zwar ersuchen der Herr Gehr. Rath Ew. Hochgeboren um baldigste Gewährung dieser Bitte, da nach dem neuen Jahr der Freyschütz die erste Oper sein soll.
Der vollständige Erfolg der Oper in WienZur Premiere des Freischütz am 3. November 1821 in Wien vgl. Wiener allgemeine Theaterzeitung, Jg. 14, Nr. 134 (8. November 1821), S. 535–536. hat gewiß auch Ew. Hochgeboren mir stets geschenkte Theilnahme erregt. Schon nach den ersten 3 DarstellungenAm 3., 4. und 6. November 1821; vgl. Michael Jahn, Die Wiener Hofoper von 1810 bis 1836. Das Kärnthnerthortheater als Hofoper, Wien 2007, S. 275. erhielt ich von Hr. Barbaja den Ruf, eine neue Oper in Wien selbst zu schreiben, was künftigen Sommer wohl geschehen wird.
Ew. Hochgeboren haben meine Ihnen vielleicht unbescheiden erschienene Frage des letzten BriefesWeber hatte sich nach dem Verhältnis Brühls zu Spontini erkundigt, vgl. Brief von Weber an Brühl vom 18. Oktober 1821 mit Stillschweigen gestraft. Könnten Sie aber in meinem Innern lesen, wie nur die wärmste Anhänglichkeit an Ihre Person u. Sorge für Ihr Wohl sie mir diktirten, Sie würden demjenigen nicht zürnen, der stets mit unwandelbarer Achtung u. Liebe sich nennen wird
Ew. Hochgeboren herzlichst ergebener
C. M. v. Weber.