## Title: Carl Maria von Weber an Friederike Koch in Berlin. Dresden, Montag, 24. Dezember 1821 ## Author: Weber, Carl Maria von ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A041824 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ An Mademoiselle Friederike Koch Brüderstraße No. 12. Berlin Meine gute liebe Koch! Ich hoffe Sie trauen mir es zu daß ich nicht aus dummer Knurrigkeit Ihnen so lange nicht geschrieben, und für die Bildsendung gedankt habe. Aber es wird immer toller mit mir, und ich weiß gar nicht mehr wo ich noch Augenblikke für mich gewinnen soll. Ich kann mir denken wie Sie treue sorgsame Freundin erschrokken sind über Ihren Irrthum. aber wie es so oft in der Welt geht, es war so beßer, und gewährte uns mehr Freude als wäre es zum 4t 9b da gewesen. Ich muß aber doch wieder zanken; ich kann nur errathen was sie noch für Auslagen gehabt haben. Schleßinger wird Ihnen 5 rh: 6 gr: 6 pf für mich auszahlen. ist das alles? bitte bitte seien Sie einmal ehrlich, und sagen Sie mir's wenn Sie noch was ausgegeben haben. Ich wollte ich hätte den Freysch: auf dem Puppen theater gesehen, es würde mir gewiß mehr Spaß gemacht haben, als ihn jezt einstudiren zu müßen. Was mir sonst Neues begegnet werden Sie durch Lichtenstein erfahren haben, den ich Sie bitte dringend an meinen Adler zu mahnen. Allerdings wird hier die Olimpia gegeben werden, und gewiß mit aller Sorgfalt. Meiner Lina geht es Gott sey Dank, seit kurzem recht gut. 4 Monate sind glüklich vorüber, und ihr Vertrauen und heiterer Sinn kehrt wieder. Etwas aus der neuen Oper wollt ihr haben. Kann damit noch nicht dienen. will aber den Wunsch nicht vergeßen. Grüßen Sie recht herzlich Ihre Auguste S: von uns. Das Bild gefällt sehr, ich hätte gerne der talentvollen Bardua dieß selbst geschrieben, aber es geht nicht, kurz, mag ich nicht, lang kann ich nicht. ich bitte es in meinem Namen zu thun. Meine Frau hat Jordans recht lieb gewonnen. wir haben sie nur leider nicht so oft sehen können als wir wollten. Meine Lina war da noch sehr zerbrechlich und ängstlich. empfehlen Sie uns innigst dem lieben Hause. Und nun viel Glük zum Neuen Jahr. es bleibt beim Alten immer und ewig mit Ihrem alten [treuen Freund] [Unterschrift herausgeschnitten] Dresd: d: 24t Xb 1821. An alle meine Lieben alles Erdenkliche.