## Title: Carl Maria von Weber an Adolph Martin Schlesinger in Berlin (Entwurf). Dresden, Donnerstag, 26. Dezember 1822 und Donnerstag, 6. Februar 1823 ## Author: Weber, Carl Maria von ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A042001 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ An Schlesinger in Berlin. abgesendet und erneuert d: 6t Februar 1823. Es würde unfreundlich aussehen, was ich weder sein noch scheinen will — wenn ich noch ein Wort über die Volkslieder erwähnen wollte. da meine Vergeßlichkeit der Art so leicht möglich ist, um Ihnen aber zu beweißen daß meine Besorgniß nicht ungegründet war, erzähle ich ihnen bloß daß ich bereits d: 13: Xb von Fräulein Reichart einen Brief d 13 erhalten habe, wo sie mir dankt und anzeigt die Volkslieder von Kranz bekommen zu haben. Wie unartig mußte ich in ihren Augen erscheinen. — — H: Beer hat mir den Empfang von 200 rh: für meine Rechnung angezeigt. Ich weiß nicht was E: Wohlgebohren veranlaßt Gelder für mich an ihn zu zahlen, welches ihn nothwendig belästigen muß; ich erwartete bisher vergeblich erwartete rathen den Rest und die noch immer vergeßene Auswechslung des Contracts. H: Regißeur Wolf wird Ihnen eine Anweisung auf 78 rh: präsentiren die ich zu honoriren und um endliche Abrechnung unseres Geschäftes bitte. Nun zu den andern Puncten Ihres Briefes. Sie fodern ich solle wenn höhere Honorare anderer Verleger mir ein Honorar bewilligen nicht annehmen, sondern daßelbe Werk Ihnen | um ein geringes laßen. — könnte ich nicht mit einigem Rechte gegentheils von Ihnen verlangen daß Sie mir gerne mehr geben sollen als andre? Ist es Ihnen ein Gefallen alle meine Werke zu verlegen oder soll ich es Ihren Verlag als eine mir erzeigte Gunst ansehen wie Sie es thun, und diese lezte mit baaren Opfern erkaufen? Mein Lieber H: Schlesinger, ich wollte ich könnte Ihnen dieß alles mündlich sagen, so vielleicht würde es es Ihnen hoffentlich milder vorkommen, als so trokken da auf dem Papiere stehend. Aber die Sache ist einmal so, und Sie sind viel zu klug als daß Sie mir nicht nicht in Ihrem Innern Recht geben sollten. Daß ich in Geschäfts Verhandlungen Kürze wünsche muß soll Sie nicht kränken; aber meine Zeit erlaubt gebietet es mir wahrlich nicht anders. H: Schott hat nichts von mir. Er wünscht nun die Part: des Fr: nur so zu stechen. das wäre eigentlich Ihre Sache. aber H: Gottfried Weber hat ihm vielleicht Flöten Variationen über das Brautlied gegeben. Will ihr H: Sohn — den ich aufs freundschaftlichste zu grüßen bitte — das Buch der Oper von Mehul mir schikken, und finden wir es paßend für unsere Verhältniße, wird mir ein Werk des trefflichen Meisters gewiß eine hochverehrte Sache sein. Frau und Kind sind wohl und erstere erwidert dankend Ihren Gruß. Ich bin wahrlich immer der Alte, vergeßen Sie es nicht zu sein, so werden Sie mich auch nicht anders zu finden glauben. CMvWeber Dresden d: 2 6t Xb 1822.