Allerdings, mein lieber Freund waren Sie diesmal der Schuldige, u. ich machte mir schon allerlei Gedanken über Ihr ungewöhnliches Schweigen; Sie können also glauben, daß mich Ihr lieber Brief vom 6t huj: sehr erfreut hat.
Mit bestem Dank zeige ich Ihnen den Empfang der 200 rh durch einen Wechsel auf Hr. Kaskel anVgl. die Tagebuchnotiz vom 8. April 1823.. Ich bin überzeugt, daß Ihre Güte u. Kunstliebe für den guten Fürstenau gewiß nichts verabsäumteZu Fürstenaus Konzertauftritt am 10. März 1823 in Berlin vgl. u. a. AmZ, Jg. 25, Nr. 17 (23. April 1823), Sp. 272, aber ich glaube die gute Zeit der Concertgeber ist in Berlin, oder eigentlich überall, vorbei.
Gott Lob daß der guten Eltern Gesundheit wieder hergestellt ist. Sie machen wohl nicht den Weg über Dresden? Meyer sollte mitkommen? Ja! ja! ich erinnere mich ganz dunkel dies schon einmal gehört zu haben – – – Es liegt ein Brief von Meyer an Morlachi vor mir. datirt von Venedig d. 25t. März. wo er nichts von einer Reise nach Deutschland erwähnt, sondern auf eine Antwort Morlachis wartet, wegen einer seiner hier zu gebenden Opern.
In meinem Hause ist alles gesund. Meine Frau grüßt mit mir herzlichst Ihre liebenswürdige Gattin. Es versteht sich von selbst, daß Sie den geliebten Eltern alles Erdenkliche Liebe u. Gute in unsern Namen sagen.
In der Hälfte August gehe ich nach Wien. Den 1st. May ziehe ich wieder nach Hosterwitz, da soll die Euryanthe vollends ans Licht treten, u. der Himmel gebe, daß sie sich nicht später von selbst ins Dunkel begebe.
Mit alter Liebe u. Freundschaft
Ihr
Weber.
Dresden, d. 17 Aprill 1823.