WeGA, Briefe, Digitale Edition Carl Maria von Weber an Hinrich Lichtenstein in Berlin <lb/>Dresden, Montag, 7. März 1825 Weber, Carl Maria von Veit, Joachim Übertragung Eveline Bartlitz Joachim Veit

Version 4.9.1 vom 5. Februar 2024

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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)

arbeitet trotz anhaltender Krankheit am Oberon, obwohl von London noch keinerlei Antwort da ist; Privates; über Spohr und Jessonda; über die Berliner Verhältnisse und die geplante Euryanthe-Aufführung sowie die geplante französiche Oper und Cussy Ich koste dich heute unnüzzes Porto

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Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe

Übertragung folgt den ER der WeGA

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S: Wohlgebohren dem Herrn Profeßor Dr: Hinr: Lichtenstein Director des zoologischen Museums zu Berlin

Ich koste dich heute unnüzzes Porto, lieber Bruder! da ich aber Zeit habe, kann ich es nicht übers Herz bringen einen Brief von dir unerwiedert zu laßen. Noch immer hüte ich das Zimmer, habe ein Pflaster um den Hals das unzähliche kleine Blasen zieht. u: s: w: nicht eben der angenehmste Umstand. Hedenus will aber dieser Halsgeschichte einmal auf den Grund, und mir scheint es auch nöthig. übrigens fühle ich mich nicht krank, obgleich nicht ganz in der unbefangnen Stimmung um mit Erfolg arbeiten zu können. doch habe ich 2 Stükke zum Oberon entworfenVgl. die Tagebuchnotizen vom 27. Februar (Abschluss des Entwurfes von Nr. 5) und vom 5. März 1825 (Entwurf der Nr. 1).. Von London immer noch keine Antwort auf meinen Brief der das Verschieben der Oper ankündigte. Sonderbar.

Dein lieber Brief hat uns sehr beruhigt. Gottlob daß alles so gut geht. Bei uns geht es auch immer gut, Husten und Schnupfen im ganzen Hause abgerechnet. Ganz gewiß wird sich Vict: beßer befinden wenn Sie Luft und Bewegung genießt, und daß wir gegen die gute Jahreszeit zurükken ist auch ein großer Vortheil. ich werde wohl mit dem ersten grünen Laub wieder aufs Land ziehen. diese Wohlthat für die Kinder ist zu augenscheinlich.

Gewiß ist die Jessonda ein achtbares Werk. Wenn man sich nehmlich von dem Maaßstabe enfernen kann, den Spohr selbst in dem Aufsazze in der Musik: Z: vor Jahr und Tag, dazu gabVgl. Spohrs Aufruf an deutsche Komponisten, in: AmZ, Jg. 25, Nr. 29 (16. Juli 1823), Sp. 457–464. — — daß er mich nicht sonderlich liebt, weiß ich, obwohl ich vielleicht derjenige bin der ihm in seinem Leben die wichtigsten Dienste geleistet hatNeben der Uraufführung des Faust, die Weber in Prag durchsetzte (1. September 1816), spielt er vor allem auf die Vermittlung der Kasseler Anstellung an.. daß er sein Orchester mit dem unsrigen vergleicht, ist lächerlich, und beurkundet seinen ungemeßnen Dünkel. Nun, wohl ihm. Solche Leute sind glüklich, denn sie sind mit sich zufrieden. J: P: Schmidd hat mir geschrieben daß Alcidor im May gegeben werden solle. Sp: dann auf 9-11 Monate verreise, und Euryanthe d: 3t August dran kämeDie Aufführung verschob sich bis zum 23. Dezember 1825. .

Wenn die Vordersäzze richtig wären, möchte es der Nachsaz auch sein. du hast wohl Brühl lange nicht gesprochen. ob er sehr empfindlich ist über das Ablehnen des Makbets?Vgl. dazu Webers Brief an Brühl vom 27. Januar 1825. Weber hatte die Komposition der Musik zu Macbeth abgelehnt, da er durch den Oberon ganz in Anspruch genommen sei und auch täglich einen Operntext aus Paris erwarte (vgl. auch Carl Maria von Weber an Hinrich Lichtenstein vom 13. Januar 1825).

Cussy kömt um 11 Uhr zu mir um den Colère d'Achille vorzulesen. ich werde ihn von dir grüßen. ist er verläßig? mir scheint er sorgt für seine Freunde in Frankreich, und eben nicht sonderlich oder nur nebenbei für mich. die Aussicht die du mir giebst meinen innigen Wunsch dich einmal wieder zu sehen erfüllt zu wißen, macht mich ganz glüklich. Halte nur fest daran.

Nun Punktum für heute. Lina grüßt herzlichst mit mir Frau und Kind. Immer in treuer Liebe dein Weber. Dresden d: 7t März 1825.