## Title: Carl Maria von Weber an Gottfried Weber in Darmstadt. Dresden, Freitag, 3. Februar 1826 ## Author: Weber, Carl Maria von ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A042683 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Dem H: Oberhof GerichtsRath Gottfried Weber. Wohlgebohren zu Darmstadt. Franco Glaubs gerne daß du aus meinem lezten Brief nicht klug wurdest, da ich selbst nichts klares darüber zu schreiben wußte! Wie du aber vergeßen hast mir von der 1t Vorstellung der Euryanthe zu schreiben, so hast du auch vergeßen, daß seit von der Londoner Reise die Rede ist, es auch bestimmt war daß der Flötist Fürstenau mit mir dahin und zurük reise. Nun habe ich auch einen Wagen gekauft, eine zweisizzige Batarde mit einem Noth-Rüksitz. Ob wir nun alle darinnen sizzen können muß sich erst in Frankfurt zeigen, denn es gehört ein Entschluß dazu die Reise so gequetscht zu machen. ich für meinen Theil werde keine Unbequemlichkeit scheuen um dich mit uns zu haben, denn die paar Tage die ich in Paris sein werde, werden wir uns kaum sehen, geschweige denn genießen können. d: 16t hoffe ich von hier mit Extrapost abzureisen. jede Nacht zu schlafen und somit d: 19t in Frankfurt einzutreffen. den 20t da zu bleiben und dich zu erwarten, und d: 21t wieder abzusegeln. Frau und Kind bleiben natürlich hier, und danken herzlichst für freundliches Anerbieten. ich schreibe dir nun nicht mehr, es müßte denn etwas unverhofft die Quere kommen. Ueber Darmstadt? das geht ja gar nicht; und den Weg von Darmstadt nach Mainz habe ich in zu gutem Gedächtniß. Freue mich herzlich daß du mit dem Geschenke meines Allergnädigsten zufrieden bist. zu thun ist da weiter nichts, als dem v: Lüttichau zu danken, wie du schon willst. ZeitungsArtikel daraus zu machen ist natürlich das Beste, mit an der Sache. Die Requiems-Geschichte, ist höchst merkwürdig und anziehend. Kann ich denn den Diebshändler Zulehner nicht gerichtlich belangen? es ist doch zu toll wie ers treibt. die Händel mit CastilBlaze findest du in französischen Blättern. Es gieng doch am Ende nicht ohne an die Öffentlichkeit zu apelliren. Ich wollt ich wär ein Schneider, und die Leute ließen mich ungeschoren, ich hätte einen Sonntag und lebte fröhlich. — — — — Grüße alle bestens von mir. und sezze Hoffmann auch von meiner Ankunft in Frankf. in Kenntniß. In treuer Liebe dein Weber. Dresden d: 3t Februar 1826.