WeGA, Briefe, Digitale Edition Gottfried Weber an Giacomo Meyerbeer in Darmstadt<lb/> Mannheim, Freitag, 14. Februar 1812 Weber, Gottfried Veit, Joachim Übertragung Eveline Bartlitz Joachim Veit

Version 4.9.1 vom 5. Februar 2024

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Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)

meldet Erscheinung eines neuen Periodikums, das man durch Vogler für den Verein in Beschlag nehmen sollte; Kaufmann müsse einen Aufsatz drucken, in dem über Vogler gespöttelt würde, Gottfried gibt aber Stellungnahme ab; man solle sonst nicht darauf antworten. Er wird MB demnächst die Klopstock-Lieder senden, die noch in der Kopiatur sind; seine Museumskasse klage über Kosten für die Kopiatur von Beers Oratorium, daher fragt er, ob MB die Partitur nicht als Geschenk überlassen wolle; er legt ihm eine Kopie des Aufsatzes für Vogler bei, u. erinnert MB an seine Fuge Bruder: Spektakel auf allen Seiten

D; Berlin; Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung; N. Mus. Nachl. 97, A/133

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe

Übertragung folgt den ER der WeGA

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Bruder: Spektakel auf allen Seiten. Ein neues musicalisches Blatt, Daß Du es für uns in Beschlag nimst, resp. durch Voglern nehmen läßest versteht sich, u zwar in der Art daß Vogler den redacteur anweißt uns zu Mitarbeitern aufzufordern, wo möglich gegen Honorar, wo nicht des Honorars wegen sondern des Anstands u Respects wegen. Dringe u arbeite darauf zu was Du kannst, neue Blätter sind uns besonders wichtig weil wir solchen am willkommensten sind u uns nach u nach am festesten sezen.

Das LexiconNeues Tonkünstlerlexikon. Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler welches Nachrichten von dem Leben und den Werken musikalischer Schriftsteller, berühmter Komponisten, Sänger, Meister auf Instrumenten, kunstvoller Dilettanten, Musikverleger, auch Orgel- und Instrumentenmacher, älterer und neuerer Zeit, aus allen Nationen enthält, hg. von Ernst Ludwig Gerber (1812–1814). muß auch von uns haben und unsre Nahmen nennen: leite das ein u leite ein wie zeige an wie du eingeleitet hast Es erscheinen Artikel über Carl Maria und Gottfried Weber, jedoch nicht über Meyerbeer, der seine Personaldaten vermutlich zu spät einsandte; vgl. die Korrespondenz Kühnel-Meyerbeer (7. April 1812 und und 19. Januar 1813); vgl. auch Meyerbeer-Briefe, Bd. I, S. 609 Anm. 145, 4. .

Nun kömt's ärgste: Kaufman zeigt mir an nicht refusiren zu können heute einen Aufsaz von Heidelberg im Badischen Mag.azin zu liefern worin theils über Voglers Spiel gesagt wird es sei schoen Becker las schwer, obwohl es eher danach aussieht, gibt es aber keinen Sinn, gehe aber nicht zu Herzen – theils gespöttelt wird, weil V. die Hälfte der Einnahme für sich behalten habe u doch auf dem Zetttel sagen laße: für di Armen. ich weis fürs erste nichts zu thun als gleich neben dran den ditto Brief druken zu laßen wovon hier unten Abschrift folgtVgl. Kommentar in der Aufführungsbesprechung Heidelberg: Konzert Georg Joseph Voglers am 13. Februar 1812 in Heidelberg (I): und Voglern das weitere zu überlaßen ob Er es der Mühe werth findet um noch selbst etwas weiteres darauf zu antworten. So viel rathe ich bestimmt, entweder Er selbst unter eignem nahmen soll antworten oder gar niemand weiter, nur niemand für Ihn, das wäre erst erniedrigend, und würde, ich kenne die Leser des B M.Badischen Magazins gegen ihn einnehmen da Er mir si von einem Manne wie Er erwarten er werde selbst unter seinem Nahmen zu sprechen wagen. und nicht jemanden vorzuschieben wagen nötig finden. Am allerfüglichsten meine ich aber wär's, gar nichts zu antworten, und es mit dem von mir gesagten genügen zu laßen. Auf jeden Fall freue ich mich unendlich daß Vogler sich durch mich disponiren ließ auch seinen Theil der Mannheimer Einnahme den Armen zu überlaßen welcher Umstand jezt so günstig ist.

Sit ut Sit, morgige Post bringt dir ein Exemplar: und dann seht selber zu.

Zwei Briefe hab ich nun von dir, (unerhört! innerhalb 3 Tage) – aber in keinem steht wann ob u wi lange du vor (antworte ja gleich hierauf) deiner Abreise nach hieher kommst: ich u besonders Gustel erwarten Dich, leztere damit Du denn Ursache hättest Dich in si zu verlieben. Sie hat ein Präsent für dich in petto, ich weis u erfahre aber nicht was; du müßest es aber selbst abholen, sagt sie, es werde dich freuen, behauptet sie mit einer gewißen Mine von Eitelkeit. Ich, – spiele den gut gezogenen Eheman und weis nicht was ich davon denken soll. Jezt mus ich geschwind zu Mittag eßen.

NachMittags. Der Aufsaz wegen Vogler den ich eben erst fertig bringe und Antoinette neben mir für dich Copirt u der noch heute gedrukt und ausgegeben wirdAm selben Tag gedruckt wurde der kurze Beitrag A032129; einen längeren Beitrag hat Gottfried dann unter der Sigle Tian am 24. Februar 1812 veröffentlicht; vgl. dazu auch G. Webers Brief an Meyerbeer von diesem Tag., hat mir alle Zeit gekostet, jezt bleibt nichts mehr übrig. Ich hoffe nicht das Vogler sich herabläßt etwas mehr zu sagen oder sagen zu laßen.

Nur noch in der Geschwindigkeit die Nachricht daß bei uns alles wohl ist.

Von den Klopstokschen LiedernMeyerbeer vertonte lt. Becker 7 Oden von Klopstock, wovon 4 bei Peters erschienen und Gottfried Weber zugeeignet sind; vgl. Meyerbeer-Briefe, Bd. I, S. 610 Anm. 146, 3. nächstens; der Copiste eilt was möglich und schreibt tag und Nacht. Aber unmöglich wird es sein Stimmen und Partitur in der kurzen Zeit zu copiren und noch oben drein die Violin Stimme zu dubliren u den Bass u Viola. – Meine Herren mitvorstände klagen daß di dießjährige MusikCasse wegen Abmarsch sämtlicher Officirs wodurch sich die MuseumsCasse um so viele Abonnementsbeträge mindert, sehr arm geworden sei, und das Abschreiben des Beer Orat. viel, viel koste (es sind aber auch 66 Bo 67 einfache Bogen Partitur! –

Hast Du nicht Lust dem Museum eine Part der Abschrift zum Pr der Partitur zum Präsent zu machen? Dann wenden di Herren die Ausschreib Gebühr desto lieber dran. Thu es doch.

Alles obige in Bezug auf Voglr geschriebne ist eingerichtet daß du es ihm lesen sollst, theils um dich vor etwaigen Zumuthungen zu bewahren etwas unter Deinem Nahmen für ihn zu schreiben theils um ihn ein bischen zu beschämen darüber daß ich alles in F für ihn thue in Fällen wo er gar nichts für mich zu thun zu bereden war. Mach fort mit meiner Fuge. Weis nicht wann Dusch kommt: aber bald kommt er. Gott erhalte Dich: wir waren sehr gerohren über Deine Besorgnis für Gustels Kindbett.

ohne Unterschrift