## Title: Wilhelm zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein an Carl Graf von Brühl in Berlin. Berlin, Donnerstag, 29. Dezember 1825 ## Author: Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Wilhelm Ludwig Georg, Graf zu ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A042543 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Ew. Hochgeboren beehre ich mich auf Ihre gestrige Zuschrift, betreffend das Honorar für die Oper Euryanthe ergebenst zu erwiedern, daß ich aus persönlicher Rücksicht für Sie das Honorar von 800 Th. anstatt der früher zugestandenen 120 Stück Frd’or genehmigen will. Inzwischen ist hierdurch die Sache ein für allemal abgemacht, u. von der in meinem früheren Schreiben eventuell eröffneten Aussicht auf einen Nachschuß kann nun nicht weiter die Rede sein. Wenn ich mit der Bewilligung der 800 Th. bisher Anstand genommen habe, so geschahe dies aus dem Grunde, weil der Fond zu Musikalien p.p. bereits erschöpft u. sogar überschritten war u. weil ich die anderweit näher begründete Überzeugung habe, daß bei einer größeren Wirthschaftlichkeit mit den Etatssummen hätte ausgereicht werden können. Berlin, d. 29t Dez. 1825. [gez.] Wittgenstein. [Nachschrift:] Nicht des Anstandes wegen habe ich Ihren Wunsch wegen der Renumeration von 800 Thl. für den Hr. Kapellmeister Maria von Weber erfüllt, sondern bloß um Ew. Hochgeb. dadurch Vergnügen zu machen. Der erste Anstand, dem alle übrigen Anstände nachstehen müssen, ist, die Befehle Sr. Maj. pünktlich zu befolgen, u. diese bestehen darinnen, keine Schulden zu machen: Hierdurch ist der Anstand in früheren Zeiten viel bedeutender verletzt worden, als wenn dem Hr. Maria v. Weber nicht mit vollen Händen gegeben wird: Ordnung u. die genaueste Befolgung der Befehlen Sr. Majestät sind in meinen Augen der erste Anstand [gez.] Wittgenstein.