## Title: Friedrich August Schulze an August Apel. Dresden, Mittwoch, 13. November 1805 ## Author: Schulze, Friedrich August ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A045983 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ #lb#Dresden, d. 13. Nov. 1805.Wären, seit Ihrem Briefe vom 30. vor. Mon. meine Gedanken an Sie alle in das Buchstabenkleid gekrochen, so müßten Sie noch lange nicht mit dem Lesen meiner vielen Briefe aufs Reine gekommen seyn. Aber das Schreiben, das Schreiben! Im Grunde kommt doch die Abneigung vor allem Schreiben die sich manchmal einstellt von dem Uebel her, daß die besten Gedanken sich auf dem Papiere gewöhnlich unverhältnismäßig verkleinern. Das will man vermeiden, und darum unterbleibt das Briefschreiben. […]Ihrer vortreflichen Frau Mutter sagen Sie doch ja, daß ich nicht[s] lieber | gethan hätte diesen Sommer als Ihre Güte so unbarmherzig wie vorm Jahre in Ermliz zu mißbrauchen. Leider hat es sich der Zeitung wegen nicht thun lassen. Künftiges Jahr denke ich indessen doch, während ich alle Kräfte anwende, der Zeitung wackere Mitarbeiter zu erwerben, mir die Sache leichter zu machen. Sollten Sie selbst vielleicht mir etwas Gutes von Mitarbeitern rekommandieren können, so thun Sie es doch ja. Besonders möchte ich deren, die etwas Pikantes zu liefern Lust hätten. Das Honorar ist viertel und halbjährig auszuzahlen, wie die Herren es für gut finden. Doch habe ich /: dies unter uns:/ nicht ein und dasselbe | für alle. An Clodius und Ernst Müller habe ich so eben geschrieben und ihnen vor der Hand zehn Thaler à Druckbogen geboten. Finde ich indessen daß ihre Beiträge mir und den Lesern sehr zusagen, so kann ich auch noch zwei Thaler zulegen. Ich vertraue Ihnen dies allein als ein Geheimnis. Wüßten Sie ausser diesen beiden und K. L. M. Müller mit dem ich wie Sie wissen bereits in Kontrakt stehe, niemand den Sie mir empfehlen und der Sache halber vielleicht einmal gelegentlich sprechen könnten? Was ist denn z. B. mit dem Wagner? […]