WeGA, Rezeptionsdokumente, Digitale Edition Aufführungsbesprechung Dresden: Konzerte in den letzten zwölf Monaten. (Teil 2 von 2) Anonymus Veit, Joachim Stadler, Peter Übertragung Mo, Ran

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Aufführungsbesprechung Dresden: Kurze Uebersicht des Bemerkenswerthesten in den Leistungen der deutschen und italienischen Oper, und der Concertmusik, in den letzten zwölf Monaten. darunter Der Freischütz von Weber Rochlitz, Johann Friedrich Allgemeine Musikalische Zeitung Breitkopf & Härtel Leipzig 24 19 8. Mai 1822 310-314 Antiqua

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Dresden. Kurze Uebersicht des Bemerkenswerthesten in den Leistungen der deutschen und italienischen Oper, und der Concertmusik, in den letzten zwölf Monaten.

(Beschluss.)

Seit 1812 waren wir hier ohne ein stehendes Concert geblieben, indem in jenem Jahre das ehemalige sogenannte Dilettantenconcert aufgehört hatte, auch die seit ein paar Jahren bestandene Quartett-Akademie geschlossen worden war. Endlich wurden vergangenen Herbst die Wünsche der Musikfreunde in so weit befriedigt, dass sich ein Verein der königlichen Kapelle zu einem Abonnements-Concert bildete.

In den gedachten sechs Concerten wurden folgende Musikstücke aufgeführt. Im ersten Concert den 26sten October 1821. die Schöpfung, von Jos. Haydn. Mad. Haase, Hr. Bergmann und Hr. Meyer sangen die Solo's und das Theatersingchor die Chöre. Die Ausführung war durchaus gut; nur war man veranlasst, Hrn. Meyer eine bessere Aussprache zu wünschen. Zweytes Concert den 30sten November. Auf Mozart's schöne Sinfonie in C dur, welche ganz trefflich ausgeführt wurde, sang Hr. Cantù die Romanze aus dem Barbier von Sevilla, von Morlacchi: Jo son Lindoro, und mit Hrn. Benincasa ein Duett von Generali. Hr. G. Sassaroli sang auch eine Arie für den Bass. Hr. Kapellmeister von Weber spielte sein schon in Berlin gegebenes Concert-Stück für Fortepiano mit viel Präcision und Ausdruck; die Composition schien uns aber viel zu wenig ein wohlorganisirtes Ganze zu seyn, um einen bleibenden Eindruck hervorzubringen. Die Ouverture zu Faust von Spohr war für uns neu; auch bliess Hr. Kapellmeister Hermbstedt ein Adagio und ein Potpourri für Klarinette von Spohr. Drittes Concert, den 22sten December. Im ersten Theile wurde Beethovens zweyte Sinfonie in D dur würdig aufgeführt. Hr. Filippo Sassaroli sang eine Cavatine von Caraffa mit ChorAus Caraffas Oper Gabriella di Vergy. Die Composition war sehr matt, und da überdiess dieser Sänger im Concertsaale zu distonieren pflegt, so macht sie wenig Wirkung. Hr. Concertmeister Polledro spielte hierauf ein von ihm componirtes Violinconcert mit seinem gewohnten schönen Ton und Vortrag, doch schien ihm heute Festigkeit, besonders in der Höhe, zu fehlen, und wir erinnern uns, ihn früher in dieser Hinsicht noch besser spielen gehört zu haben. – Den zweyten Theil füllte die vom Hrn. Kapellmeister von Weber zur Feyer des 50jährigen Regierungsantritts unsers Königs componirte (am 23sten September 1818 in der Neustädter Kirche aufgeführte) Cantate. Dem. Funk, Mad. Miksch, Hr. Bergmann und Hr. Keller sangen die Solo's, unterstützt vom Theatersingchor. Die Composition und Ausführung gefiel, wie früher, allgemein. Viertes Concert den 1sten Februar 1822. Sinfonie von Haydn in B dur. Concert für Flöte von B. Romberg, geblasen vom Hrn. Kammermusikus Dotzauer. Arie von Salieri, gesungen von Hrn. Tibaldi, und Arie für den Bass, componirt und gesungen von Hrn. G. Sassaroli; auch sangen beyde noch ein Duett aus Achille von Paer. Die Ouverture zu Olympia, von Spontini, war für uns neu; der Componist der Vestalin war darin nicht zu verkennen. Fünftes Concert den 26sten Februar: Sinfonie von Ries, (die ältere in D dur) und Mehul's bekannte Jagd-Ouverture. Dem. Funk und Hr. Cantù sangen jedes eine Arie, und beyde das schöne Duett aus Armida von Rossini. Hr. Kammermusikus Peschke spielte ein von ihm componirtes Violinconcert, und Hr. Kammermusikus Dietz bliess Variationen für die Oboe von Kummer. Sechstes und letztes Concert für diesen Winter, den 31sten März: I Pellegrini, Oratorium von Naumann. Die Arien in diesem Oratorio sind freylich etwas veraltet (es ist in den Jahren 1791 oder 1792 componirt) und die Recitative, die alles Schmucks der Begleitung entbehren, besonders in einem Concerte, langweilig; doch zeichnen sich darin der bekannte fünfstimmige Pilgergesang mit Chor: Le porte a voi diserra etc., eine Arie des Sopran in F dur, welche in der Folge in ein Quartett übergeht, und der kraftvolle Schlusschor im zweyten Theile, aus. Die Ausführung war sehr gut. Die Damen Sandrini, Drewitz und Miksch, so wie die Herren Tibaldi und G. Sassaroli sangen die Solo's, und das Theatersingchor die Chöre.