## Title: Aufführungsbesprechung Dresden: Gastrollen von Carl Unzelmann und Erwähnung des Konzertes von Edmund Passy am 15. Februar 1821 (Teil 2 von 2) ## Author: Anonymus ## Version: 4.13.0 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A032008 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Korrespondenz-Nachrichten.#lb#Dresden, am 2. März.(Beschluß.)Eine Reihe von Gastrollen gab Hr. Unzelmann aus Weimar. Sein Talent ist bekannt, er bewährte es auch hier, ob er gleich im Anfange noch ein wenig unsicher zu seyn schien, wie er sein Publikum zu nehmen habe, und daher als Junker Birken vielleicht zu wenig, als Truffaldino vielleicht zu viel that. Vollkommen genügte er als Johann in Maske für Maske, wo er feines Spiel mit ächt komischer Laune vereinte, und als Thomas im Geheimniß, den er mit einer köstlichen Trockenheit gab, die um so mehr zum Lachen hinriß, je weniger sie die Absicht dazu verrieth. Auch als Plumper und als Paul in der Schweizerfamilie gefiel er sehr und mit Recht. Seine lezte Rolle war der Philipp von Montenach. Das gute Johannen-Schauspiel ist doch gar zu veraltet und will nicht mehr ansprechen, so hatte auch der fremde Künstler, trotz braven Spiels, Mühe, den verdienten Beyfall zu erhalten. Er ward mehr als einmal in den andern Rollen gerufen, und ist das Gerücht wahr, daß er ein Mitglied der hiesigen Bühne werden wird, so kann man dieser Glück dazu wünschen. Eine Dlle. Hufeland machte einen theatralischen Versuch in dem kleinen Matrosen und zeigte recht gute Anlage. Die italienische Oper gab mit stetem Beyfall Otello und die Vestalin, mit dem wieder aus der Vergessenheit vorgesuchten großmüthigen Feinden von Cimarosa, wollte sie aber kein Glück machen. Noch ist eines Konzerts auf dem Pianoforte, das ein Hr. Passy aus Stockholm im Theater gab, zu erwähnen. Privat-Maskenbälle waren in diesem Monate an der Tagesordnung, die öffentlichen um so unbesuchter und gemeiner. Es wäre sehr zu wünschen, daß diese Vergnügungen wieder in das Schauspielhaus verlegt, und durch neue, die äußere Unsitte beschränkende Einrichtungen genießbarer gemacht würden.