Berlin d 4t Novembr
1815
Lieber Meier, sehr erfreut wahr ich, durch das Schreiben von Weber, worin er uns den glücklichen Erfolg deiner Oper meldet, er hat die Rezension mit geschicktVermutlich übersandte Weber nicht nur die am 26. Oktober erschienene Rezension über die Prager Erstaufführung des Alimelek (22. Oktober 1815), sondern auch seine Einführung., welche uns allen sehr glücklich macht. Jetzt mein guter Meier gratulire ich dich von Herzen dazu, nicht so wohl in Hinsicht des Gelingen der Oper, von
demderen Werth ihres Inhalts ich doch überzeugt wahr, abersondern, daß Du Dich auch zugleich überzeugst, welchen redlichen Freund Du an Weber hast, denn er hat sich sehr schön dabei genommen. Wolff kann Dir bezeugen, daß ich Weber immer als einen wahren Freund von Dir gehalten habe, aber auch hier zu hat der Bösewicht von Professor wohl das seinige bei Dir gethan um W. bei Dir zu verleidenZu Wolfssohns Vorbehalten Weber gegenüber vgl. seinen Brief vom 28. August 1814., den ich weiß aus eigner Erfahrung, was er in mir gegurt hat um ihm zu verkleineren, bei mir ist es ihm aber nicht gelungen. – Wie unsWeber schreibt wird (er) auch bald Jephta gegeben, als dan gehe ich auch nach PragEine Einstudierung dieser Oper unter Weber kam nicht zustande.. So eben erhält Vater einen Brief von Ehlers welcher anbei erfolgt, an Wolff hätte ich gerne geschrieben habe aber heute so viel Kopfweh, daß es mir unmöglich ist mehr zu schreiben, grüße und küsse ihm vielmahl.
Lebe wohl und sei glücklich
A. Beer