WeGA, Briefe, Digitale Edition Friederike Koch an Caroline von Weber in Berlin <lb/>Berlin, Montag, 28. Mai 1821 Koch, Friederike Veit, Joachim Übertragung Eveline Bartlitz Joachim Veit

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Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)

humoristische Einladung zu einem Ehefrauen-Tee, unterzeichnet von Caroline von Weber, Victoire Lichtenstein und Ernestine Wollank Sintemalen und alldieweilen sich die Ehemänner heut D Berlin Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung Weberiana Cl. II A e, 36

1 DBl. (3 b. S. o. Adr.)

am linken oberen Rand Bl. 1r von Jähns: Von der Hand des Fräuleins Friederike Koch, Vorsteherin der Singakademie.

am rechten oberen Rand Bl. 1r Datierung von der Hand von Jähns: Berlin. 28. Mai. 1821. und Signatur: II. e. 36.

auf Bl. 2v unten in umgekehrter Schriftrichtung von der Hand Friederike Kochs: Schutz- und Trutz-Schreiben. / wider die bösen Ehemänner, die ihre Frauen zu Hause laßen / während sie schwelgen.

Bartlitz, Weber-Studien 3, S. 50

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe

Übertragung folgt den ER der WeGA

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Koch, Friederike Berlin 28. Mai 1821 Weber, Caroline Berlin German Obsoletes Element tei:textClass entfernt Faksimiles verlinkt Korrektur nach Autograph ID und @keys gegen nicht-sprechende ersetzt. Initiale Transformation aus askSam DB Briefe1

Schutz- und Trutz-Schreibenwider die bösen Ehemänner, die ihre Frauen zu Hause lassenwährend sie schwelgen.

Absonderlich geehrte Frauen!Viel geliebte Mitschwestern!

Sintemalen und alldieweilen sich die Ehemänner heut zu Sang und Schmaus versammlenWeber besuchte an diesem Abend die Sitzung der jüngeren Berliner Liedertafel. Warum Friederike Koch auch Victorie Lichtenstein und Ernestine Wollank am selben Abend zu sich lud, lässt sich nicht eindeutig klären, denn deren Ehemänner gehörten der Zelterschen Liedertafel an, möglicherweise waren sie aber in beiden Vereinen aktiv. Das Treffen der Zelterschen Liedertafel fand in diesem Monat am 15. Mai statt (vgl. auch dazu Webers Tagebuchnotiz sowie das Liedertafelprotokoll, D-B, N. Mus. SA 282, Bl. 23)., und die armen Frauen – Euch, meine ich, sehr liebe und theure Freundinnen – in ihrer einsamen Klause zurüklaßen, unbekümmert wie, während sie in Saus und Braus hinein- und hinaustraben, Weiblein, Kind und Kegel schmachten und harrn; sintemalen und alldieweilen rücksichtlich deßen die Ehemänner ein böses Volk sind; so entbrennt darob der Zorn einer ehrsamen betagten Jungfrau, und sie ist gesonnen, die Schmach ihrer Freundinnen zu rächen mit: –

einem Theeklatschee

in welchem sie ernstlich bemüht sein wird, zu hetzen und zu putschen, daß es eine wahre Lust werden soll. Mancher Schabernack soll ersonnen werden beim aufgebrühten Kraut und einigen Brosamen.

Nur fein zeitig die Kindlein besorgt, auf daß keine mütterliche Unruhe uns früh aus einander treibe: denn warum sollen die Frauen vor Mitternacht aufbrechen, da die werthen Ehemänner erst nach Mitternacht zu Hause kommen?

Liedertafel ist und also auch Mondschein!!!

Drum nehmt meine Einladung geneigt an, kommt Alle, Alle, Alle zu mir, und bestätigt Eure Zusage durch Eures Nahmens Unterschrift.

Seid freundlichst gegrüßt von der alten Tante Koch

mit Freuden erscheint, Lina v Weber nicht fehlen wird V. Lichtenstein. mit Vergnügen sagt zu E. Wollank.Unter der Grußfloskel von Friederike Koch von der Hand der jeweils Unterzeichneten