WeGA, Briefe, Digitale Edition Giacomo Meyerbeer an Johann Gänsbacher mit Nachschrift von Carl Maria von Weber<lb/> Darmstadt, zwischen Sonntag, 16. September und Montag, 24. September 1810 Meyerbeer, Giacomo Carl Maria von Weber Veit, Joachim Übertragung Eveline Bartlitz Joachim Veit

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Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)

berichtet über Erfolg von Webers Silvana in Frankfurt; betrifft Zustand des Darmstädter Theaters; listet seine musikalische Produktion der jüngsten Zeit auf; betrifft publizistische Tätigkeit des Harmonischen Vereins (dazu auch Randzusatz Webers) Unmöglich kann ich diese günstige Gelegenheit vorübergehn lassen A Wien Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Bibliothek Österr. Rundschau XXII, 1910/I, S. 447 Becker (Meyerbeer), Bd. 1, S. 75–76

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe

Übertragung folgt den ER der WeGA

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Meyerbeer, Giacomo Weber,Carl Maria von Darmstadt zwischen 16. und 24. September 1810 Gänsbacher, Johann German Obsoletes Element tei:textClass entfernt Text aus Drittbriefe-Datei eingefügt Die Bibliotheksangaben in eine strukturierte Form gebracht ID und @keys gegen nicht-sprechende ersetzt. Initiale Transformation aus askSam DB Briefe1
Geliebtes Aliquot-Teil der harmonischen Trias!

Unmöglich kann ich diese günstige Gelegenkeit vorübergehn lassen ohne Sie freundlich zu grüßen und mich über den Vorwurf der Nachlässigkeit zu rechtfertigen den Sie mir über die Nichtbeantwortung Ihres zurückgelassenen Billet's gemacht haben. Schon lange theuerer Freund wollte ich Ihnen diese Zeilen voll Herzlichkeit, die, ein reiner Erguß Ihres zarten Gemüths, Sie ganz charakterisiren, beantworten allein die darmstädtischen Goldarbeiter (die eben so wenig als alles übrige in Darmstadt taugen) hielten mich davon zurück. Ich wollte Ihnen nämlich (als Revange für die Sandwirth'smünzeAndreas Hofer-Münze. Der Tiroler Freiheitsheld Hofer (am 20. Februar 1810 standrechtlich erschossen) trug den Beinamen Sandwirt von Passeier; vgl. Meyerbeer-Briefe, Bd. 1, S. 595 Anm. 75, 2. die Sie mir zum Andenken zurückließen) zugleicher Zeit mit meinem Brief einen Goldring mit einer Locke von meinen Haaren senden, auf den Seiten die Worte Trias, MBeer. Doch die Bestien thuen alles andere nur nicht ihre Arbeit, und bis jetzt ist dieser Ring noch nicht fertig. Daher also meine Zögerung. Und nun hoffe ich ist mein Stillschweigen gerechtfertiget und Sie zürnen nicht länger "großer Komponist der vergriffenen Lieder"Vgl. dazu auch den Kommentar zum Brief Gänsbachers an die Gräfin Firmian vom 22. bis 28. Mai 1810.. — Freund Weber wird Ihnen wahrscheinlich geschrieben haben daß seine Oper jetzt aufgeführt worden istDie Mitteilung findet sich in Webers Brief an J. Gänsbacher vom 24. September 1810, der allerdings eine Nachschrift von Meyerbeer enthält, den dieser somit gekannt haben muss. Somit ist anzunehmen, dass Meyerbeers undatierter Brief vor jenem von Weber geschrieben wurde, auf jeden Fall nach der Uraufführung der Silvana (16. September 1810)., wahrscheinlich wird er Ihnen aber auch seine Bescheidenheit verschwiegen haben, daß Sie sehr gefallen hat und daß alle wahre Kenner von der herrlichen Musik ganz entzücket sind. Schade um den jungen Mann. Wenn er noch eine Weile den Kontrapunkt bei Wenzel Müller, den guten Gesang bei Zelter und Klavierspielen bei Eberl studirt hätte, so würde einmal ein recht braver Künstler aus ihm werden können. Als ein Beleg wie alles Darmstadt liebt kann auch der russische Kammermusikus Müller dienen, der auch be- und geschworen hat daß er seit 10 Jahren die er auf Reisen geht noch kein so infames Nest für Musik gefunden hat als das liebe Darmstädtchen. Was das neue Theater betrifft so haben wir die beste Hoffnungen, daß es bald – noch nicht eröffnet werden wird, denn der Großherzog hat bis jetzt vom "Titus" erst 200 Proben (bei Gott keine Übertreibung) gemachtDas Darmstädter Hoftheater wurde 1810 mit Mozarts La clemenza di Tito durch die ehemalige Theatergruppe des Xaver Krebs eröffnet; vgl. Meyerbeer-Briefe, Bd. 1, S. 595 Anm. 75, 8.. Freund Weber behauptet indeß daß ehe die 400 voll sind, man schon an die Vorstellungen denken wird.

Miscellanea

1) In Frankfurth habe ich endlich einmal wieder gefölgelt (Ein L ist zu viel das können Sie ausstreichen) – Zusatz von C. M. v. Weber: ich bin auch mit ihm bey einem Mensch gewesen, wir haben sie aber nur abgegriffen. das thut nichts, wenn man nur sonst gesund ist, gelt Jörgel? Melos.

2) Seit der Zurückkunft von meiner Reise die ich während Ihrer Abwesenheit machte (und die sich bis nach der Schweitz erstreckte) habe ich 12 italiänische Arietten und 6 Kanzonetten komponirt, meine 12 Psalme instrumentirt, und eine italiänische Scene geschrieben, dies melde ich Ihnen nun deshalb um dafür auch recht bald Notizen von der musikalischen Notizen Produktion zu erlangen die Sie mit Ihre Muse ervögelt haben.

3) In der Berliner Zeitung stehet eine apologische Notiz über einen meiner ärgsten musikalischen Feinde. Ich lege Ihnen dieselbe mit bei und erbitte mir Ihre schleunige Antwort darüber wie man dieses Menschen Ruf auf's schleunigste untergraben könne. Ueberhaupt Freund schreiben Sie mir ordentlich und oft aus Wien wenn ich nicht wüthend werden soll en. Und zeugen Sie mir nur gleich an wenn Ihre Oper gegeben worden ist, damit ich ein paar Million Recensionen darüber in einigen Recensionen Zeitschriften einrücken kann. Schreiben Sie mir doch auch unter besonderer Adresse denn H. v. W wird wohl bald von hier abgehen.

Meyer Beer.

Randzusatz von C. M. v. Weber auf S. 1: Schreiben Sie mir doch Neuigkeiten aus Wien, damit ich Auszüge davon ins Morgenblatt und der Hamburger Zeitung, wie auch dem Rheinischen Corresp : machen kann.

Melos.