WeGA, Briefe, Digitale Edition Giacomo Meyerbeer an König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen<lb/>Berlin, Samstag, 21. Dezember 1844 Meyerbeer Veit, Joachim Stadler, Peter Übertragung Eveline Bartlitz

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in Zusammenhang mit der Überführung der Gebeine Webers habe sich in Dresden ein Comité gebildet, das ein Denkmal für ihn errichten wolle; bittet, zum Besten dieser Sache Webers Euryanthe noch vor der Iphigenie auf die Bühne bringen zu dürfen; (mit e. Genehmigungsvermerk des Königs vom 22. Dez.) Die Benefizvorstellung der Euryanthe fand am 7. Februar 1845 statt; Jenny Lind sang die Titelpartie, Antonie Palm-Spatzer die Eglantine. Der Theaterzettel weist aus: Die Einnahme dieser Vorstellung ist in Folge Allerhöchster Genehmigung als Beitrag zu dem Denkmal bestimmt, welches dem verewigten C. M. v. Weber in Dresden errichtet werden soll. Den Prolog zu diesem Abend schuf Ludwig Rellstab, die Fest-Musik arrangierte Meyerbeer. Die Asche des großen deutschen Tonmeisters, Carl Maria von Weber D Berlin Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung N. Mus. Nachl. 97, J/3

1 DBl. (4 b. S. o. Adr.)

Becker (Meyerbeer), Bd. 3, S. 552–554. (mit Teilfaks.)

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Meyerbeer Berlin 21. Dezember 1844 Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen Berlin Deutsch Obsoletes Element tei:textClass entfernt Text eingegeben, ausgezeichnet und mit Autograph gegengelesen Initiale Transformation aus Briefe2.ask
Allerdurchlauchtigster König!Allergnädigster König und Herr!

Die Asche des großen deutschen Tonmeisters Carl Maria von Weber ist nach zwanzigjähriger Verzögerung endlich in vaterländischer Erde bestattet worden. Es ist betrübend, daß diese Pflicht der Pietaet so spät erst zur Erfüllung gelangt ist, und es hat sich in einem weiten Kreise von Kunstfreunden der lebhafte Wunsch kund gegeben, daß dem großen deutschen Meister durch Errichtung eines Monumentes Zeugniß von seinem Vaterlande gegeben würde, daß dessen Verehrung und Bewundrung für Webers Muse nicht erkaltet ist.

Ein Comité hat sich in Dresden, wo der Meisterseine längste Wirksamkeit hatte, zu jenem Zweck gebildet, und dasselbe hat Aufrufe an alle deutschen Bühnen erlaßen, durch Benefiz-Vorstellungen die nöthigen Geldmittel für die Kosten der Errichtung eines solchen Denkmals aufzubringen. -

Das Dresdner Theater hat dieser Aufforderung bereits Folge geleistet. Das Berliner Theater, welches das Glück hat, sich die Hofbühne des erhabenen Monarchen nennen zu dürfen, das deutsche Kunst und Wissenschaft, in welchen Gauen des gemeinsamen Vaterlandes sie sich auch zeigen als heiliges Gemeingut fördert und schützt, hat den Beruf in solchen nationalen Bestrebungen durch That und Beispiel voranzugehen.

Ich wage es daher Ew. Königlichen Majestätdie allerunterthänigste Anfrage zu Füßen zu legen, ob Allerhöchstdieselben eine Vorstellung im Königl. Opernhause zu dem angezeigten Zwecke huldreichst zu bewilligen, und mich in diesem Falle allergnädigst zu ermächtigen geruhen wollen, das hier lange nicht gegebene Meisterwerk Webers, Euryanthe mit Benützung der besten Singkräfte die jetzt der Bühne zu Gebothe stehen (als Dlle Lind, Mme Palm Spazer u. s. w.) einstudieren, und noch vor der Iphigenia auf die Bühne bringen zu dürfen, damit die Aufführung noch in die für die Einnahme günstigste Zeit fällt, und dadurch zugleich von der Berliner Bühne recht früh das Beispiel für die andern Bühnen Deutschland's gegeben wird. -.

In tiefster Ehrfurcht ersterbe ich Ew. Königlichen Majestätallergetreuester Diener und UnterthanGiacomo MeyerbeerBerlin 21t Xber 1844.