WeGA, Briefe, Digitale Edition Friedrich Rochlitz an Ignaz Franz Edlen von Mosel in Wien <lb/>Leipzig, Montag, 22. Dezember 1823 Rochlitz, Johann Friedrich Veit, Joachim Übertragung Eveline Bartlitz Joachim Veit

Version 4.9.1 of February 5, 2024

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Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)

dankt für Bereitschaft, seine Schrift Für Freunde der Tonkunst dem Erzherzog zu überreichen; über seinen Schmerz angesichts der Aufnahme der Euryanthe in Wien; lamentiert über das Wiener Publikum; fordert ihn auf, gemeinsam weiter zum Guten zu streben; bittet um Titulatur des Erzherzogs Sie sind selbst Schuld, nicht ich, mein verehrter Freund A Wien Wien Österreichische Nationalbibliothek, Handschriften- u. Inkunabelsammlung Autogr. 7/130-10

1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe

Übertragung folgt den ER der WeGA

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Rochlitz, Johann Friedrich Leipzig 22. Dezember 1823 Mosel, Ignaz Franz Edler von Wien German Obsoletes Element tei:textClass entfernt noch fehlendes Stück Text eingefügt und ausgezeichnet (#2614) restlicher Text aus Dritt-Briefe-Datei eingefügt Auszugstext eingegeben und ausgezeichnet ID und @keys gegen nicht-sprechende ersetzt. Initiale Transformation aus askSam DB Briefe1
Sr. Hochwohlgeb. dem Herrn Hofrath, Edlen von Mosel in Wien Eingeschl.
Leipzig, d. 22sten Dec. 1823.

Sie sind selbst Schuld, nicht ich, mein verehrter Freund, wenn ich fast jeden Brief an Sie eintönig mit einer Danksagung beginnen muß. Auch diesmal ist es der Fall, für die theilnehmende, mich ehrende und erfreunde Zusage, meine Schrift, „Für Freunde der Tonkunst“Band 1, erschien Leipzig bei Carl Cnobloch 1824, von Friedrich Rochlitz, dem Großherzog Ludewig I. von Hessen und bei Rhein gewidmet, Sr. k. Hoheit u. Eminenz überreichen zu wollen. Da kömmt sie aus den besten Händen; und ich habe nicht zu besorgen, daß meine aufrichtige Verehrung mißverstanden und meine Zusendung für eine gewöhnliche Kratzfüßerey werde genommen werden. Ich werde Ihnen demnach zu Ostern (allerdings, neben dem Ihrigen) ein gebundenes Exempl. mit einem Schreiben an Se. k. G. zusenden, und danke Ihnen schon zum voraus für Ihre gütige Bemühung. – Webers Schicksal in Wien schmerzt mich wahrhaft; und zwar, um seinet- und seines geist- und seelenvollen, wenn auch hin und wieder sich selbst über Gebühr überbietenden Werks, ja auch um des Wiener Publicums willen. Giebt dies seinen, seit mehr als hundert Jahren festgegründeten und auch ehedem reichlichst verdienten Credit, hinsichtlich der ächten Liebe und wahren Kennerschaft der Tonkunst, ferner so selbst auf: was bleibt ihm denn noch wahrhaft Eigenes und vor Andern Vorzügliches in dem ganzen Gebiete der Künste; von den Wissenschaften hier noch nicht zu sprechen? Und wie sollen Männer, wie Sie, mit solch einem Publicum dann auskommen? wie, nicht ermüden? wie, zufrieden und glücklich leben? Wahrlich, es schmerzt mich recht eigentlich, mir das zu denken und weiter auszulegen; obgleich ich freylich weiß, daß Sie nicht ganz unmittelbar es mit jenen so ganz anders Gesinneten zu thun haben. Aber, lieber Gott: wer zum Guten zu wirken die Fähigkeiten in sich trägt, der will doch auch dazu wirken; und er soll es ja auch! Wer irgend etwas von Herzen werthachtet und liebt, der will es doch auch von Andern in seiner Nähe geachtet und geliebt sehen! – Doch, warum, führe ich Sie zu Betrachtungen, die sich ohnehin oft genug in Ihnen aufdrängen werdne, und die doch, wenigstens im Augenblick, bis man sich über sie erhoben hat, allemal schmerzen und niederschlagen? Nein; weg damit! und lieber das erneurte, wenn auch unnöthige Versprechen: Wir einander in mehr als Einer Hinsicht nahe verwandten Geister und Gemühter wollen im bald beginnenden, neuen Jahre einander treu bleiben, und dem, was wir gemeinschaftlich achten und lieben, gleichfalls. Und so, mit Gott, und getrostem, wenn auch nicht immer fröhlichen Muthe: vorwärts! aufwärts! – Ich begrüße mit Herzlichkeit, die in Ihrer Nähe meiner gedenken, und hoffe, das werden vorzüglich seyn: Ihre Frau Gemalin und Ihrigen insgesammt, Hr. Abbé Stadler, Hr. Schreyvogel, Hr. Dr. v. Portenschlag – Im neuen, wie im alten Jahre

IhrRochlitz. Sollten Sie mich in den nächsten zwey Monaten mit einigen Zeilen erfreuen: so bitte ich, mir die genaue Titulatur Sr. k. Hoheit, des Erzh. R., zu melden. Zwar kann ich sie auch vom hiesigen Consul, Adam Müller, erfahren: doch möchte ich lieber über jene ganze Angelegenheit gegen diesen keine Worte machen.