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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)
3 DBl. (8 b. S.)
Vermerk am Anfang: prs.
den 1. Febr. 1817.
Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe
Übertragung folgt den ER der WeGA
In der Original-Anfuge sub No I.OrchesterDirector, Freyherr von Weber
Er ist durch das allerhöchsteRescript vom als14. Decbr :Musik-Director der deutschen Operangenommen worden.
Er hoffe, ganz im Geiste der anerkannten Huld, Güte, Gerechtigkeits- und Kunstliebe
Ew: Königl: Majestät zu fühlen, wenn er zu glauben sich
unterstehe, daß bei einer neu zu gründenden vaterländischen Kunst-Anstalt, es
hauptsächlich darauf ankomme, ihr die Achtung der öffentlichen Meinung zu sichern;
indem
Die öffentliche Meinung habe darinnen nur den Maasstab der Vergleichung. Sie messe nach dem, was für andere Kunstanstalten geschehen, den Werth der neuen. Daß dieses unmittelbar dann auch auf die dabei Beschäftigten einwürke, sey klar.
Aus dieser einfachen Ansicht gehe ferner, daß die Art und Weise, in der der Repräsentant des Ganzen - der jeweilige Leiter der Oper, - im Verhältniß zu seinen Kunst-Collegen stehe, auch die Ehrenstuffe bestimme, die er durch die Anstalt, und die Anstalt durch ihn erhallte: Von dieser Ansicht von jeher erfüllt, sey seine Hoffnung dahin gegangen, als Köngl: Capellmeister die Leitung der deutschen Oper zu übernehmen. Nur in dieser Form habe er es annahmbar finden, ja nothwendig fühlen können, in der vorläufigen Anstellung auf Ein Jahr, zu versuchen, sich der Allerhöchsten Gnade theilhaftig zu machen, um dann würdig befunden zu werden, auch ferner sein Streben dem Königl: Dienste weihen zu dürfen.
Hieraus entspringe von selbst collegialische Aushülfe in nothwendigen Fällen, bei jeder Art des Allerhöchsten musikalischen oder theatralischen Dienstes. Ohne dieses träte blos ein subordinirtes Substituiren ein, welches dem Beispiel aller Hof-Capellen zuwider sey, und, nach den Begriffen von Künstler-Ehre die in der Welt festgestellt, jedem Künstler heilig seyn müssen, ihm durchaus nicht annehmbar seyn könne. Ja er würde sich der Ehre unwürdig halten, ein Königlicher Diener zu seyn, wenn er anders denken, fühlen und handeln könnte, als es ihm nicht nur die deutsche Kunst, sondern die KunstEhre aller Zeiten und Orte gebiete.
Es gehe also seine Bitte an mich dahin, die Hoffnungen zu erfüllen, die er vermöge
früherer Unterhandlung zu hegen berechtiget zu seyn glaube, um so mehr als alle
Künstler, die auf ähnliche Art, auf Ein Jahr in Königliche Dienste zu treten das
Glück gehabt, zum Beispiel der Capellmeister Morlacchi, der Conzertmeister
So ernstlich und anhaltend ich mich auch bestrebet habe, den Ew: Königl:
Majestät nicht behelligen zu dürfen, - über diesen Gegenstand zu beruhigen,
und dessen weitere Verfolgung wenigstens vor der Hand abzulehnen, so kann ich doch,
da meine Bemühungen fruchtlos geblieben, und ich daher gezwungen bin, die Sache
sofort zu Allerhöchster Kenntniß zu bringen, nicht umhin, den Ansichten des Freyherrn
Allerhöchst-Denenselben
Zuvörderst beweißt der sub II. allerunterthänigst
angeschlossene frühere Brief des Freyherrn in facto, daß derselbe gleich anfänglich die persönliche
Auszeichnung durch Ernennung zum Königl: Capellmeister, als eine wesentliche
Bedingung bei den mit mir, über seine Anstellung, gepflogenen vorläufigen
Unterhandlungen ausgesprochen habe, weshalb ich auch vorhin schon meine
ohnmaasgeblichen Anträge ausdrücklich dahin gerichtet hatte. Demnächst ist es
aktenkundig daß alle diegenigen, welche gleich ihm ursprünglich nur Einjährige
Anstellung bei Ew: Königl: Majestät Capelle, zu Theil
geworden, dennoch gleich anfänglich den Tittel derjenigen Stelle erhalten haben, in
welcher sie functioniren sollten, wie solches die Beispiele von Bassi,
Nicht zu berechnen wäre der Nachtheil, welchen die von dem von Ew: Köngl: Majestät vorzüglich auch in finanzieller Hinsicht als ganz
unentbehrlich anerkannten Institut der deutschen Oper, in seiner Bildung und
Fortschreiten sowohl, als in der öffentlichen Meinung bringen würde. Uibrigens habe
ich den von