Obwohl es mir jezt eigentlich gar nicht ums schreiben ist, so kann ich doch nicht länger
deinen Brief vom 24t
unbeantwortet laßen, und vielleicht heitert mich das
plaudern mit dir ein bischen auf. deine SonateGemeint ist das kurz zuvor übersandte Manuskript der Sonate; vgl. den Kommentar zum Brief vom 21. August 1810. ruht in den Händen des Bären der Honig daraus saugen wird,
nehmlich nach meiner Meinung, ausführlich in die
Mus: Z: und kurz angezeigt ins Morgenblatt.
Weder in der AmZ noch im Morgenblatt für gebildete Stände
ist eine Rezension von Gottfried Webers Klaviersonate op. 15 in den Jahrgängen 1810/1811 erschienen.
Zu C. M. v. Webers eigener Besprechung des Werkes
vgl. Brief Webers an Gottfried Weber vom 21. August 1810
d: 27t war ich in Frankfurt, wo mit Eifer an der
Silvana gearbeitet
wird, die den
Sonntag d: 16t September
aufgeführt wird, und wodurch ich dich an unsern schönen Plan wegen deines
Herkommens, errinern wolle. wird etwas daraus, wie ich sehnlichst wünsche und
hoffe, so schreibe mir es nur einige Zeit vorher, wegen Quartier. Vogler hat das Haus Mathildenplatz 1,
vgl. Brief Webers an Gottfried Weber vom 21. August von der Fr: von Hertling gekauft, und zieht jezt aus, welches uns alle in große
Confusion versezt, und zugleich die Absendung des
VerzeichnißesVermutlich das Verzeichnis von Voglers Werken,
vgl. Brief C. M. von Webers an Gottfried Weber vom 8. Oktober 1810.
und der Statuten
verhindert. Mein Erstes
Allo: zum Concert
Kopfsatz des Klavierkonzerts Nr. 1;
im Tagebuch ist Arbeit an diesem Satz nur am 23. August verzeichnet.
ist fertig, und wie man sagt, gelungen. mein Frankfurter Concert wird aber erst zu Ende der Meße statt finden können Durch die politischen Ereignisse im Oktober in Frankfurt
kam das Konzert nicht zustande (vgl. Brief C. M. von Webers an Gottfried Weber vom 23. Oktober 1810.. daß du noch
etwas über mein 2t Heidelberger Con: sagen willstAm 13. August 1810; Alexander von Dusch teilt in seinem
Brief an Max Maria von Weber vom November/Dezember 1860
das Programm nach dem gedruckten Zettel mit.
Im Morgenblatt für gebildete Stände und den [wahrscheinlich gemeinten]
Nouvelles littéraires et politiques de Mannheim ist keine Besprechung dieses Konzerts im Widderschen Saale enthalten. ist mir sehr lieb, ich denke ins Morgenblatt und in die
französische Mannheimer Zeitung,Diese von Jean Piere Solomé
begründete Zeitung erschien unter dem Namen
Journal politique de Mannheim
von 1800 bis zum Verbot durch die Franzosen Anfang 1809;
durch Änderung des Namens in Nouvelles littéraires et politiques
konnte das Blatt dann nochmals von Mitte März bis Ende Oktober 1810 erscheinen.
die ließt auch der Grosherzog,
und hat überhaupt ein ausgebreitetes Publikum. hiebey erhältst
du ein paar Texte;
Im Tagebuch nichts erwähnt; vermutlich den Verein betreffend.
genieße sie mit Gott, wenn Sie dir gefallen.
H: Alexander von Dusch bitte ich an
den bewußten Pariser Brief
zu errinnern, er braucht sich auch außerdem nicht zu
geniren, und kann mir schreiben nicht nur so oft er
Lust hat /: denn das
möchte nicht oft vorkommen, :/ sondern wenigstens alle 8–14 Tage einmal.
der Simmrock
ist ein langsamer Hund; ich vermuthe aber daß
er wieder auf die
Meße
Frankfurter Herbstmesse
kommen, und da selbst alles mitbringen wird. Mit
Fräulein Tonel, söhne dich in Zeiten aus,
sonst bekomst du mich auch auf den Hals, sage
Ihr daß Sie stets an mir einen treuen Aliirten hätte,
auf den Sie in Noth und Tod zählen könnte. dein
Quartett
laß doch ja auch nicht liegen, du warst so gut im Zug. der Teufel ist jezt hier mit dem
Theater Wesen los
Ludewig I. hatte das Theaterwesen im Mai 1810 in eigene Obhut genommen,
nachdem die zuletzt in Darmstadt verpflichtete
Gesellschaft finanziell scheiterte.
Seit 23. Mai wurde das Institut nun als
Großherzogliches Theater der Residenz Darmstadt geführt,
einen Monat später dann in den Stand eines Hoftheaters erhoben und zunächst bis Ende September weitergeführt.
.
weißt du schon daß die
Gervais
hier engagiert ist?Die Sängerin wechselte im Frühjahr 1811 vom Nationaltheater Mannheim ans Hoftheater Karlsruhe (nicht Darmstadt).
an dem armen
Titus
Mit Mozarts Titus
wurde am 26. Oktober das von Ludewig I.
übernommene Großherzogliche Operntheater neu eröffnet,
wobei Marianne Schönberger als Gast die Titelrolle übernahm.
studieren sie nun schon über 7 Wochen, aber, im Concertsaal, und —
nicht mit denen Sängern
die ihn auf dem Theater singen sollen. der
Grosherzog hat sich einen Chor gepreßt, aus seinen Hautboisten,
und jungen Mädchen aus der Stadt die nun sämtlich in der Musik Unterricht bekommen, und
schon recht brav zusammen plärren.
so 45–46 Hälse können schon was
zusammenschreyen. der Mittel wären hier so viele, wenn jemand die Leitung hätte
der es recht verstünde. Vogler ist dabey ganz
unthätig, wenn ich an seiner Stelle wäre, ich bliebe nicht, wo man meiner so
wenig nöthig hätte, oder nöthig haben wollte.
Inzwischen ist ers schon ziemlich nun gewohnt, und lebt so seinen Stiefel weg.
er grüßt dich und dein lieb Frauchen bestens, dem ich auch die Hände in meinem
Nahmen zu küßen bitte. an Houts,
Solomé pp alles Schöne. Schreib mir bald wieder, und sey fleißig in Artem
ewig dein
Weber.
Darmstadt d: 30t August 1810.