## Title: Carl Maria von Weber an Gottfried Weber in Mannheim. Augsburg, Sonntag, 10. März 1811 ## Author: Weber, Carl Maria von ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A040388 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/   d: 10t März 1811. Circulare. Da ich mir es zur Pflicht gemacht habe, von denen Städten die ich berühre, die uns interreßanten Gegenstände aufzusuchen, so lege ich hiemit von meinem bisherigen Erfolge Rechenschaft ab. Frankfurt, schließt in seinen Mauern nichts für uns; doch kann ich zwey Talentvolle junge Männer kann ich doch einiger Aufmerksamkeit empfehlen. Aloys Schmitt, Klavierspieler und Komponist. und Marx, Klaviersp: Violoncellist und Comp:. vielleicht eignen sich diese in späteren Zeiten, jezt sind Sie noch zu roh, schwankend in ihren Ansichten, mit einem Wort zu sehr Musizi. Würzburg hingegen läßt mich eine reiche Ausbeute hoffen. nach Par: 9 schlage ich hiemit H: Musikdirektor und Profeßor Fröhlich in Würzburg vor. über seine KunstAnsichten brauche ich nichts weiter zu sagen, als daß er auf einem Wege mit uns wandelt und von gleichem Eifer zu wirken beseelt ist. er hat in Würzburg eine MusikAnstalt gegründet, bey welcher er Praktischen Unterricht mit Vorlesungen verknüpfte. ich habe eine seiner Simph: von seinen Zöglingen aufführen hören, die mir unendlich Freude durch ihre Präzise Feurige Ausführungen machte. ich habe Ihn vor der Hand in unser Interreße gezogen und ihn auf Giusto aufmerksam gemacht. er wird an ihn schreiben, und Giusto kann dann eine seiner Meßen pp in Würzburg vor dem Großherzog aufführen laßen. So glaube ich könnten wir ihn eine Zeitlang beobachten und kömt dann ein Vereinigter nach W: so kann er mein angefangenes vollenden. Alle Erkundigungen die ich auch über seinen moralischen Charakter einzog waren die beruhigendsten die man haben konnte. ich hoffe also daß nach § 14. auf die Werke Fröhlichs Rüksicht genommen werden wird. in Bamberg. habe ich einen H: Hoffmann gefunden, der, ehemals in Preusischen CivilDiensten in Pohlen, durch den Umsturz der Dinge vertrieben sich in Bamb: mit Musik ernährt. er componirt, ich habe aber nichts von ihm gesehen. Er ist auch ein fleißiger Mitarbeiter an der M: Z: wo unter anderm die lezte Recension der lezten Beethov: Simph: von ihm ist. als ein großer Verehrer Beethovens mögte er sich wohl schwerlich eignen –  er scheint nebst einer Art von gutmüthigem Äußern, eine gute Portion verschlagenheit zu besizzen. Außerdem ist noch ein Schauspieler Bode in Bamberg, der mir Aufsäze über Theater, Notizen pp schikken wollte. es scheint [ein] guter Mensch und braver Kopf zu seyn. Beyde wünsche ich unter [Textverlust?] Surveillance gesezt. Augsburg. die Gombartsche Musikhandlung an deren Spizze [ein] vortrefflicher braver Mann steht, verdient alle Unterstüzz[ung.] ich fo[r]dere die Brüder auf zu Ihrem Besten mitzuwirken, ich ha[be] Gombart, auf Triole, Giusto, Philod: aufmerksam gemacht, und zwar so daß er es sich zum Glük und Ehre schäzt mit ihnen in Verbindung zu treten. das Detail hievon überlaße ich jedem einzelnen nach dem ich die Bahn gebrochen. in Nürnberg habe ich auf dem Museum eine mir bisher unbekan[te] Zeitschrifft gefunden. Expedition des allgemeinen deutschen TheaterAnzeigers in Leipzig. ist ihre Adreße, und ich werde von München aus an sie schreiben. Schließlich muß ich den dringenden Wunsch äußern daß mehr Thätigkeit in den VereinsArbeiten herrschen möge. von Giustos Sonaten und Kantate ist noch nichts erschienen, und besonders dieser thätige Bruder, der uns so selten Gelegenheit giebt, ist doppelt zu berüksichtigen. Triole kann vor der Hand directe an mich nach München schreiben. die Bemerkungen über Gegenwärtiges Circulare, werden die B:[rüder] darunter schreiben und der Secr: mir mittheilen. Melos. [Zusatz von Gottfried Weber:] In Betr. des H Frölich in Wirzburg stimmen alle Angaben mit den gesezlichen Erfordernißen überein, ist also nur zu bedauern daß die Aufnahme welche nicht anders als mündlich geschehen kann, sehr verzögert werden wird: indeßen ist die Zeit zu benuzen um den Alumnen zu beobachten. . . .  Centr. 11. Mz 11 g[iu]sto [Zusatz von Dusch:] Ich bemerke bloß daß ich nichts zu bemerken weiß, als daß ich alle mögliche Erkundigungen über gedachte Subjecte einziehen werde. the unknown. [Zusatz von Meyerbeer:] Da ich bald nach Würzburg, Bamberg, Nürnberg und Augsburg zu gehen gedenke, so werde ich Gelegenheit haben die persönliche Bekanntschaft der obgedachten Subjecte zu machen, und dann meine Meinung darüber mittheilen. PhilodiKaios. [Zusatz von Gänsbacher:] Da ich H: Fröhlich ganz und gar nicht kenne, auch bisher keine Aussicht habe, in Kenntniß von ihm gesetzt zu werden, so richte ich mich ganz nach dem Gutachten der übrigen. Triole.