Allerliebster Herr Kapellmeister,
Der Unterschriebene (Weber heißt er)
Und ein Herr Bärmann, wohlbekonnen, (wohlbekannt)
Haben gestern die ganze Welt durchronnen,
Um sie zu sehen, zu sprechen, zu hören,
Und ein gescheidtes Wort von'm zu begehren;
Doch mocht man auch rennen nach vorn und nach hinten,
Der Musje RapunzelNach MMW I, S. 144 war dies Danzis Bezeichnung im Stuttgarter
Freundeskreis; vgl. auch den musikalischen Brief an Danzi, Brief an Franz Danzi vom 15. Juni 1808 war nirgends zu finden.
Deswegen war ich heut schnell resolvoren
Und nehm meinen Federkiel bei den Ohren
Um schriftlich mir anzufragen bei Sie
Wo 'S speisen thun heut in der früh.
(Das heißt heut Mittag, Sie verstehen mich ja,
Das früh ist nur wegen des verdammten Reimes da)
Ob beim Scheidel,
Oder beim Speidel,
Im schwarzen Adler,
oder beim Stadler,
im goldenen Hahn,
oder faulen Zahn,
in einem Privathaus
oder gar in der Filzlaus –
Das ist, was wir gerne wissen thäten,
Damit wir auch die Plessur hätten
Mit ihnen zu speisen an einem Tisch,
ist übrigens egal ob Fleisch oder Fisch.
Haben also die Güte mir das sagen zu lassen,
Den Bärmann werde ich bei den Haaren faßen.
Und so hoff ich, sollen wir heut auf Erden
Noch vor Freuden etwas Weniges des Teufels werden.
Sollten Sie aber gar schon engagiret sein,
Würd' ich etwas fluchen, wie 'n wildes Schwein
Würde mir vor Kummer die Haare ausraufen,
Und vielleicht noch gar in Bock ersaufen.
Drum bestimmen Sie unsern Lebenswandel
Durch ein Wort an Ihren Freund
Mariandel.