WeGA, Briefe, Digitale Edition Carl Maria von Weber an Johann Gänsbacher in Mantua <lb/>Prag, Donnerstag, 1. Dezember 1814 Weber, Carl Maria von Veit, Joachim Übertragung Eveline Bartlitz Joachim Veit

Version 4.9.1 of February 5, 2024

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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)

berichtet über Prager Neuigkeiten, einzelne Pers. betr. aufs gerathewohl schikke ich diese Zeilen in die Welt

AT; Wien; Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde; Weber an Gänsbacher 35

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe

Übertragung folgt den ER der WeGA

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S: Wohlgebohren dem Herrn Johann Gänsbacher Oberlieutnant im K: K: 2t Battaillon des löbl. Fennerschen Tyroler Jäger Corps dermalen in MantuaVon fremder Hand gestrichen und ersetzt durch: Padova
Geliebter Bruder!

Aufs gerathewohl schikke ich diese Zeilen in die Welt, denn es ist mir gar zu schmerzlich nichts von dir zu hören, und nicht zu wißen wie und wo du lebst. ich höre so durch die 10te Hand, daß du wieder oder noch in Mantua bist, und somit mag dieser Brief dahin spazieren. Meinen Brief vom 9t October den ich dir nach Botzen post restant schrieb, hast du wahrscheinlich nicht erhalten, schreibe doch deßhalb an das dortige Postamt.

Ich möchte dir gerne recht viel Neues von hier schreiben, wenn es etwas gäbe. nach und nach kömt jezt so alles vom Lande herein und der alte Kreißlauf beginnt. ich komme beynah nirgends hin als zu unserm Kleinwächter und zu Clams. Christel war recht krank an einer Halzentzündung, und die Comtesse Caroline wäre beynah verbrannt, am Kamine wo ihre Kleider Feuer fingen; Sie glaubte sich verlohren und wollte schon um schneller zu sterben sich in den Kamin stürzen als der HofMster sie noch rettete. Liebichs haben einen Garten am Ziska Berge gekauft, sind wohl und grüßen. der alte Don Juan Passi, ist jezt hier. wird bey Liebichs gefüttert, und spielt den KapellMster im Corsar aus Liebe, recht brav. Mein Orchester beßert sich täglich, und habe ich eine herrliche Aquisition an einem guten Oboisten gemacht, der mit Seele und Fertigkeit bläßt. ich habe d: 21t FidelioUnterstreichung später von fremder Hand, ebenso das X am linken Blattrand von Beethoven gegeben, der trefflich gieng. es sind wahrhaft große Sachen in der Musik, aber – sie verstehens nicht, – man möchte des Teufels werden, Kasperl das ist das wahre für sie. Andreas Romberg war hier und hat ein Concert gegebenZu Rombergs Prager Konzert am 23. November 1813 vgl. auch den Kommentar zum Brief vom 3.–16. November 1814., ohne sonderlichen Beyfall aber guter Einnahme das Billet 5ƒ, Er nahm 1100ƒ ein.

Bärmann und die Harlas kommen im Februar hieher. Meine Freude kannst du dir denken. Bey Junghs ist alles beym alten. Maldini hat die Lotte Vignet geheyrathet und ist jezt sehr krank. da hast du alles wißenswerthe. Ich bin gesund, habe viel arbeit und bemühe mich ein ruhiges Gemüth zu haben, was aber unmöglich ist, wenn man liebt und der Zweifel Satan hinten und vorn seine Krallen ausstrekt.

O hätte ich dich doch hier um an Freundes Brust alles ausschütten zu können. Schreibe mir doch ja bald wieder, und ausführlich wie es dir geht, und was du treibst, und zeige dadurch daß du nicht ganz vergißt deinen dich innigst liebenden Bruder Weber. Prag d: 1t December 1814.

das Violoncell ist daund wird bewundertGänsbacher vermittelte den Verkauf eines Stradivari-Cellos von Johann Anton Fen(d)t (ca. 1748–1822) aus Bozen an Ignaz Kleinwächter in Prag..