Dresden d: 26t Aprill 1818
Verehrtester Freund!
Empfangen Sie meinen herzlichen aufrichtigen Dank für das mich ehrende Geschenk, Ihnen und den dadurch und dabey so schön ausgesprochenen Beweiß Ihrer Freundschaft und warmen Theilnahme an meinem
Streben. – Sie haben Gelegenheit gehabt mich meine mitunter dornenvolle Bahn wandeln zu
sehen, und das was Sie jezt darüber ausgesprochen habenIm Vorwort beschreibt Biedenfeld seine Bekanntschaft mit Weber., ist mir ein wohlthuender Beweiß daß Sie meinen gewiß reinen redlichen Sinn für das Wohl der Sache erkannten. Wer
übrigens wie Sie mit so vieler Wärme und rastlosem Eifer vorwärts strebt, dem kann es
auch nicht fehlen seine Zeilen immer näher zu rükken, und ich erlaube mir Ihnen dazu aus
vollem Herzen noch die tief und aufrichtig gefühlten Wünsche zuzurufen, daß Ihnen der
Himmel die dem so regen Geiste auch so nothwendige und wohlthätige Ruhe des Gemüthes
schenke die uns Manches bitter scheinende aber doch im Großen Ganzen verschwindendere,
gern und leicht vergeßend ertragen läßt, und – Wahrheitsliebende treue Freunde, deren
Wahlspruch ist der verdient nicht seinen Freunden zu gefallen der die Gefahr scheut
Ihnen zu mißfallen, da diese beyden Dinge diejenigen sind die ich mir selbst auch
täglich wünsche, so
glaubte kann
ich Ihnen, dem alten Glauben zu
Folge nichts Beßeres wünschen.
Gedenken Sie auch in der Ferne Freundlich
Meiner, und geben Sie mir Gelegenheit Ihnen thätlich beweisen zu können, wie sehr ich
Ihre Theilnahme und Freundschaft erkenne, und vergelten möchte. ohne Unterschrift