## Title: Carl Maria von Weber an Friedrich Kind. Hosterwitz, Mittwoch, 5. August 1818 ## Author: Weber, Carl Maria von ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A041440 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Geliebter Freund! Das aus Ihrem Gedicht schmelzen, bezieht sich auf meine Meinung, daß man eigentlich nicht recht weiß was u. wie man es will; ich theile ganz Ihre Ansichten über die Sache. Kann natürlich nicht wohl ausweichen, wenn mir ein anderer Vorwurf gegeben wird, werde aber Ihre Cantate auf jeden Fall componiren und aufführen, als selbstständiges Huldigungs-Zeichen unseres erhabenen Monarchen, oder sollte es dazu nicht kommen können, es stechen lassen, worüber ich heute noch an Peters in Leipzig u. Rochlitz schreiben will; man könnte sie ja an mehreren Orten Sachsens zugleich aufführen. – Ich bin froh, daß Sie bald wieder zurück zu kommen gedenken. Mir geht es auf jeden Fall schlimm, denn es scheint auch im Theater nun etwas projektirt zu werden, ein paar Tableaux u. s. w. Es wird eine Wonne sein, wie alles auf den letzten Augenblick verschoben u. gejagt werden wird. – Dienst-Verhältnisse – das ist nun nicht anders. Treffen Sie diese Zeilen bei unserem geachteten Göschen, so grüßen Sie ihn aufs herzlichste von mir. Meine Frau ruft Ihnen freundlichst zu, u. ich bin immer u. immer in Liebe Ihr Weber. Hosterwitz, 5t August 1818.