## Title: Carl Maria von Weber an Johann Philipp Samuel Schmidt in Berlin. Dresden, Donnerstag, 26. November 1818 ## Author: Weber, Carl Maria von ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A041452 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ S. Wohlgebohren Herrn Assessor J: P: Schmidd zu Berlin Mohrenstraße 26. Geehrtester Freund! Zürnen Sie nicht über mein langes Schweigen, das stets nur die Folge von überhäufter unausweichlicher Arbeit ist. Auch heute nur einige Worte die Ihnen anzeigen sollen daß morgen wieder die Proben von Ihrem Fischermädchen anfangen. ich hatte sie gleich nach meiner Ankunft in der Stadt vorgenommen, muste sie aber aus mancherley Rüksichten unterbrechen, nun soll die Oper aber noch vor dem Anfange unsrer Weynachtsferien /: den 12t Xb :/ in Szene gehen. der Himmel gebe seinen Seegen dazu, an unsrer aller Eifer soll es nicht fehlen. Meine JubelKantate und JubelOuverture werden herauskommen, erstere mit einem noch allgemeiner brauchbareren 2t Text vom Pr: Wendt. an meiner Jägersbraut habe ich seit Jahr und Tag keine Note schreiben können. hingegen arbeite ich jezt an einer 2t Meße zur Jubelhochzeit unsers KönigsPaares im Januar 1819. Zu der Alpenhütte soll später schon Rath werden. Ich freue mich daß Ihre Arbeiten sich verbreiten. Können Sie gelegentlich die Direktion in Kopenhagen auf meine Silvana und Abu Hassan aufmerksam machen, so stehn erstere für 40 und leztere für 20# derselben zu Diensten. Silvana wird zu Neujahr auf Verlangen des Königs hier gegeben. Der Tod der trefflichen guten Harlas hat Sie gewiß auch tief erschüttert, mich unendlich. der arme Bärmann. daß Mad: Milder meine Arie nicht gesungen hat, wundert mich gar nicht, ja, ich hätte mich gewundert wenn sie es gethan hätte. – – – Meine Meße wird nun wohl bald in Berlin dran kommen, so viel mir hier der H: Graf Brühl sagte. Vergelten Sie nicht Gleiches mit Gleichem sondern laßen Sie mich bald wieder etwas von sich hören, ich brauche wahrlich Erheiterung durch Freundes Theilnahme und die Berührungen nach Außen. Grüßen Sie mir alle Bekannten und Freunde herzlichst und denken Sie freundlich an Ihren Freund Weber. Dresd d: 26t 9b 1818.