WeGA, Briefe, Digitale Edition Carl Maria von Weber an Johann Philipp Samuel Schmidt in Berlin <lb/>Dresden, Dienstag, 19. Januar 1819 Weber, Carl Maria von Veit, Joachim Übertragung Eveline Bartlitz Joachim Veit

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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)

beruhigt Schmidt über den Erfolg seiner in Dresden aufgeführten Oper Das Fischermädchen, wenn sie keine große Sensation gewesen sei, hänge dies von dem Umstand ab, dass die deutsche Oper für das Publikum noch gewöhnungsbedürftig sei und vor allem unter den Zeitungskorrespondenten Gegner habe; klagt darüber, in Dresden keinen brauchbaren Rezensenten zu haben, so dass über wirklich gute Leistungen häufig nicht berichtet werde; verweist in diesem Zusammenhang auf seinen Artikel in der Musik-Zeitung; erwähnt Aufführung seiner neuen Messe; bittet um Zusendung von dessen Oper Die Alpenhütte Ich habe zwar eigentlich nicht Zeit, aber einen Freund zu beruhigen D Berlin Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung Mus. ep. C. M. v. Weber 18

1 DBl. (3 b. S. einschl. Adr.)

Poststempel in Adresse: DRESDEN | 21. Jan. 19.

Vermerk über der Anrede No. 2, Mitte: beantw: d. 8. März und rechts oben (das Fischermädchen) von J: P. Schmidt

am oberen Rand der Rectoseite von Gottfried Weber Notiz (Blei): vid. 1828 Feb. 8

Briefe von C. M. v. Weber an Herrn Hofrath J. P. Schmidt, in: Caecilia Bd. 8 (1828), Heft 31, S. 169–170 D Berlin Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung Mus. ep. C. M. v. Weber Varia 6, Nr. II

Abschrift von fremder Hand (spätestens 1847) aus dem Besitz von Aloys Fuchs

MMW II, S. 191–192

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe

Übertragung folgt den ER der WeGA

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Weber, Carl Maria von Dresden 19. Januar 1819 Schmidt, Johann Philipp Samuel Berlin German Obsoletes Element tei:textClass entfernt nach weiteren notes u. kl. Erg. u. Durchsicht von Franz Ziegler status erhöht Facsimile- und zugehöriges Witness-Elemente verknüpft (#2539) Verlinkung zu neuer Briefdatei angelegt Kleinigkeiten ergänzt, Gegenbrief erfasst pp italic gewechselt Hochstellungen letzte ERgänzungen Autopsie Ergänzungen Kontrolle ID und @keys gegen nicht-sprechende ersetzt. Brieftext eingefügt und Personen ausgezeichnet Initiale Transformation aus askSam DB Briefe1
Dem Herrn Assessor J: P: Schmidd. Wohlgebohren zu Berlin Mohrenstraße 26.
Mein lieber Freund!

Ich hab zwar eigentlich nicht Zeit, aber einen Freund zu beruhigen muß man sie haben.glauben Sie meinen Worten. Ihre Oper hat gefallenWeber hatte Das Fischermädchen am 5. Dezember 1818 aufgeführt; vgl. die Anzeige in der Abend-Zeitung vom 21. Dezember 1818.. daß sie keine große Sensation pp machen konnte, liegt mit in der Gattung da unser Publikum noch zu sehr verwöhnt von den langen und breiten italienischen Sauçen ist. daß Mlle: BenelliDiese Streichung ist durch Punkte unter dem Namen wieder aufgehoben. Diese Streichungen gehen wie die folgenden, wenn nicht anders angegeben, und die Randnotizen, auf die Redaktion der Cäcilia zurück. Dieser Brief wurde dort in Bd. 8 (1828), S. 169–170 veröffentlicht. beßer hätte sein könenC. Benelli sang die Fiorentine., ist gar keine Frage, aber es ist noch eine große Kluft zwischen schlecht, oder mehr oder weniger gut. Es wurden die Tenor Arie, Discant Arie, und am Schluße applaudirt, das sind hier, wo wir etwas kalt sind, deutliche Beweise des Gefallens. Was den GesellschafterVgl. die Kurzbesprechung der Dresdner Aufführung der Oper in: Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz, Jg. 3, Nr. 7 (11. Januar 1819), S. 28, in der es heißt: Das Fischermädchen sprach hier nicht so an, als es [... in Berlin] der Fall zu seyn scheint. That der Name des Verfassers [gemeint ist der Librettist Theodor Körner] dem Stücke Schaden, oder war Fräulein Benelli, welcher hier die Rolle zugetheilt ist, in der dort die liebliche Johanna Eunicke das | Publikum erfreut, nicht genügend? ich weiß es nicht. betrifft, so haben wir da einen Korrespondirenden der uns überhaupt nicht grün ist, ich glaube es ist ClaurenDurchstreichung durch Unterpunktierung wieder aufgehoben./: Heune :/ so wie überhaupt die deutsche Oper unendliche Wiedersacher hat, besonders unter den Korrespondenzlern. Ihre Oper wäre auch schon wiederholt, wenn die langen TrauerFerienAm 24. Dezember 1818 verstarb Prinzessin Maria Elisabeth Apollonia von Sachsen, eine unverheiratet gebliebene Tante des Königs. Die Theater-Weihnachtsferien vom 13.-31. Dezember 1818 wurden dadurch noch verlängert., und darauf folgenden FestVorstellungenAm 17. Januar 1819 feierten der König und seine Frau ihre goldene Hochzeit. nicht gewesen wären. Also beruhigen Sie sich, und glauben Sie daß ich jede Schonung der Art wie Sie sie befürchteten nicht gegen meine Freunde obwalten laße. Herrn Zwikk werde ich übrigens meine Meynung sagenDiese Durchstreichung wurde von Weber persönlich vorgenommen.. für das übersandte Exempl: danke bestens. so wie über die mir recht intereßante Mittheilung über Ihre Kunstbildung in Ihrem Schreiben vom 14t Xbr.

Machen Sie im neuen Jahre das Versprechen des alten wahr, und besuchen Sie uns, da wollen wir manches besprechen. Ich komme wieder auf Rezensionen pp zurük. da sind wir auch übel dran. Es ist hier durchaus Niemand der sich der Sache mit Wärme annehme. die es könnten — wollen nicht wahr sein, und so muß ich einem um den andern das Handwerk legen, vide: Mus: Z: No: 51. Ein dritter ist zu faul, kränklich pp und so muß ich es leider erleben, daß von wahrhaft ausgezeichneten Leistungen wie z: B: unsre Zauberflöte ist, gar nichts erwähnt wirdIn der Abend-Zeitung wurde diese Einstudierung nicht umfassender gewürdigt, wohl aber in einer Sammelbesprechung der AmZ vom 2. Dezember 1818..das ist oft recht ärgerlich — denn es ist allerdings die beste Sache um das eigene Bewußtsein, aber das was geleistet wird, auch anerkannt zu sehen, ist doch auch erfreulich und ermunternd. – – –

Meine Frau ist von einem gesunden Mädchen, nach vielem Leiden glüklich entbundenVgl. die Tagebucheinträge vom 21. und 22. Dezember 1818.. ich habe dabey auch viel gelitten, und die Nächte darneben arbeiten müßen. d: 17t ist meine neue Meße mit Erfolg zum 1t male aufgeführt worden. Nun hoffe ich endlich auch an mich denken zu dürfen.

Die Alpenhütte werde ich nicht vergeßen. doch diesen Winter sie schwerlich mehr dran bringen könen. laßenStreichung von Weber Schikken Sie mir sie aber gelegentlich. Ist das der ehemalige Musikdirektor Wessely? dem Schleßinger die Red: anvertrauen will?Vermutlich bezogen auf die projektierte Musikzeitung; vgl. Webers Briefe an Schlesinger vom 9. März und 23. November 1818.

Die Anzeige wegen Verkaufs Ihrer Oper will ich nicht in die Abendzeitung, sondern in Winklers Tagebuch der deutschen Bühnen rükken laßen, welches alle Theater erhaltenDie Verkaufsanzeige für Das Fischermädchen erschien noch in H. 1 (Januar 1819) vom Tagebuch der deutschen Bühnen, S. 37..

Nun Leben Sie wohl mein lieber Freund, sein Sie beruhigt wegen Ihrer Oper und denken Sie freundlichst IhrestheilnehmendenCMvWeber Dresden d: 19t Jan: 19.