WeGA, Briefe, Digitale Edition Carl Maria von Weber an Heinrich, Wilhelm und Michael Beer in Berlin (Entwurf) <lb/>Dresden, Donnerstag, 9. März 1820 Weber, Carl Maria von Veit, Joachim Übertragung Eveline Bartlitz Joachim Veit

Version 4.9.1 of February 5, 2024

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Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)

begründet nochmals, warum er das Geschenk der Eltern abgelehnt habe: dies sei zum Zeitpunkt der Aufführung von Meyerbeers Emma angekommen u. hätte ihm als Bestechung interpretiert werden können; erwähnt Verdruss wegen dieser Auff.; versichert sie wiederum herzlicher Freundschaft u. bittet seinen Brief (vom 2.März) an die Eltern weiterzugeben Ich weiß Ihre kindliche Liebe, die verehrten

D; Berlin; Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung; Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 6 (X), Bl. 70a/v, 70b/r

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe

Übertragung folgt den ER der WeGA

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An die H: Brüder Heinrich. Wolf und Michael Beer zu Berlin. als Antwort auf ihr Schreiben vom 4t huj:

Meine lieben Freunde; ich weiß Ihre kindliche Liebe die verehrten Eltern Unangenehmes ersparen will, Ihre brüderliche Liebe Treue die den den Bruder vertritt, und die freundschaftliche Hizze die dem Freunde die Reinheit ihrer Zuneigung darlegen will, gewiß zu schäzzen. Aber die erste Pflicht der Freunde ist, die Verhältniße des Freundes zu ehren berüksichtigen , und ihn nicht seinen Feinden blos durch irgend etwas noch so liebevoll gemeintes so gegenüber zu stellen das ihnen anscheinenden Stoff geben seine Ehre zu beflekken, zu könnten, darbiete.

Und so stehen die Sachen in diesem Augenblikke hier. Sie haben gesehen welchen Verdruß, welche Kränkung ich wegen dieser Opern erlitten habeVgl. dazu u. a. Webers Briefe an den Grafen Einsiedel vom 9. und 17. Februar 1820 sowie an F. Rochlitz vom 12. Februar 1820., die so weit giengen daß ich darauf gefaßt war meinen Abschied zu nehmen, hätte nicht die unendliche Gerechtigkeit meines geliebten Königs mich beruhigt. Glauben Sie daß meine Gegenparthey ermangelt hat zu verbreiten, was theils wahr, theils vielleicht erdichtet ist, von Geschenken die die Beersche Familie und Meyerbeer selbst Künstlern und Befördern seiner Werke austheilen: Man hat die Summen hier genannt die H: Wolf Mad: Stich pp: erhalten haben sollen und so weiter. in diesem Augenblike kam das werthe Geschenk Ihrer Eltern. glauben Sie daß man dieß nicht erfahren hätte? und in welchem Lichte hätte ich dann da gestanden; da ich nicht jedem unsre alte wahren FreundschaftsVerhältniße erklären kann.

Habe ich denn bei früheren Beweisen der Liebe ihrer Eltern mich geweigert sie anzunehmen? wäre das nicht lächerlicher Stolz gewesen, der blos geben aber nicht wieder empfangen vom Freunde will? ein Stolz der alle wahre Freundschaft vernichten müste. Wir sind beide reich. ich an Kunstmitteln Ihnen Freude machen zu können. Sie an Glüksgütern mit denen Sie daßelbe mir zu machen suchen. Wäre dieses Geschenk ein Jahr später, oder zu irgend einer häußlichen Fest Veranlaßung gekomen, ich hätte es wahrlich nicht wagen dürfen es auszuschlagenSatz bis dahin durch Linie umschlossen, aber jezt unmittelbar nach der auf allen diesen Vorgängen, war ich es meiner Ehre der Stellung hier, nicht Ihrer Freundschaft gegenüber schuldig, und es wäre sehr traurig wenn ich nicht so viel auf von die der Liebe meiner Freunde bauen hoffen dürfte, daß sie dieß einsehen und ehren würden.

Von Klatscherey oder Argwohn kann hier gar nicht zwischen uns nie die Rede sein. und ich glaube aufs Herzlichste in meinem ersten Schreiben mich ausgesprochen zu haben. Es versteht sich von selbst daß ich von Ihnen meinen Freunden erwarte, daß Sie meinen Brief Vatern einhändigen.

Auch Sie werden unterdeßen ruhiger geworden sein, und hoffentlich klarer in der Sache sehen, als Ihnen ihr erstes gekränktes Gefühl erlaubte.

Mit der herzlichsten Liebe umarme ich Euch alle und bin unveränderlich Ihr treuster Freund Weber. d: 9t März 1820