WeGA, Briefe, Digitale Edition Carl Maria von Weber an Carl Graf von Brühl in Berlin <lb/>Dresden, Sonntag, 25. März 1821 Weber, Carl Maria von Veit, Joachim Übertragung Eveline Bartlitz Joachim Veit

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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)

bezieht sich auf den von Brühl geäußerten Wunsch, eine Arie für das Ännchen hinzuzuschreiben; beschreibt die von Kind und ihm ursprünglich beabsichtigte Wirkung der betreffenden Szene, beugt sich aber Brühls Wunsch; Kind habe ihm bereits einen Text geschickt und er sei so gut wie fertig komponiert; äußert sich zur Besetzung; betr. die Umwandlung der Rolle des Fürsten in einen Grafen, für den Kind allerdings einen anderen Namen vorschlage; betr. Preziosa-Aufführung in Berlin Ew: Hochgebohren Verehrtes Schreiben vom 22t huj. D Berlin Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung Mus. ep. C. M. v. Weber 250

1 Bl. (2 b. S. o. Adr.)

am rechten oberen Rand der Rectoseite Vermerk von Brühl: ad Acta B., darunter mit roter Tinte von einem Kanzlisten: z. R. d. 2ten April 21., am unteren Blattrand links Empfangsvermerk von Brühl[?]: 26t März

Sotheby's (28./29. Mai 1992), Nr. 700 Sotheby's (22. November 1989), Nr. 270 Schneider/Tutzing Kat. 162 (1971), Nr. 370 Schneider/Tutzing Kat. 152 (1970), Nr. 93 Gemeinschaftskatalog Deutscher Antiquare 9 (1970), Firma Schneider/Tutzing Schulz, Otto August: 9. Verzeichnis (1871), S. 16 Brühl, S. 31–32 (Nr. 29) Worbs 1982, S. 94–95

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe

Übertragung folgt den ER der WeGA

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Weber, Carl Maria von Dresden 25. März 1821 Brühl, Carl Graf von Berlin German Obsoletes Element tei:textClass entfernt nach note, kl. Korr. u. Durchsicht von Frank Ziegler status erhöht Text auf Auszeichnungen überprüft AuK-Einträge aus den Kommentaren in die history übertragen Korrektur nach Autograph ID und @keys gegen nicht-sprechende ersetzt. Korrekturen Korrekturen Briefkommentare eingefügt. Struktur erstellt, Personen, Orte etc. ausgezeichnet, repository geändert. Initiale Transformation aus askSam DB Briefe1
Ew: Hochgebohren

Verehrtes Schreiben vom 22t huj. hatte ich kaum erhalten, als ich auch schon zu Freund Kind eilte, ihm Ihren Wunsch wegen des AnnchensBrühl bat im Namen von Johanna Eunicke, die die Partie des Ännchen sang, um eine zweite Arie; vgl. Brief von Brühl an Weber vom 22. März 1821. Kind und Weber schoben daraufhin für sie die Romanze und Arie Nr. 13 ein, die Weber laut Tagebuch am 25. März 1821 entworfen und am 28. Mai 1821 in Berlin vollendet hat. Sie ist auf kleinerformatigem Papier dem Berliner Autograph eingeheftet. Vgl. auch Kind (Freischütz-Buch), Fußnote S. 130: Ich fügte auf des Hrn. Gr. Brühl und Webers Bitte das: Einst träumte meiner alten Base etc. noch ein, weil Dem. Eunike, als auch erste Sängerin, ansonst nicht singen wollte. mitzutheilen. Es konnte uns zwar nicht ganz angenehm sein, etwas eigentlich unnothwendiges da einzuschieben, wo wir auf eine Steigerung und Abwechslung der Empfindung durch die Cavatine der AgatheUnd ob die Wolke sie verhülle (Nr. 12) und des darauf folgenden BrautliedesWir winden dir den Jungfernkranz (Nr. 14) – gerechnet hatten. Das Verlangen aber Ihrem Wunsche Genüge zu leisten, und die Ueberzeugung daß er aus richtiger Kenntniß der Theaterleute hervor gehe, ließ uns einen hoffentlich glüklichen Ausweg, und eine Mitteltinte zwischen beide Empfindungen finden. Natürlich kann das immer keine große Arie werden, aber Gelegenheit zur Erhöhung der Bedeutenheit des Ännchens in Spiel und Gesang soll es bieten. Kind hat mir heute schon die Worte geschikt, und diese mich so angesprochen, daß sie so gut als fertig componirt sind. Doch habe ich Lust das Ganze erst in Berlin zu vollenden, um Mlle: Eunike vielleicht hin und wieder etwas recht Kehlgerecht zu machenLaut Tagebuch vollendete Weber die Nummer am 28. Mai 1821..

Die BesezzungVgl. Brief von Brühl an Weber vom 22. März 1821 und Brief von Weber an Brühl vom 15. März 1821 dünkt mich höchst zwekmäßig. Ich habe aber nicht geglaubt daß der sehr geachtete BeschortJonas Friedrich Beschort sollte die Rolle des Ottokar übernehmen, die dann jedoch von Lebrecht Gottlieb Rebenstein gesungen wurde. Beschort war der Regisseur der Uraufführungs-Inszenierung. noch singt. desto beßer für mich.

Die Umwandlung des Fürsten, in einen regierenden GrafenVgl. Brief von Brühl an Weber vom 22. März 1821. Ottokar war bei Kind ein böhmischer Fürst (vgl. Regiebuch, Faksimile bei Schünemann, S. 66), in der Berliner Aufführung wurde er auf dem Theaterzettel dagegen als regierender Graf bezeichnet, vgl. den Theaterzettel vom 18. Juni 1821 (D-B, in: Yp 4824/210-1821 R)., ist Kind ganz recht, nur legt er eine Supplik gegen den Schreckenstein einBrühl hatte in seinem Brief an Weber vom 22. März 1821 vorgeschlagen, der regierende Graf Ottokar solle auf einem verfallenen Schlosse Schreckenstein wohnen. Im Regiebuch ist die Bezeichnung daher zu Ottokar, Graf von Schreckenstein geändert, vgl. Faksimile bei Schünemann, S. 66.; da ihm dieser Name eine Verwandtschaft mit den Wiener Teufelssteinen und SchrekkenhörnerAnspielung auf Wiener Singspiele wie Der Teufelsstein in Mödling und Die Teufelsmühle am Wienerberge von Wenzel Müller. pp herbei zu führen scheint. dem Himmel sei Dank daß die Sache einmal so weit gediehen ist, und er gebe seinen fernern Seegen dazu. ich erwarte nun Ew: Hochgebohren Bestimmung wann Sie mich in Berlin nothwendig glaubenWeber traf am 4. Mai 1821 in Berlin ein, vgl. Tagebuch..

Noch muß ich schließlich meinen wärmsten Dank Ew: Hochgebohren dafür aussprechen, daß Sie das Orchester der PreziosaZur Aufführung von Pius Alexander Wolffs Preciosa mit Webers Musik in Berlin am 14. März 1821 vgl. Zeitung für Theater und Musik zur Unterhaltung gebildeter, unbefangener Leser. Eine Begleiterin des Freimüthigen, Jg. 1, Nr. 11 (17. März 1821), S. 42–43. wie in der großen Oper besetztenAn den Königlichen Schauspielen in Berlin wurden Schauspielmusiken meist in geringerer Orchesterstärke und teils auch von speziell für diesen Bereich verpflichteten Musikern ausgeführt.. in solchen Dingen spricht sich die wahre Theilnahme und Vorsorge aus, die dem Künstler so selten zu Theil wird. Glauben Ew: Hochgebohren daß ich das innig erkenne.

Mit wahrhafter Verehrung und Ergebenheit Ew: Hochgebohren ergebenster C. M. von Weber Dresden d: 25t März 1821.