Wohlgebohrner Herr Dr:
Im Begriff nach Schandau zu fahrenWeber besuchte seine Frau, die in Schandau zur Kur war, vgl. Kom. Brief an Kind vom 1. August 1821. und Tagebuch, 2. bis 4. August 1821., wo meine Frau das Bad gebraucht, erhalte ich Ihre freundlichen Zeilen vom 28t July und eile Ihnen wenn auch nur in wenigen Worten auszudrükken, wie sehr mich Ihre gütige Theilnahme erfreut, und mit welcher dankenden Herzlichkeit ich sie zu würdigen weis.
Partitur und Buch können nach Pesth abgehenDas handschriftliche Libretto sandte Weber am 8., die Partitur (als Nr. 8 im Ausgabenbuch, verloren) am 9. Dezember 1821 ab, vgl. Tagebuch., sobald die dortige Direktion den Revers gefälligst übersendet, und ein HonorarWeber hat später selbst nach Pest geschrieben und dieselbe Summe
verlangt, vgl. Tagebuch, 9. Oktober 1821, sich dann aber mit 30 # begnügt, vgl. Tagebuch, 2. November
1821. Den Empfang des Honorars vermerkte er am 2. Dezember 1821 im Tagebuch. Der Freischütz hatte am 13. Mai 1822 in Pest Premiere. von Vierzig Ducaten in Golde genehmigt. ich hoffe nicht daß dieser Preiß den schon andere Provinzial Theater bewilligten, einer so bedeutenden Bühne als die Pesther ist, zu hoch sein wird.
Mit WienZur Vorgeschichte der Wiener Freischütz-Aufführung vgl. Kom. Brief an Friedrich Kind vom 31. Mai 1821. selbst ist das so eine Sache. – die herrliche Stadt, mit solchen Kunstkräften, regem Gefühle, und kindlichem Sinn begabt, hat Theaterverwaltungen die in musikalischer Hinsicht in dem übelsten Rufe von der Welt stehen. Man behauptet daß besonders der so treffliche Weigl nichts aufkommen laße. Wenn man seit einer Reihe von Jahren das Repertoire des Kärtnerthores ansieht – so – –.
Das Schlimste ist, daß das Wiedner Theater, schon vor sehr langer Zeit einmal meine Oper begehrte. auch das Buch erhieltVgl. dazu auch den Kommentar zu Webers Brief an F. Kind vom 31. Mai 1821 sowie den Brief an I. F. von Mosel vom 8. August 1821., dann fanden sich allerley Anstände, und ich ließ die Sache einschlafen. Nun mag ich sie aber doch deßhalb nicht gerne der Hoftheaterdirektion anbieten. verlangte sie sie aber von mir so hätte ich natürlich die Wahl sie zu geben wenn ich wollte, und Niemand könnte es mir verdenken wenn ich das Hoftheater vorzöge.
Laßen Sie mich hoffen, geehrter Freund daß Sie künftig auch ohne gerade so bestimte Veranlaßung die Feder ergreiffen wollen, um mich etwas von sich hören zu laßen, und glauben Sie mich mit herzlicher freundschaftlicher Achtung
Ihren
freundlichst ergebenen
CMvWeber
Dresden d: 1t August 1821.