WeGA, Briefe, Digitale Edition Carl Maria von Weber an die Berliner Freunde <lb/>Dresden, Mittwoch, 18. Dezember 1822 Weber, Carl Maria von Veit, Joachim Übertragung Eveline Bartlitz Joachim Veit

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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)

würde sich gerne durch Fortunatus Wunschhütlein in den Kreis seiner geliebten Berliner Freunde zaubern, derer er so gern gedenkt; grüßt mit Gedicht von Matthison Wenn je der Wunsch zu billigen war des Fortunatus Wunschhütlein Das Schreiben legte Weber seinem Brief an Hinrich Lichtenstein vom selben Tag bei und bat ihn, diesen Gruß nach der Jubiläumsaufführung des Freischütz vorzulesen, da er selbst nicht kommen könne (vgl. Brief an Lichtenstein vom 18. Dezember 1822 sowie den Tagebucheintrag vom 19. Dezember.) D Berlin Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung 55 Ep 179

1 Bl. (2 b. S. o. Adr.)

auf der Versoseite unter dem Brieftext von der Hand Lichtensteins: Die Freunde Webers hatten sich kurz | vorher seinen Geburtstag in festlicher Ver- | sammlung gefeiert und ihm einen gemein- | samen Glükwunsch gesandt. Darauf diese | Antwort.

am unteren Rand der Versoseite von der Hand Lichtensteins: Herrn Quartett-Meister Bernhard Müller in Meiningen | zum Andenken. | Lichtenstein | Berlin den 17t Nov. 1856. Gemeint ist wohl der Primarius des von 1854 bis 1864 in Meiningen angestellten (jüngeren) Müllerschen Streichquartetts Carl Müller (1829–1907), nicht sein Bruder Bernhard Müller (1825–1895), der die Bratsche spielte. Insofern ist der Aufschrift Lichtensteins auf seiner eigenhändigen Abschrift des Briefes (Leipzig MB, PB 37, [Nr. 38]) mehr Glauben zu schenken, wo es heißt: Das Original ist Herrn Musikdirector Carl Müller in Meiningen zum Andenken geschenkt worden. 18 Nov 1856. DHL.

Stargardt, Kat. 674 (27./28. März 2001), Nr. 918, mit T-Faks Sotheby Auktion 5./6. Mai 1988, Nr. 505 mit T-Faks Henrici Kat. 76 (24./25. April 1922, mit Liepm.), Nr. 808 Stargardt o.Nr. (24.-26. März 1902), Nr. 1688 Deutschland Leipzig Leipziger Stadtbibliothek – Musikbibliothek PB 37 (Nr. 38)

Abschrift von Lichtenstein

Rungenhagen, Carl Friedrich, Nachrichten aus dem Leben und über die Musik-Werke Carl Maria von Weber's mit dem sehr ähnlichen Bildnisse desselben, Berlin: T. Trautwein, 1826, S. 6 Rudorff: Westermanns illustrierte deutsche Monats-Hefte, 44. Jg. (1899), 87. Bd., S. 180 (als Beilage zum Br. an Lichtenstein v. 18.12.) Nusser, G.: Bisher unveröffentlichte Briefe hervorragender Musiker, in: Der Zeitgeist. Beiblatt zum 'Berliner Tageblatt', Nr. 21 (22. Mai 1899) Rudorff 1900, S. 117–119 (ebf. als Beil. zum Br. an L. v. 18.12.)

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe

Übertragung folgt den ER der WeGA

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Weber, Carl Maria von Dresden 18. Dezember 1822 Berliner Freunde Berlin German Obsoletes Element tei:textClass entfernt nach Durchsicht von Frank Ziegler status auf approved gesetzt Korrekturen u. note von FZ eingegeben Text mit Faks. verglichen, Winzigkeiten ergänzt, note u. Anm. zu phys.desc (FZ), ergänzt Mit dem Entwurf A041993 verknüpft und Bibliotheksangaben etc. angepasst AuK-Einträge aus den Kommentaren in die history übertragen ID und @keys gegen nicht-sprechende ersetzt. Struktur erstellt; Personen, Orte etc. ausgezeichnet, repository erstellt Initiale Transformation aus askSam DB Briefe1

Wenn je der Wunsch zu billigen war, des Fortunatus WunschhütleinDen Volksbuch-Stoff um Fortunatus und sein Wunschhütlein, das seinen Träger augenblicklich an jeden gewünschten Ort versetzt, hatte Tieck durch seinen Fortunat (Phantasus, Bd. 3) wieder populär gemacht. zu besizzen; so konnte er gewiß Niemand weniger verargt werden, als mir Armen, Reichen, – wegen dem Grund seiner Verzweiflung Beneidenswürdigen.

Durch eine Reihe von Jahren, habt Ihr theuren Versamelte mir so zahllose Beweise inniger Theilnahme, liebender Nachsicht, und treuer Freundschaftswärme gegeben; habt den wohl oft wunderlichen Kauz so gerne gehätschelt, ermuthiget, erhoben, und ihm die rauhe Bahn zu ebnen gesucht, daß er es wohl für eine seiner schönsten Freuden auf Erden halten dürfte, den Abend den Ihr seinem Andenken weihtTreffen der Berliner Weber-Freunde anlässlich der 50. Freischütz-Aufführung in Berlin am 28. Dezember 1822. Zur Terminverschiebung (vom 20. auf den 28. Dezember) vgl. den Kommentar zum Brief an H. Lichtenstein vom selben Tag., durch des Wunschhütleins Macht eine Stunde in Eurer Mitte hausen zu dürfen, um in seiner treuen Umarmung Euch fühlen, und in seinen Augen lesen laßen zu können, wie über alles wohlthuend ihm diese Erneuerung so manchen unvergeßlichen Abends ist, der einwirkend auf sein ganzes Seyn war.

Da es nun aber nichts hilft daß ich singe wenn ich ein Vöglein wär — oder, Samiel hilf rufe, welches ich vollends gar für nichtig halte; so weiß ich doch daß ich der Fortunatus — wenn auch ohne Wunschhütlein — bin. denn man zeige mir noch einen Weber der solche billige und ihn liebende Kaufherrn hat, als ich.Die mit dem Herzen empfangen, was das Herz gegeben, und die somit auch aus diesen wenigen Zeilen den innigen Dank, und die unwandelbare Treue für Sie herausfühlen werden, die kein Wort und kein Ton wiederzusagen im Stande sind: die nur das Leben bewährt,und auch nur mit ihm von mir scheiden werden.

Und nun mein Lebewohl aus der Ferne, indem es mich unwiderstehlich dazu drängt Euch mit Matthison zuzurufen Fühlt Ihr beim seligen Verliehren in treuer Freundschaft Zauberland, ein lindes geistiges Berühren wie Zephirs Kuß an Lipp und Hand, und wankt der Kerze flatternd Licht, das ist mein Geist, o zweiflet nichtWeber zitierte die 3. Strophe aus Friedrich von Mathissons Lied aus der Ferne (u. a. in dessen Gedichten, Ausgabe letzter Hand, Zürich 1821, S. 189f.) offenbar aus dem Gedächtnis und somit mit etlichen Textabweichungen.. Dresden d: 18t December 1822. Carl Maria von Weber.